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2176 - Thoregons Kinder

Titel: 2176 - Thoregons Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf. Sol wandte sich ihm zu. „Dein ... dein Gesicht ...", stotterte der junge Mochichi erschrocken. „Was ist mit dir?"
    „Ich weiß es nicht", keuchte Alaska Saedelaere. Irisierende Flammenspeere schossen unter dem Plastik hervor. Im Zentrum der Wolke war etwas, eine Art blinder Fleck. Saedelaere fiel kein anderer Ausdruck dafür ein.
    Von diesem Fleck ging eine solche erstarrende, beklemmende Eiseskälte aus, dass es Alaska noch auf die Entfernung von zwanzig Metern fröstelte und ihm Schauer den Rücken hinunterjagte. Vor allem war es ihm unmöglich, diesen Bereich zu fixieren.
    Jedes Mal, wenn er es versuchte, spielte das Fragment dann verrückt, und vor seinen Augen verschwamm der Anblick des leuchtenden Sternhaufens.
    Wahrscheinlich strahlte der blinde Fleck eine hyperdimensionale Aktivität aus, auf die das Fragment so heftig reagierte. Eine andere Erklärung hatte Alaska nicht. Aber weshalb konnte er den Fleck nicht deutlich erkennen? „Sol, kannst du das eigentlich sehen?"
    „Was denn, Alaska?"
    „Im Zentrum dieses Sternhaufens. Was siehst du da?"
    „Nichts. Sterne eben. Aber nichts Besonderes, wenn du das meinst. Warum bist du so beunruhigt? Es ist doch nur ein Kunstwerk, auch wenn es als Heiligtum angebetet wird. Aber Thoregon ist da natürlich nicht wirklich drin."
    „Und der Heliot?", fragte Alaska weiter. „Was sollte er damit zu tun haben?" Sols Stimme klang jetzt sehr verwundert. „Ich habe mit Helioten nichts zu tun." Alaska vergrößerte den Abstand mit Hilfe des Skyboards auf fünfzig Meter. Aber es hörte nicht auf, immer wieder zuckten Flammenspeere unter seiner Maske hervor. Er spürte einen lähmenden Druck in seinem Kopf und ein Schwindelgefühl, sobald er zu dem Sternhaufen blickte. Und diese furchtbare, alles erstarrende Kälte ...
    Sein Körper zitterte, als hätte er Schüttelfrost. Alaska wusste, dass er das nicht mehr lange aushalten konnte. Zu allem Überfluss erregte er nun auch noch die Aufmerksamkeit der Mönche. Einige hatten sich ihm bereits zugewandt und musterten ihn vermutlich entweder neugierig oder tadelnd. „Ich kann hier nicht bleiben"; sagte er leise zu Sol und stieg auf. Schnell brachte er fünfhundert Höhenmeter Abstand zwischen sich und das Gebilde. Erleichtert spürte er, wieder Druck von ihm wich und das Fragment sich beruhigte.
    Der Heliot verharrte weiterhin in seiner Position, er hatte diesen Vorfall offensichtlich nicht mitbekommen. Die Tarnkappe funktionierte noch besser als gedacht. „Was ist mit deinem Gesicht?", erkundigte sich das Kind beunruhigt. „Ich wollte es dich schon die ganze Zeit fragen. Hattest du mal einen Unfall?"
    „Nein, es ist ... wie eine besondere Gabe, eine Erweiterung meiner Persönlichkeit", antwortete der Terraner. „Du brauchst dich aber nicht vor ihm zu fürchten, die Maske hält."
    Sol Kirin streckte einen Finger aus, wagte aber nicht, die Maske zu berühren. „Es ist jetzt wieder ganz ruhig. Wie machst du das? Es sieht toll aus."
    „Das geht nur unter besonderen Umständen", wich Alaska aus. „Tut es auch weh?"
    „Nein, nicht direkt.
    Hör mal, wir sollten ..."„Ich hätte gern mal dein Gesicht gesehen", unterbrach das Kind. „Ohne Maske, meine ich."
    „Das glaube ich dir. Aber das ist nicht möglich."
    Als die Knorpelwülste des Jungen sich enttäuscht einrollten, fügte Alaska besänftigend hinzu: „Du versäumst auch gar nichts."
    „Bestimmt nicht?" Sol schien nicht überzeugt. Alaska lächelte in sich hinein. Kinder waren überall gleich. „Bestimmt nicht. Mit der Maske bin ich viel interessanter." Sol Kirin klappte seinen Mundwulst auf und zeigte seine kleinen, scharfen Zähne. „Das stimmt, sie wirkt sehr geheimnisvoll. Kannst du mir denn nicht mehr darüber erzählen?"
    „Dann wäre es ja kein Geheimnis mehr, Kleiner", erwiderte Alaska. „Und d1,1 weißt, dass man nicht über die Herkunft der Design-Humanen spricht." Mit einem Schlag wurde das Kind ernst. Es wich sogar vor ihm zurück, und sein Gesicht nahm eine fahle Bleiche an. Als hätte es jetzt gemerkt, dass es ein Vergehen begangen hatte. „J a, entschuldige, ich... ich habe mich vergessen", stotterte der Junge. „Ich wollte gar nicht so viel fragen. Bitte sei nicht erzürnt. Ich war nur neugierig, aber das kommt nicht mehr vor."
    Alaska hatte mit seiner Bemerkung, die er einfach so dahingesagt hatte, offensichtlich ins Schwarze getroffen. Damit war diese Tarnung für den alltäglichen Gebrauch gut geeignet, wenn es nicht üblich war, allzu

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