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2177 - Das Zirkular

Titel: 2177 - Das Zirkular Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch die nötige Kraft und Geschwindigkeit, innerhalb kürzester Zeit ganz allein eine Mauer zu errichten.
    Dabei blieben natürlich jede Menge Lücken, aber den Großteil der seitlichen und vor allem die Rückwand konnte Monkey ziemlich genau rekonstruieren. Dann fing er an, die Decke neu zu errichten, passte Brocken für Brocken ein, schweißte und klebte und stützte sie zusätzlich mit einigen säulenartigen Verstrebungen ab, die ein paar Mochichi für ihn aus den Ruinen der Siedlung bargen und ihm brachten. Es kam nicht auf eine perfekte oder auch nur dauerhafte Konstruktion an, er wollte nur den Originalzustand für einen bestimmten Zweck wenigstens einigermaßen wiederherstellen. „Warum das denn?", fragte einer der Mochichi. „Zuerst reißt du alles ein, dann baust du es wieder auf. Was soll das für einen Sinn haben?"
    „Ich habe da eine Theorie", behauptete der Oxtorner. „Bleibt besser draußen, ich weiß nicht, was passieren wird."
    Er wusste nicht, ob überhaupt etwas geschah. Aber er wollte zumindest nichts unversucht lassen. Monkey war gerade dabei, die Kammer ein letztes Mal zu säubern, als ein Mochichi ihn zu Elle Ghill rief, um seinen modifizierten Anzug zu testen. Der Oxtorner war nicht erfreut über die Störung. „Lass den Anzug herbringen, ich hab keine Zeit, hin- und herzulaufen."
    Immerhin wurde seinem Wunsch entsprochen, Elle Ghill brachte den Anzug persönlich vorbei und wartete am Eingang der ersten Kammer. „Ich werde dir erklären, wie ..."
    „Das ist nicht notwendig", unterbrach der Oxtorner ungehalten. Er stieg in den Anzug, der sich wie das letzte Mal sofort betriebsbereit meldete - und aktiviert blieb. Wenige Sekunden später hob Monkey ab, schwebte um Elle herum, testete die Waffen - ohne sie abzufeuern, natürlich -, und war plötzlich verschwunden, nur um fast im gleichen Moment fünfzig Meter weiter wieder aufzutauchen. Der zweite Teleporter-Sprung brachte ihn an Elles Seite zurück. „Alles in Ordnung, wie du siehst. Ich habe keine Probleme damit." Die Mochichi war erstaunt. „Alaska ist bei weitem noch nicht so weit."
    „Ja. Gib ihm Zeit zum Üben, ich bin ohnehin noch nicht fertig. Wenn du mich entschuldigst, ich habe zu tun."
    Monkey stieg aus seinem Anzug und verschwand wieder in der Kammer.
    Monkey hatte von vornherein gewusst, dass es keine Probleme mit dem Anzug geben würde. Immerhin hatte er Roch Kempsys Sarkophag eigenhändig zusammengesetzt und genau aufgepasst, als Alaska ihn das erste Mal getestet hatte. Der Aufbau der Anzüge war identisch, der Oxtorner brauchte nur noch einmal die ausprobierten Schaltungen zu rekapitulieren, um zu wissen, welche Funktion die Sensorfelder hatten. Zu dem war dieser Anzug auf seine mentalen Impulse eingestellt und konnte sowohl über manuelle Eingabe als auch über Sprache, in erster Linie aber per Gedankenkontrolle gesteuert werden. Die verschiedenen Projektionen, die sich in mehreren Ebenen über die normale Optik legten, irritierten Monkey nicht. Er war an sie gewöhnt.
    Durch einen Unfall hatte er seine Augen verloren. Seine künstlichen Augen übertrafen in ihren Funktionen organische Augen um ein Vielfaches. Sie besaßen Mikroskop-, Teleskop- und Infrarotfunktionen, eine Kamera mit Speicher und vieles mehr. Nicht nur, dass Monkey hatte lernen müssen, auf ganz neue Weise zu sehen - er hatte sich auch beibringen müssen, die zahlreichen Funktionen gleichzeitig zu beherrschen. Deshalb waren ihm nun die Überlagerungen der Anzugfunktionen nichts Neues, er konnte augenblicklich damit umgehen, als hätte er nie etwas anderes getan. Es lohnte nicht, weiter darüber nachzudenken; der Anzug passte, der mentale Kontakt funktionierte. Alles Weitere würde sich dann ergeben.
    Die Kammer war jetzt wichtiger, so kurz vor der Entdeckung würde Monkey keinesfalls abbrechen, selbst wenn die Kattixu schon anrücken sollten. Bis jetzt rührte sich der Lamuuni nicht, also war seine Rekonstruktion noch nicht vollständig. Nach wie vor waren die Bilder, die ihm der Vogel übermittelte, verwaschen, zeigten aber, dass der Oxtorner am richtigen Ort war. Die Schlafenden befanden sich genau. hier, exakt an diesem Ort, nur eben auf einer anderen Ebene. Es gab keine andere Erklärung. Monkey aktivierte die Ortung. Sie zeigte keine Spur der Schlafenden an.
    Irgendetwas passte noch nicht ins Bild, so dass sich weiterhin nichts tat. Natürlich gab es keine Gewissheit, dass überhaupt etwas geschehen würde, selbst wenn er den Originalzustand der

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