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2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterschiedlicher Völker drängte sich auf dem Platz um das Gebäude. „Links führt der grüne Pfad zum Tempel der Gründerwurzel", rauschte der Sha Mentsa. „Rechts seht ihr eines der Flutungsbecken für den Fall, dass der Tamenzien Hochwasser führt."
    Tamenzien also hieß der Fluss, in dessen Strudeln Itchi fast ertrunken wäre. Roxo hielt nach der Gründerwurzel Ausschau, aber der Pfad krümmte sich hinter dem Platz mit dem Lebkuchenhaus und entzog den Baum seinen Blicken. Sie erreichten die Menge um das Zentralgebäude. Wie der Sha Mentsa es anstellte, entzog sich Roxo Quatrons Kenntnissen, aber die Pombaren, Medilen, Rishkanischen Kara, Prymbos, Hijthi und Krun wichen wie auf ein geheimes Kommando zur Seite und ließen sie durch. Auf diese Weise gelangten sie bis auf dreißig Yabaal an das Gebäude heran. „Näher geht es nicht", wisperte ihr Führer. „Der innere Ring besteht aus erprobten Kämpfern der Allianz."
    Die verschiedenen Wesen unterhielten sich über die bevorstehenden Aktionen zur Ausdehnung der Allianz.
    Ziel der obersten Heerführer schien zu sein, die Inquisition mit kleinen Nadelstichen immer weiter zurückzudrängen, bis sie keine Beobachter mehr in die Südseite Tradoms schickte. Wenn dann binnen ein paar Wochen keine riesige Flotte auftauchte, konnten sie aufatmen. Andernfalls würde es nicht bei einer einzigen Raumschlacht bleiben. Unter den Kämpfern kursierten Gerüchte. Sie besagten, dass die Fremden aus dem Roanna-Sektor der Inquisition mehrere vernichtende Niederlagen beigebracht hatten. Es war nicht sicher, ob die Konquestoren und ihre Valenter überhaupt noch in der Lage waren, gegen eine Allianz wie Minullu anzukämpfen.
    Spionageschiffe sollten es in Erfahrung bringen, unterstützt von Scouts des Trümmerimperiums. Bis gesicherte Ergebnisse vorlagen, konnte es noch eine Weile dauern. Die Gespräche der Kämpfer verstummten.
    Laute Rufe erklangen. Im Hintergrund entdeckte Roxo mehrere Gleiter. Sie schwebten durch eine der breiten Straßen heran und landeten dicht vor dem Eingang. „Tod der Inquisition!", rief eine verstärkerunterstützte Stimme. „Tod der Inquisition!", antwortete die Menge im Chor. „Es lebe die Minullu-Allianz!" Roxo Quatron wippte auf den Fußkrallen in seinen Stiefeln. Er entdeckte ein paar Gestalten in schlichten Uniformen, die den Fahrzeugen entstiegen. Es handelte sich um Angehörige der Saraler, Tark, Kasaten, Hijthi und Medilen.
    Die Medilen waren die zahlem1fäßig größte Gruppe. Es bestätigte Roxos Vermutung, dass sie in der Minullu-Allianz Einfluss besaßen. Solange das so blieb und die Wesen mit Ihrer hohen Moral Einfluss hatten, würde die Organisation nie auf die Linie der Inquisition einschwenken und dieselben brutalen Methoden anwenden. Ausnahmen würde es natürlich immer geben. Vett Burmer versetzte ihm einen leichten Stoß in die Seite. „Der Impuls kommt von der anderen Seite des Gebäudes." Es sollte wohl so viel heißen wie: „Die Absichten der Militärführung können wir später noch in Erfahrung bringen." Roxo wandte sich an den Krun. „Du hast uns gut geführt. Wir danken dir für deine Hilfe. Aber kannst du uns hier wieder herausbringen?"
     
    4.
     
    Der Tempel der Gründerwurzel... Nirgends gab es Anzeichen von „Lebkuchen" oder anderen Baustoffen.
    Roxo Quatron war der Zusammenhang klar. Hier handelte es sich nicht um ein Gebäude herkömmlicher Art.
    Der Baum selbst war der Tempel. Ein Reigen aus kleineren, ähnlich in sich verschlungenen Bäumen umringte ihn in der Art eines Schutzwalls. An den wenigen Durchgängen sprudelten Quellen. Das Wasser ergoss sich in die Gassen der Stadt, verteilte sich und verdunstete unter der sengenden Hitze des späten Vormittags. Dunst stieg auf. Er behinderte die Sicht auf die Stadt mit Ausnahme des Zentrums. Umgekehrt ließ er keinen Blick von außen. auf dieses Heiligtum der Krun zu. Roxo korrigierte sich. Es war nicht irgendein Heiligtum, sondern das höchste dieses Volkes auf Sharamandie. Der Begriff „Gründerwurzel"sagte es schon.
    Ihr Führer blieb wie angewurzelt stehen. Kein Zureden half. Näher als fünf Yabaal wagte er sich nicht an den Wall heran. „Und wir?", fragte der Kapitän. „Uns ist es erlaubt weiterzugehen?"
    „Der Sha Reitha bestimmt es. Er will mit euch allein sprechen."
    „Warum?", fragte Itchi Cultega so fort. „Gibt es einen Grund?" Der Krun antwortete mit einem müden Rascheln seines Blattwerks. Spürst du das Drücken des Windes an deinen Ästen?,

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