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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vordringen, desto lebhafter wird der Funkverkehr. Bisher hört sich aus den Funksprüchen alles fast zu gut an, um wahr zu sein. Eitel Friede und Sonnenschein; von einem Aufstand, einer finsteren Bedrohung ist zumindest in den Hyperfunksprüchen keinerlei Rede.
    Dafür aber wird in fast jedem Satz der große Verkünder der Heiligen Mutter erwähnt, der geradezu den Status eines Heiligen hat. Sie geraten geradezu in Verzückung, wenn sie seinen Namen erwähnen, und die Lobpreisungen werden sehr blumig und ausschweifend. Zusammen mit dem, was wir in den Datenbänken gespeichert haben, ergeben sich interessante Bilder, einige Aufschlüsse und vor allem ein paar Überraschungen. Die noch herrschende Thatrix-Zivilisation betrachtet sich offensichtlich als positives, friedliches Thoregon, das von einer ebenso friedlichen, allgegenwärtigen Superintelligenz namens VAIA, auch Heilige Mutter genannt, erfüllt wird. VAIA. Vaianische Ingenieure. Ich glaube, die Eltanen müssen einiges revidieren, was die Kompetenz dieses Vaianischen Ingenieurs namens Rintacha Sahin betrifft. Bedeutsam ist, dass in unserer Gegenwart niemand mehr von einer Superintelligenz namens VAIA weiß, weder die Aarus noch die Eltanen. Auch aus den Archiven des Trümmerimperiums wurde uns nichts bekannt. Es sind nur ein paar Begriffe übrig geblieben: der Vaianische Ingenieur selbst sowie die VAI-Kanone, die wir im Bauplan der Fensterstation entdeckten.
    Am interessanten aber ist der Name des „Verkünders", offensichtlich das Oberhaupt des Reiches: Anguela. Zu jedem Tributkastell unserer Gegenwart gehört das Auge Anguelas, eine 450 Meter in den Himmel ragende goldene Säule mit dem röt glimmenden Symbol darauf, das über Tradom und seine Völker wacht; ein Sinnbild des PULSES von Tradom. Anguela gilt in unserer Gegenwart als eine Art Gottheit, und offensichtlich hat er diesen Status schon als Lebender geschafft, 160.000 Jahre früher.
    Natürlich kann diese Namensübereinstimmung aufgrund des gewaltigen Zeitunterschieds Zufall sein, aber daran glaube ich nicht. Denn alles andere hat ja auch die Zeit überdauert. Dieser Zufall wäre mir zu groß. „Wo residiert dieser Anguela?", will ich wissen. Das soll Lauter Broch't, das Frettchen, herausfinden. Er behauptet doch immer, das Aufflammen eines Streichholzes noch über Lichtjahre hinweg anmessen zu können. Nun soll er sich im Datenwust Tausender Funksprüche zurechtfinden.
    Die Antwort kommt vergleichsweise prompt: „Auf Caldera, in den so genannten Calditischen Palästen. Ich bin jetzt sicher, dass sich das Regierungszentrum auf diesem Planeten befindet und nicht nur das. Es bildet neben verschiedenen Handelszentren offensichtlich den diplomatischen Knotenpunkt der Thatrix-Völker. Dort scheint ein ständiges Kommen und Gehen zu herrschen. Ich empfange jede Menge Nachrichten ankommender oder abreisender Diplomaten aus den verschiedensten Galaxien."
    „Dann sind wir ja genau auf dem richtigen Weg", bemerkt Ascari, die von ihrer Kabine aus via Holo zugeschaltet ist. In meine Kommandozentrale lasse ich so schnell niemanden mehr, der nicht zur Besatzung gehört. Die Admiralin hat es widerspruchslos akzeptiert. „Und wir scheinen Glück zu haben, denn er ist anwesend", fügt das Frettchen hinzu. „Hoffen wir mal, dass wir auch freundlich empfangen werden."
     
    5.
     
    Ein geheimer Moment
     
    „Gibt es schon weitergehende Informationen über das Caldit-System?", erkundigte ich mich. „Eine Menge", bekam ich zur Antwort. Im Beobachtungshologramm wurden Daten eingeblendet. Fünf Planeten umkreisten in der Darstellung eine gelbe Sonne, der dritte Planet mit einem Mond war unser Ziel. Nichts besonders Auffälliges, bis auf ... „Achtung, wir kehren in den Normalraum zurück", sprach Pearl Ten Wafer in meine Gedanken. Die Schlieren verschwanden. Das Bild wurde klar und zeigte das samtschwarze, sternglitzernde All. „Das Caldit-System liegt direkt vor uns." Hier herrschte reger Flugverkehr, Tausende Schiffe unterschiedlichster Bauart waren um uns herum. Unsere Ankunft wurde aber nicht weiter beachtet, wir empfingen kein Funksignal. Anscheinend war man hier so 'sehr an ein ständiges Kommen und Gehen gewöhnt, dass ein Neuankömmling, selbst wenn es ein großer Kugelraumer war, nicht weiter auffiel. „0 Mann, das leuchtet!", bemerkte Tertor Mesor, der dritte Pilot, mit andächtiger Stimme. „So etwas habe ich noch nie gesehen!" Ich ebenso wenig, das musste ich zugeben. Trotz der zahlreichen Planeten,

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