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2176 - Thoregons Kinder

Titel: 2176 - Thoregons Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lichtlose Kunstwerk In der Mitte des fliegenden Komplexes gab es einen großen, offenen Platz, auf dem ein monumentales, prächtiges holografisches Kunstwerk ausgestellt war. Wesen verschiedener Art umlagerten es, die anscheinend aus dem ganzen Sternhaufen angereist waren. Jedes dieser Wesen ging auf seine Weise dem Glauben an „Thoregon, der in allen Sonnen wohnt" nach. Ihr Verhalten erinnerte Alaska geradezu an altterranische Mönche, wenngleich sie alle verschiedene Kleidungsstücke trugen. Einige der Wesen - viele von ihnen waren Leftass - brachten Opfer dar. Andere kauerten davor, es sah aus, als seien sie in tiefem Gebet versunken.
    Mehrere wanderten oder tanzten langsam um das Kunstwerk herum, deklamierten oder sangen.
    Alaska bremste unwillkürlich, als er über den Köpfen der Mönche eine Kugel von etwa einem Meter Durchmesser ausmachte, die aus reinem silbernem Licht zu bestehen schien, Ein Heliot! Instinktiv wollte der Terraner augenblicklich umkehren und verschwinden. „Was hast du?", fragte Sol besorgt. „Nichts", antwortete der Maskenträger schnell und griff sich an den Hals. Das Halsband, die „Tarnkappe" der Mochichi, saß immer noch fest. Die Tarnkappe machte den Träger für die „umfassende Obhut" unsichtbar. Sie hatte schon einmal funktioniert, Saedelaere hatte es bereits erlebt. Er hatte nur deshalb kein volles Vertrauen, weil ihm die Technik unbekannt war; die Messgeräte seines Armbands lieferten keinen Aufschluss darüber. 'Trotzdem wurde alles, auch die Ausstrahlungen seines Zellaktivators überlagert.
    Aber das wirkte nur bei dem Wahrnehmungsvermögen der Helioten. Wie waren die Mochichi dahinter gekommen? Oder hatten sie diese Technik gar nicht entwickelt?
    Langsam schwebte Alaska auf den Platz hinunter und umkreiste ihn im Abstand von etwa zwanzig Metern. Sollte der Heliot auf ihn aufmerksam werden, konnte Alaska sieh immer noch aus dem Staub machen. Er kannte die Leistungsfähigkeit der Math-Patas nun sehr genau. „Ich wusste, dass du es sehen willst. Jeder, der das erste Mal hier ist, will das. Manch ein Besucher geht sogar nie mehr fort." Sol Kirin wisperte diese Sätze geradezu.
    Der hagere Terraner brummte etwas Zustimmendes. Hoffentlich konnte er wenigstens so lange bleiben, bis er das Gebilde genauer betrachtet hatte. Er wollte wissen, worum es sich handelte. Wenn sich ein Heliot an dieser Stelle aufhielt, musste es eine ganz besondere Bewandtnis haben und verdiente erhöhte Aufmerksamkeit. Das Mochichi-Kind beachtete den Helioten nicht und wies seinen Lebensretter auch nicht auf diese hoch entwickelte Lebensform hin. Als ob er für ihn Luft wäre... „Das ist ...", sprach der Maskenträger halblaut, ohne den Satz zu vollenden, sein Blick hing gebannt an dem riesigen Hologramm. „Das ist Thoregons Heiligtum, und Thoregon ist groß", murmelte das Kind hingerissen. „Ist es nicht wundervoll?" Das war es tatsächlich. Und noch viel mehr. Vor allem fand sich hier zum ersten Mal eine Schattenseite in all dem Licht.
    Sechs fünfzehn Meter hohe Skulpturen, bis ins Detail miniaturisierten Mega-Domen nachgebildet, umgaben in einem abgedunkelten Bereich eine funkelnde, prächtige Wolke. „Erkennst du es?" Sol deutete auf die Wolke. „Es ist eine dreidimensionale Nachbildung unserer 250.000 Sterne, das Erste Thoregon, unsere Heimat." Alaska verglich die Abbildung mit den eigenen Berechnungen, die Monkey vorgenommen hatte, und fügte die Daten aus dem Stadtführer hinzu. Es schien zu stimmen, dies war der Sternhaufen, identisch abgebildet, nur eben viel kleiner als die Mega-Dome. Ihre Anordnung ließen den Eindruck erwecken, dass sie das Erste Thoregon schützend umgaben.
    Als Wachtürme? Jedoch, in welche Richtung ging die Beobachtung - dass niemand in den Sternhaufen hineinkam oder niemand heraus? Oder vielleicht wachten sie in beide Richtungen? Unter anderem stellten die Mega-Dome ein Durchgangsportal dar, um die einzelnen Thoregons miteinander zu verbinden und die Wege kurz zu halten.
    Für das Erste Thoregon galt das aber nicht: Es lag im Verborgenen, die Positionsangaben waren lange verschollen. Monkey und Alaska waren nur durch Zufall über einen irregulären Zeitbrunnen hierher gelangt. Sie wussten nach wie vor nicht, wo genau sich dieses Erste Thoregon befand. Oder war es erst gar kein Zufall gewesen, der sie in diese kosmische Region gebracht hatte.
    Plötzlich griff der Aktivatorträger sich an die Maske. Er spürte, wie es unter ihr flackerte, dann stöhnte er leise

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