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2181 - Die Liebenden der Zeit

Titel: 2181 - Die Liebenden der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geworden, Potenzialfelder für Zeitbrunnen zu konstruieren, dafür gab es zu wenige Algorrian. Wer diese Arbeit heute erledigte, wo oder ob überhaupt noch Potenzialfelder gebaut wurden, das erfuhren sie von den Kosmokratenrobotern nicht. Was sie heutzutage erledigten, waren Reparaturarbeiten, Instandhaltungen an den Fabriken, die wahrscheinlich nie wieder anlaufen würden.
    Weder Kosmokraten noch Algorrian hatten die Auseinandersetzung gewonnen. Es gab nur Verlierer. Unter dem Eindruck dieser Erkenntnis fanden Le und Curcaryen endgültig zusammen. Er drängte nicht mehr, sie sträubte sich nicht gegen seine Annäherung - und als Anyante das heranwachsende neue Leben spürte, erschien es ihr, als hätte genau das schon immer geschehen sollen. In diesem Zustand erinnerte sie sich an Curyen, aber alle Nachforschungen, was aus ihm geworden war, blieben vergebens. Nach zwei Jahren gebar Le Anyante eine Tochter. Nudrug war das letzte Kind, das in Gefangenschaft geboren wurde. Anyante hoffte immer noch auf eine bessere Zukunft, so, wie zwischen ihr und Curcaryen vieles anders geworden war. Und tatsächlich. Jahre später hallte ein vielstimmiger Ruf durch die letzte bewohnte Stadt auf dem geschundenen Kontinent Geomm: „Die Roboter ziehen ab!" Offenbar hatten die Kosmokraten erkannt, dass die Algorrian ein sterbendes Volk waren und nie wieder Zeitbrunnen bauen würden. Sie überließen die letzten ihrer einstmals genialen Konstrukteure einem ungewissen Schicksal.
    Ein Traum ... Geboren in einer Zeit, in der die Not am größten schien, und von allen unterstützt, war er nach 1254 Jahren endlich wahr geworden. Die reine Bauzeit hatte dabei nur zweihundert Jahre betragen. Le Anyante drehte den Kopf zur Seite, um die Nässe in ihren Augen vor den anderen zu verbergen. Noch mehr als der wahrhaft gigantische Habitat-Walzenraumer berührte sie die Tatsache, dass Nudrug als Kommandantin das Raumschiff in die Unendlichkeit hinausführen würde. TULA - der Name des Schiffs war eine Abkürzung. „Hoffnung der letzten Überlebenden" bedeutete er.
    Seit die Planung für den Exodus der Algorrian lief, hatten sie wieder begonnen, sich zu vermehren. Die Lethargie der letzten Generationen war durchbrochen worden. Auf Tulacame durften sie nicht bleiben, denn Anyante und Varantir wussten, dass die Ordnungsmächte wiederkommen würden. Die Kosmokraten planten in Zeiträumen, die normal Sterblichen verschlossen blieben, aber eines Tages würden sie sich ihrer Diener von einst erinnern. Wenn die Algorrian neuem Zwang entrinnen wollten, mussten sie ihre Heimat aufgeben und fern von Xantharaan neu beginnen. Sie hatten sich der Aufgabe gestellt und unter Nutzung der stillgelegten, immer noch enormen industriellen Kapazitäten das Fernraumschiff gebaut. Es sollte nicht nur allen Flüchtlingen Platz bieten, sondern darüber hinaus viele der Automatfabriken von Geomm, lebensnotwendige Einrichtungen wie Hospitäler, syntronische Rechenanlagen und Nahrungsmittelproduktionen inklusive einiger Tonnen des auf Tulacame gelagerten seltenen Ysalin Magran aufnehmen.
    Die TU LA war eine 42 Kilometer lange Hohlröhre mit einem Durchmesser von elf Kilometern. Eintausend Meter maß die Wandung, in der sich technische Errungenschaften verbargen, die' in Xantharaan ihresgleichen suchten, von den Mitteln im Dom Xanthar vielleicht abgesehen. Selbst der Ritterorden durfte das Verschwinden der Algorrian nicht bemerken. Curcaryen Varantir, nach wie vor der geniale Potenzial-Architekt von einst, hatte an der .Konstruktion des Fernraumschiffs entscheidenden Anteil. Die auffällige, von einem Rohrgeflecht überzogene silberne Außenhülle war sein Werk. Nahezu mannsdick waren die Rohre, deren Netz das Herzstück der TULA bildete. Nur hier konnten sechsdimensionale Zustände erzeugt werden, die das Schiff bei Bedarf wie eine zweite Hülle umgeben würden. Diese weiterentwickelte Form übergeordneter Schutzschirme trug allen Eventualitäten Rechnung. Ein gutes Versteck war unverzichtbar, wollten die Algorrian nicht eines fernen Tages, und sei es nur zufällig, von Gesandten der Ordnungsmächte aufgespürt werden. Das Ziel der TULA lag in weiter Ferne - die Algorrian suchten eine Region des Universums, in der die Bedingungen für Raumfahrt jeglicher Art stark erschwert waren. „Es ist wirklich wie ein Traum", raunte Le Anyante, als die Letzten ihres Volks an Bord gingen. Nicht einmal mehr hunderttausend, ein Bruchteil der einstigen Größe. Aber mehr als zur Zeit der

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