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2181 - Die Liebenden der Zeit

Titel: 2181 - Die Liebenden der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftler kaum weniger gereizt. Curcaryen wurde im letzten Moment von Anyante daran gehindert, ihr Geheimnis zu verraten. „Es sieht so aus, als hätte der Aufrissbereich im Zentrum des Mahlstroms mit seiner transmitterähnlichen Wirkung in der Glutzone einen zweiten Gegenpol", stellte er fest. „Also nicht nur am Rand der anderen Galaxis. Andererseits ist leicht abzuschätzen, dass die transportierten Materiemengen keinesfalls ausreichend sind, um das rasche Wachstum der Glutzone zu erklären. Dahinter steckt mehr, als wir erkennen können."
    „Was schlägst du vor?"
    „Wir fliegen ein! Die TULA ist als einziges Schiff geeignet, in die Ballung vorzustoßen."
    Alle Anzeigen standen im Warnbereich. Der Walzenraumer war in eine Hölle eingedrungen, wie sie niemand zuvor erlebt hatte. Die Optiken zeigten eine brodelnde Flammenwand, und die Ortungen reichten kaum über diese Grenze hinaus. Was in den Holos abgebildet wurde, erschien so irrelevant wie alles an dieser Extremzone. Längst blind geworden, folgte die TULA allein dem einmal eingeschlagenen Kurs, der auf das Zentrum der Anomalie zeigte. Sofern der Kursvektor als solcher überhaupt einen geradlinigen Verlauf aufwies. Nur das Netz mit seinen sechsdimensionalen Fronten schützte den Walzenraumer vor den vernichtenden Gewalten. Andernfalls wäre er gedankenschnell verglüht - wie ein Staubkorn inmitten einer offenen Flamme.
    In einem unbeobachteten Augenblick, als alle auf die Wiedergaben starrten, als könnten sie auf diese Weise irgendetwas beeinflussen, zog Varantir Le Anyante an sich. „Danach haben wir gesucht", raunte er ihr zu. „Ein solches Versteck für unser Volk war das, was ich wollte."
    „Du erwartest, dass im Innern der Ballung erträgliche Verhältnisse herrschen?"
    „Ich hoffe es." Lange Stunden vergingen. Die TULA kämpfte einen einsamen Kampf gegen Gewalten, die sich allen Messungen entzogen.
    Feuer ringsum. Unbarmherzig und beklemmend. Die ersten Besatzungsmitglieder fielen übereinander her, traktierten sich mit Tritten und wütenden Bissen.
    Es war abzusehen, wann sie ihre Anspannung nicht nur an ihresgleichen abreagieren würden, sondern sich an der Technik zu vergreifen begannen. Le Anyante hatte mehr als genug damit zu tun, die aufgewühlten Gemüter zu besänftigen. Endlich ein gellender Aufschrei. Vor der TU LA zeichnete sich Schwärze ab. Inmitten der Gluthölle existierte ein Auge der Ruhe. Varantir hatte das vorhergesehen. Gut ein viertel Lichtjahr durchmaß der innere Bereich - ein Bereich, als wäre er aus der Glut herausgestanzt worden.
    Völlige Schwärze herrschte. Die Ortungen erfassten keine Sonne, keine Himmelskörper, nicht einmal winzigste Staubteilchen. „Nichts!", stellte Arin Trosak nach hektischen Untersuchungen. fest. „Und wenn ich Nichts sage, meine ich auch Nichts. Dieser Ort ist wirklich eine Anomalie im Universum. Hier gibt es nicht den kleinsten Materiebaustein, hier entsteht nicht einmal Virtuelle Materie." Die Erklärung schlug ein wie eine Bombe. Seit dem Beginn des Universums entstanden und vergingen unaufhörlich Quanten unterschiedlichster Qualität. Überall und zu jeder Zeit. Ein Platz, an dem dies nicht der Fall war, entzog sich jeder Vorstellungskraft. Es sei denn, er gehörte nicht zum Standarduniversum, war vielleicht nicht einmal mehr Teil des Multiversums an sich. „Damit besitzt die Dunkelzone extrauniversalen Status." Geradezu ehrfürchtig lauschte Curcaryen Varantir seiner eigenen unglaublichen Feststellung.
    In dem Moment, das erkannte Le Anyante überrascht, hatte der Potenzial-Architekt „sein Paradies" gefunden. Tagelang verweilte die TULA in der vollkommenen Schwärze, dann zwangen die schrumpfenden Energievorräte zur Rückkehr in das eigene Universum. Als der Habitat-Walzenraumer die Glutzone an der Mündung des Mahlstroms verließ, fingen die Ortungen zwei eigenartige Reflexe auf. In der holografischen Wiedergabe zeichneten sich zwei metergroße silberne Kugeln ab. Sie folgten dem Schiff, reagierten aber nicht auf den Versuch einer Kontaktaufnahme. Es hatte den Anschein, als würden sie am Rand der Glutzone beobachten - und dann verschwanden sie so spurlos, wie sie erschienen waren.
     
    6.
     
    Ich verfluche den Tod; er hat mich damals daran gehindert, das Rätsel der Silberkugeln zu ergründen. Über sechzigtausend Jahre liegt das zurück. Der Zyklus der Wiedergeburt scheint sich zu verlängern. Warum? Ich weiß es nicht. Vieles ist anders und fremd, vor allem legen die

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