2189 - Geheimnis der Kattixu
Teleporter stöhnend über den Boden.
Kaum anderthalb Meter über ihnen zog sich ein hell leuchtendes Energiegeflecht hinweg. Es wirkte wie ein grob, geknüpftes Netz. Der Yornamer konnte nicht gut sehen. Lichter funkelten in seinem Blickfeld, und ihm schien, als ob ihn das Energienetz höhnisch angrinste. „Das ... das macht mich fertig", stammelte Startac. „Wenn noch so ein Sprung in diesen verfluchten Feldern endet, können wir unsere Flucht vergessen. Es reißt mir die Energie aus dem Leib."
Sein hageres Gesicht kam Trim noch schmaler vor als sonst. Die Wangen waren eingefallen, und die dunklen Augen lagen tief in den Höhlen. Erschrocken erkannte er, dass der Freund verzweifelt war und dass er nahe daran war, alle Hoffnungen auf ein Entkommen fahren zu lassen.
Trim rollte sich zu Startac und griff nach seinem Arm. Beschwörend blickte er ihn an. „Hör zu, Startac", sagte er eindringlich. „Wir geben nicht auf. Jetzt haben wir Pech gehabt, aber schon beim nächsten Sprung können wir Glück haben. Wir konzentrieren uns darauf, flach auf dem Boden zu materialisieren. Ist das möglich?"
Der Teleporter nickte. „Durchaus." Verstört blickte er zu dem Energiegeflecht hinauf. Es schien ihm Furcht einzuflößen. Trim begriff, dass die Schmerzen beim Zusammenprall mit dieser Energieform noch viel höher für Startac waren, als er angenommen hatte. „Ist es wirklich so schlimm?", fragte er. „Es ist wie ein schmerzhafter Tod", antwortete der Orter. „Als ob etwas in mich hineingreift und mein Herz festhält, so dass es nicht mehr schlagen kann. So ungefähr jedenfalls. Verdammt."
„Du wirst nicht sterben, wenn wir es noch einmal versuchen. Ich bin bei dir, und dein SERUN überwacht dich."
„Der SERUN!" Startac lachte lautlos. Seine Schultern bebten. „Er war soeben bei null Leistung.
Schwerkraftregelung, Sauerstoffversorgung, Schutzschirme -alles weg. Jetzt fährt alles so nach und nach wieder hoch. Der SERUN hätte viel zu spät reagiert."
Der Teleporter hatte Angst, und Trim konnte ihn verstehen. Nie schien das Risiko höher für ihn gewesen zu sein als beim nächsten Teleportersprung. „Sind Kattixu in der Nähe?" Die Frage war eigentlich überflüssig. Trim war sich darüber klar, dass die dämonenhaften Wesen da waren und dass sie bereits in diesen Sekunden näher rückten. Er lenkte die Gedanken Startacs lediglich auf sie, um ihn aus seiner Passivität zu reißen.
Die Mutanten konnten es sich nicht leisten, noch länger an dieser Stelle auszuharren.
Je mehr Zeit sie verstreichen ließen, desto wahrscheinlicher wurde es, dass ihre Flucht hier endete.
Der entscheidende Impuls für die nächste Teleportation kam von unerwarteter Seite. Die beiden Mutanten bemerkten plötzlich, dass sich das leuchtende Energienetz langsam auf sie herabsenkte.
Sie ahnten, was es für sie bedeutete, wenn sie damit erneut in Berührung kamen. Trim krallte seine Hand in den Arm des Freundes, und Startac teleportierte ins Ungewisse.Dieses Mal gab es keinen Schock, als sie materialisierten. Sie lagen auf dem Boden einer Halle, und das gefürchtete mehrdimensionale Energiefeld war weit von ihnen entfernt. Deutlich sichtbar umfing es eine weite Verladestation.
Ein Frachtraumer wurde mit jenen Satelliten beladen, die für das Analog-Nukleotid bestimmt waren.
Robotische Einrichtungen führten die gesamten Arbeiten aus. Dabei befand sich das Raumschiff außerhalb des Energiefeldes. Jedes Mal wenn ein Satellit an Bord gebracht wurde, öffnete sich für Sekundenbruchteile eine Strukturlücke für die Fracht.
Kattixu schritten durch ein offenes Schott, weit von den beiden Mutanten entfernt, in die Halle. Hinter ihnen leuchtete das Energiefeld. Die humanoiden Wesen waren durch eine Strukturlücke gekommen, die sich mittlerweile wieder geschlossen hatte. In den Händen trugen sie schwere Waffen. Schnell und zielstrebig bewegten sie sich voran. Sie schienen genau zu wissen, wo sie Trim Marath und Startac Schroeder zu suchen hatten.
Die beiden Monochrom-Mutanten eilten gebückt hinter eine der robotischen Maschinen. Verzweifelt suchten sie einen Ausweg. Die Falle hatte sich dramatisch verkleinert. Sie hatte nun keinen Durchmesser mehr von 150 Kilometern, sondern war zu einer Kugel mit einem Durchmesser von höchstens 800 Metern geworden. Aus ihr schien es kein Entkommen mehr zu geben. „Und was jetzt?", fragte Startac. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich erschöpft mit dem Rücken gegen eine Maschine. „Wir
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