2172 - Projekt Finsternis
Hai. „Ich bin Gelu Kulates, ein Angehöriger der Guyaam. Wir sind das Lichtvolk, Regierungsbeauftragte und Friedensbringer von VAIA, der Heiligen Mutter. Vermutlich seid ihr erstaunt über meine Angugoles, doch ohne diese Binden würde euch mein biolumineszierender Körper blenden. Wir zeigen uns Fremden stets verhüllt, dies soll keine Beleidigung sein."
Wir stellten uns vor, und zwar mit unserer wahren Identität. Ascari und ich waren übereingekommen, dass wir angesichts der Masse an Repräsentanten nur einen baldigen Termin bei Anguela bekommen konnten, wenn wir die Wahrheit sagten. „Wir gingen bereits, als wir euer Schiff sahen, davon aus, dass ihr außergalaktische Besucher seid", sagte Gelu Kulates. „In der ganzen Thatrixdruum gibt es kein Raumschiff dieser Bauart. Wenn ihr mir nun bitte folgen würdet, damit wir die Einreiseformalitäten erledigen können."
Wir wurden in ein schlicht eingerichtetes Zimmer geleitet, in dem es nur ein Arbeitsterminal mit Sessel und Besuchersitzschalen gab. Es war das übliche Formular. Herkunft, Ziel der Reise, Grund der Reise, geschäftlich oder privat, voraussichtliche Verweildauer. Gelu Kulates ließ die Daten aufzeichnen, äußerte sich jedoch nicht darüber. Wir konnten auch nicht feststellen, ob unsere Angaben überprüft wurden. „Ich danke für die bereitwillige Beantwortung", sagte der Leuchter. „Die Daten werden weitergeleitet. Ich sehe nur eine Schwierigkeit, was den Termin bei Anguela betrifft."
„Ich hoffe doch, dass er hochrangige Persönlichkeiten empfängt", bemerkte Ascari. „Oh, gewiss doch. Eure Anwesenheit ist sicher von Interesse für ihn.
Aber er ist ein viel beschäftigter Mann, und ihr habt die Angelegenheit als dringend angegeben. Wenn ihr mir etwas mehr über den Grund verraten könntet, würde das die Prozedur vielleicht beschleunigen."
„Das geht leider nicht", sagte ich freundlich. „Ich kann nur sagen, dass es eine äußerst wichtige, hochpolitische Angelegenheit ist, die momentan höchste Geheimhaltung erfordert."
„Nun gut." Gelu Kulates erhob sich. „Ich werde sehen, was ich tun kann. Ihr könnt hier auf der Station warten, bis ich Antwort bekomme. Es stehen jederzeit kostenlose Quartiere für hochrangige Gäste zur Verfügung."
„Können wir die Besatzung unseres Schiffes informieren?"
„Selbstverständlich. In euren Quartieren gibt es Terminals. Eine Vermittlungsstelle wird eure Botschaft an das Schiff leiten."
„Eine Bitte hätte ich noch. Könnten wir mehr Informationen über euer Volk bekommen?"
„Aber natürlich, Perry Rhodan. Dein Interesse ehrt uns. Auch hierfür steht dir das Terminal zur Verfügung." Wir folgten der vermummten Gestalt in den Hotelkomplex. Unsere Ansprüche waren nicht groß, denn wir hofften nicht, hier lange verweilen zu müssen. Wir bekamen zwei Zimmer nebeneinander.
Direkt dazu gehörte ein offen zugänglicher Aufenthaltsraum, der ebenfalls mit einem Terminal ausgestattet war. Dort konnte man einen Imbiss zu sich nehmen. „Das ist das Passende", sagte Ascari. „Mir knurrt der Magen. Und irgendwie müssen wir die Zeit ja totschlagen."
Nachdem wir den Servo mit unseren Angaben gefüttert hatten, erhielten wir eine gut verträgliche, wohlschmeckende kleine Mahlzeit mit einem prickelnden Fruchtsaft. Ich informierte Tiff über den aktuellen Stand der Dinge; dann riefen wir die Informationen über das faszinierende Lichtvolk ab. Es gab darüber hinaus eine umfangreiche Datei über Anguela. Die Lektüre und das Betrachten von Holo-Aufzeichnungen nahmen über zwei Stunden in Anspruch. Danach waren wir einigermaßen über die Situation informiert.
Vor allem wussten wir jetzt, dass der Verkünder nicht im Entferntesten etwas vom Umsturz oder gar vom drohenden Krieg ahnte. Ich glaubte nicht, dass die uns zugänglichen Informationen stark gefiltert waren, um den Anschein des Friedens zu wahren. Es war hier wirklich so: Nirgends zeigten sich Wachen, keiner zeigte ein misstrauisches Verhalten.
Falls es eine verborgene Überwachung gab, so war sie sehr gut versteckt. Unsere mitgeführten miniaturisierten Geräte zeigten jedenfalls nichts Auffälliges.
Waffen hatten wir keine dabei. Wir waren in friedlicher Mission unterwegs, es würde keinen guten Eindruck machen, wenn wir bis an die Zähne bewaffnet bei Anguela vorsprechen wollten. Ebenso trugen wir keine Kampfanzüge, sondern schlichte Kombinationen. Meine war dunkelblau, rein optisch an meinen Galornenanzug angenähert, mit dem Logo der LFT
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