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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die neuen Koordinaten und Fluchtkurse ausprobieren. Vielleicht konnte Cualpo aus ihrem Schicksal lernen und die Fehler vermeiden, die sie begingen. Nur sein Überleben war wichtig, und bei 199 Einheiten hatte er etwas Spielraum. Die unbekannten Effekte, die anscheinend immer dann auftraten, wenn die Schiffe eine ausreichende Geschwindigkeit erreicht hatten, um in den Hyperraum zu wechseln, waren wohl eine Nebenwirkung der gewaltigen Energieentladung, zu der es bei der Zerstörung der Superintelligenz gekommen war.
    Ein paar von uns wird es noch erwischen, es ist noch nicht vorbei. Sickz trat vor die Holos und beobachtete, wie eine Krense nach der anderen vernichtet wurde. „Der Eintritt in den Hyperraum ist nur bei ganz bestimmten Kursvektoren möglich. Wir müssen uns in einem bestimmten Winkel und mit einer exakt beibehaltenen Geschwindigkeit vom Zentrum der Explosion entfernen." Cualpos Stimme dröhnte in Uknadis Kopf. Die Nachwirkungen der mentalen Welle bebten noch in ihm. „Bei der geringsten Abweichung werden uns die sich nur langsam auflösenden höherdimensionalen Energien zerfetzen."
    Sickz winkte ab. Solche technischen Details interessierten ihn nun wirklich nicht.
    Man musste delegieren können. Cualpo war der beste Kommandant seiner kleinen Flotte. Einigen Schiffen war die Flucht gelungen, also gab es eine Fluchtmöglichkeit.
    Es oblag Cualpo, sie zu finden. „Unsere Schiffe sind für solch einen Einsatz nicht geschaffen", fuhr der Kommandant fort. „Wenn wir Glück haben, schafft es die Hälfte der Flotte." Mit zusammengekniffenen Augen starrte der Tonkihn in jenen Bereich des Alls, in dem die schneeweißen Schiffe an einer unsichtbaren Barriere zerschellten. Dann sah er den Kommandanten an. „Die Hälfte genügt, nicht wahr?"
    Cualpo erwiderte seinen Blick und nickte dann. Ich habe nicht so lange geduldig gearbeitet, um jetzt aufzugeben, dachte Uknadi. Dann wird heute eben die Entscheidung getroffen, wer es von meinen Leuten schafft und wer nicht. Wenn nur die Besten bestehen, kann ich mir ihrer auch sicher sein!
    Nachdem die vorletzte Emotio-Krense in den Hyperraum eingetreten war, sog Sickz Uknadi tief die Luft ein. Regungslos und geduldig, wie man es bei ihm nicht anders kannte, hatte er diesen Augenblick abgewartet. Mit den drei Augen hatte er in die Leere gestarrt. Die Verlustmeldungen, die der Kommandant durchgab, schienen ihn nicht zu berühren. „Wir sind die Letzten, Cualpo. Nun liegt es ganz in deiner Hand, ob auch wir zu den Gewinnern gehören." Der Kommandant musste mittlerweile genug Daten über den richtigen Fluchtkurs gesammelt haben. Er konnte sich an den Kursen der Krensen orientieren, die es geschafft hatten, aber auch von denen lernen, die den entfesselten Gewalten zum Opfer gefallen waren.
    Sie waren mit 200 Schiffen gekommen, mit den besten Einheiten seiner Flotte. Mit fähigen und loyalen Besatzungen. Er selbst hatte die Kommandanten ausgesucht.
    Alle hatten gewusst, dass dieser Einsatz ihr letzter sein konnte. Wie Sickz es von seinen Leuten erwartete: Treue bis in den Tod. Nur mit solchen Voraussetzungen kann ich erreichen, was mir vorschwebt. Die ganze Macht. Die alleinige Macht! „Eintritt in den Hyperraum!", riss Cualpos Stimme ihn aus seinen Gedanken. Zuerst verlief alles glatt, war alles wie immer. Nichts veränderte sich in der Zentrale. Dann schien ein Ruck durch das Schiff zu gehen, und Sickz Uknadi vernahm ein leises Knistern.
    Es scheint von außerhalb des Schiffes zu kommen!, dachte er entsetzt. Das Geräusch wurde lauter, die Konsole vor ihm schimmerte hell auf. Dann veränderte sie ihre Farbe. Das metallene Grau wurde; von einem leuchtenden Rot ersetzt. Unvermittelt explodierte die helle rote Fläche und ergoss sich über die nächste Konsole, die übernächste, färbte sie ein. Schier unaufhaltsam breitete sich die unnatürliche Färbung aus. Sickz Uknadi stöhnte gequält auf. Er verspürte ein heftiges Zerren, das seinen Körper in eine unförmige Monstrosität zu verwandeln drohte.
    Er wusste, was geschehen war. Sie waren in den Hyperraum eingedrungen, aber der Kommandant hatte den Kurs falsch berechnet. Die Grenzen zur Realität verschwammen, sie würden das gleiche Schicksal erleiden wie zahlreiche andere Schiffe vor ihnen. Der 1.mbekannte Effekt würde auch ihnen zum Verhängnis werden.
    Ein zweiter Ruck lief durch das Schiff, die rote Färbung rollte sich in sich zusammen, schrumpfte, wurde zu einem winzigen Punkt, der sich schließlich auflöste.

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