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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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..."
    „Störe mich nicht weiter!", wies er, seinen Sekretär kühl zurecht. „Die Geschwindigkeit ist für mich nicht erheblich." Anguela schaltete das Funkgerät ab. Der Pilzdom von Frieson Iexistierte seit Ewigkeiten. Wer die Brücke erbaut hatte, ob VAIA selbst oder eines ihrer Helfervölker, entzog sich seiner Kenntnis. Er blieb einen Atemzug lang vordem mysteriösen Artefakt stehen. Anguela streckte die Hände nach dem silbernen Material des Doms aus. Seine umwickelten Fingerspitzen tauchten einige Zentimeter in die Wand. Alles ist wie früher, sprach er lautlos. Selbstverständlich. Die Brücke in die Unendlichkeit ist zeitlos.
    Er tat mit einer undefinierbaren Scheu den Schritt nach vorn. Ohne Passantum wäre er vor eine feste Wand geprallt. Doch das Band saß an seinem Handgelenk, und es wies den Verkünder als berechtigte Person aus. Sein Körper wechselte von der Hochebene in den unbegreiflichen, nebelhaften Eingangsbereich der Brücke. Anguela konnte nichts sehen. Er spürte jedoch zu seinen Füßen festen Grund. Mit unsicheren Schritten bewegte er sich vorwärts, wie damals beim ersten Besuch, mit Verkünd er Ijotha.
    Nach wenigen Metern lichtete sich der Dunst. Ein scheinbar endlos langer, zehn Meter breiter Steg kam zum Vorschein. .Die Lauffläche gliederte sich in Bohlen von zwanzig Zentimetern Durchmesser. Aus welchem Material sie bestanden, ließ sich nicht mit Gewissheit sagen. Sie schimmerten wie Graphit und fühlten sich ähnlich an, doch Anguela war sicher, dass ein Bauwerk wie die Brücke nicht aus banalem Graphit bestand.
    Draußen herrschte ein irrlichterndes Treiben. Sterne, Planeten und Galaxien säumten wie Funkenregen Anguelas Weg. Der Steg führte durch das Universum. Er glaubte die Galaxien riechen zu können, wohl wissend, dass er einer Illusion aufsaß. Eines der Objekte jenseits des Stegs war Tradom. Vielleicht ein zukünftiges Tradom, vielleicht eine Galaxis in den ersten Jahrmilliarden ihrer Geburt. Werden und Vergehen, der Puls des Kosmos, alles spielte sich im Blickfeld ab. Anguela war ein Wesen von geringer Bedeutung, klein im Kosmos, und die Brücke in die Unendlichkeit führte es ihm vor Augen.
    Möglicherweise hatte er den Weg nach Frieson deshalb gescheut. Weil er die Grenzen seiner selbst nicht mehr hatte sehen wollen. Vielleicht stand seine Kultur darum vor dem Abgrund. Weil Anguela Kulalin mehr hatte darstellen wollen, als er tatsächlich war. Er ging mit schnellen Schritten von einem Brückenende zum anderen. Die Strecke war etwa einen Kilometer lang. Vor ihm lag ein dunstiges Feld.
    Er musste nur den Nebel durchschreiten, ein Dutzend Meter, und erreichte eine Welt in einer fernen Galaxis. Das Passantum ließ ihn die Landschaft sehen, die hinter dem Tor lag. Sein Blick reichte in eine sumpfige Ebene. Die Gebäude, die sich am Rand erhoben, waren ihm bekannt. Es handelte sich um eine Landschaft in der Galaxis Felgar.
    Das ist der falsche Ausgang, formulierte Anguela lautlos. Drehe die Brücke! Das Passantum wirkte wie eine Fernsteuerung. Der Verkünder fühlte sich wie herumgewirbelt, auf den Kopf gedreht und wieder an den Platz zurückgesetzt. Der Blick ins Ungewisse offenbarte eine Ebene, die sich von der auf Frieson Ikaum unterscheiden ließ. Das ist Aul Eimanx, wehrte Anguela ab. Ein neuer Versuch. Seih Innerstes kehrte sich nach außen. Die Brücke in die Unendlichkeit wirkte als Drehscheibe durch ein fremdes Kontinuum. Es brauchte meist ein paar Versuche, aber niemals mehr, da die Brücke seinen Informationen nach nicht mehr als zwanzig Stationen vernetzte. Ist es diesmal richtig?, fragte das Passantum. Nein!
    Fünfmal drehen, sechsmal, und Anguela nahm alle Geduld zusammen, die er besaß.
    Dieses Mal? Anguela blickte durch den Dunst in ein schwarzes Universum. Der Weg führte auf eine Art Balkon, der eine gigantische, im All schwebende Station umgab.
    Die Station war ein Mega-Dom. Sie befand sich im PULS von Tradom. Diesmal ist es richtig!
    Im PULS residierte VAIA. Es gab keinen anderen Weg, die Heimstatt der heiligen Mutter zu erreichen, nur über die Brücke, von Frieson Iauf den Megadom. Anguela schloss den Helm seines Schutzanzugs. Er trat ins Nebelfeld und legte die wenigen Meter zurück. Ein letzter Schritt. Er sah sich praktisch angekommen - als ein heftiger Stoß seinen Körper traf. Der Schlag schmetterte ihn auf die Brücke zurück. Anguela fand sich liegend auf dem Bohlensteg wieder. Die Brücke hatte ihn zurückgestoßen.
    Was ist passiert?, fragte er

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