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2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du verlangst, ist ein Eingriff in dein membhra, die Aura deines Selbst."
    „Dann nimm mir auch diese Erinnerung."„An die Statue, die zeitlebens dein Gott war, und daran, dass wir dich manipulierten?"„Und die Erinnerung an meine Befreiung von der Manipulation."„Du wirst keinen Halt im Leben mehr haben." Akreol seufzte. „Ich habe meine Perlen der Weisheit." In der Stille, die er seinen Worten folgen ließ, legte er die rechte Hand fest auf die Kette an seiner Linken. Einige Sekunden verstrichen, dann erklang wieder eine melodiöse Stimme: „Wenn der Mochichi atmet, müssen Körper und Geist wie ausgelöscht sein. Die Seele erfährt unendliche Freude, wenn im reinen Licht jedes Staubkorn sichtbar wird, jeder Augenblick Wirklichkeit offenbart und die Sterne ihre Lebendigkeit zeigen."
    „Ja, die Perlen der Weisheit", nickte Ghill, „die Perlen der Weisheit.
     
    6.
     
    Mein Kalendarium zeigte den 1. Mai an. Das Zeitfenster würde sich in wenigen Stunden öffnen, also begaben wir uns wieder in einen Container. Ich konnte nicht gerade behaupten, dass ich für diese Transportmethode eine besondere Vorliebe besaß, musste mir aber eingestehen, dass wir auf diese Weise am unauffälligsten den Ort wechseln konnten. Wir befanden uns hier unter technischen Ausrüstern der Helio ten und bewegten uns in einer Welt, die wie ein altterranischer Verschiebebahnhof funktionierte.
    Aber die Besessenheit der Mochichi mit Containern war lediglich ein Kuriosum.
    Sie störte mich eigentlich nicht. Was mir ernsthaft Sorgen bereitete, war die bevorstehende Benutzung des Transmitters. Ich hatte keine Lust, mich bei der Verstofflichung wieder unter Schmerzen auf dem Boden zu krümmen. Besonders die Gefahr, die durch mein Cappin-Fragment für andere ausgehen konnte, behagte mir nicht. Monkey schien das ähnlich zu sehen, denn er warf mir einen skeptischen Blick zu, als wir nebeneinander warteten. Wir wechselten zurzeit nicht viele Worte. Unser Plan stand fest, und ich ließ dem Oxtorner bei der Durchführung freie Hand, was er zu schätzen wusste. Er hasste es wenn man ihm in die Parade fuhr.
    Keine Gefahr, dachte ich. Ich weiß, dass du deinen Job gut machst. Als die letzten Aktivisten an uns vorbei waren, entdeckte ich Ghill und Akreol, die uns gegenüber auf der anderen Seite der Rampe standen. Sie schlossen sich ihren Leuten an und gingen zum Container hinauf. Monkey und ich folgten ihnen. Der Fabrikleiter bewegte sich genau in der Mitte meines Gesichtskreises. Ein erstes Aufleuchten des Plasmaklumpens trübte meinen Blick, als reagierte er nervös auf den bevorstehenden Transmitterdurchgang.
    Vielleicht reagierte er aber auch bloß auf meine eigene Nervosität, oder ich bildete mir das Ganze nur ein. Ich beneidete Akreol um seinen Gleichmut. Ich wusste nicht, wie er es geschafft hatte, aber nichts erinnerte mehr an sein letztes Aufbegehren, das einer Befehlsverweigerung nahe gekommen war.
    Er wirkte fast, als wäre er ein anderer Mochichi.
    Als wir alle den Container betreten hatten, gab Elle Ghill den Robotern, die fünfzig Meter entfernt an den Schaltpulten standen, Anweisung, den Transfer einzuleiten. Bevor die Rampe sich hob und den Behälter luftdicht versiegelte, erhaschte ich noch einen Blick auf ihre zielsicher hantierenden Greifarme, die Frequenzen und Werte justierten. „Gleich setzen wir uns in Bewegung", sagte Akreol. Ich nickte. Wir würden den gleichen Weg, den wir. aus dem Transmitterbogen gekommen waren, wieder zurückschweben. Es gab kein Ruckeln und kein Wackeln, als es losging, nur das Aufleuchten des Plasmaklumpens hinter den Sehschlitzen meiner Maske zeigte mir an, dass wir uns dem Transmitterfeld näherten. „Die Roboter funktionieren zuverlässig", verkündete Akreol, der sich vor die Kontrollpulte an der linken Längsseite des Containers gesetzt hatte. „Ich bin gespannt, ob wir das auch von den Aktivisten sagen können, wenn wir in den Nordpol-Werften eintreffen." Elle Ghill blickte ihn erstaunt an. „Gab es Unruhen?"
    „Nur ein Scherz." Der Fabrikleiter winkte ab. Seine starren Knochenwülste ließen ein Lächeln nicht zu, aber er schien in vergleichsweise gelöster Stimmung zu sein. „Vor Ort befinden sich achtzig Aktivisten, die den Großteil der Vorarbeit schon geleistet haben. Die restlichen zwei Drittel der Belegschaft sind den Helioten treu ergeben - und ahnen hoffentlich nicht das Geringste von dem Überfall, der ihnen bevorsteht."
    Ich begab mich zwischen den Kontrollpulten und der

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