2190 - METANU-Station
einen Alarm auslösen.
Dann hatte er endlich Erfolg: Die Mentalität der Design-Humanen war aufbrausend und lebhaft, so, wie sich Atlan und seine Gefährten auch in ihrer Rolle als Prospektoren eingangs gegeben hatten.
Als Kattixu jedoch hatten sie emotionslos und kalt zu agieren. Um dies zu erreichen, wurden sämtliche Design-Humanen im Dienst des Gemm-Katt auf Caam gesetzt. Und Caam, das ging aus den Computerdaten eindeutig hervor, war nichts anderes als eine psychogen wirkende Droge.
Das Ausbildungssystem im Gemm-Katt war für Atlan eine Mischung aus permanenter Gehirnwäsche und Hochleistungsdrill. So schätzte er es jedenfalls ein. Das Caam spielte dabei eine wichtige Rolle: Es nahm den Design-Humanen die ungestüme Wildheit und machte sie zu höchst effizienten Polizisten. Nach Ableisten der Dienstzeit wurde das Caam jeweils abgesetzt, und die Erinnerungen, die unter Caam zustande gekommen waren, verblassten in der Regel rasch.
Allerdings, dachte der Arkonide, konnte das nicht mit der Löschung der Erinnerung bei den Design-Humanen identisch sein, die die Grundausbildung nicht bestanden hatten oder bereits aussortiert worden waren. Letztere hatten noch gar kein Caam bekommen.
Atlan las weiter. Alle Dienstverpflichteten im Gemm-Katt standen also permanent, während ihrer gesamten Dienstzeit, unter dem Einfluss der Droge. Jeder Design-Humane erhielt seine individuelle Dosis, die nach Abschluss der medizinischen Grunduntersuchung festgelegt wurde.
Die vier falschen Prospektoren hatten diese Untersuchung jedoch übersprungen. Die Caam-Dosis war in ihrem Fall auf den Wert „Standard" gesetzt worden. Das war ein Flüchtigkeitsfehler, den das „draußen" operierende Kommando begangen hatte, der aber durch den Zeitdruck mehr als nur entschuldbar war.
Allerdings hatte man jetzt die Bescherung. Das Caam übte auf Atlans Gefährten eine verheerende Wirkung aus. Die Computer des Herzens mussten ihre Caam-Dosis unbedingt auf null setzen.
Aber dazu war der Arkonide nicht in der Lage. Trabzon Karett war jetzt doch gefordert!
Atlan verließ den Computerraum. Vorsichtig schlich er zurück zu ihrer Unterkunft. Er gab das vereinbarte Klopfzeichen, und Trim Marath öffnete ihm. Der junge Mutant war totenbleich.
Atlan schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Rand der Pritsche, auf der Trabzon Karett lag.
Kurz berichtete er, was er herausgefunden hatte.
Dann legte er dem Computerspezialisten eine Hand auf die Schulter. „So sieht es also aus, Trabzon", sagte er. „Wir brauchen dich. Wie fühlst du dich?"
„Schön, dass du schon danach fragst", antwortete Karett mit schwaeher Stimme. „Die Schmerzen haben nachgelassen, aber ich bin vollkommen schlaff. Außerdem ist da noch das Schwindelgefühl.
Verdammte Droge -dass wir daran nicht gedacht haben!"
Trabzon, auf dem Rücken liegend, richtete den Oberkörper auf und stützte sich auf die Ellbogen. „Gebt mir ein Aufputschmittel, damit ich mich an die Arbeit machen kann."
„Es kann riskant werden", sagte Atlan. „Zwei miteinander konkurrierende Medikamente ..."
„Ach was. Schlimmer als jetzt kann es nicht kommen."
Atlan klopfte ihm dankbar und aufmunternd auf die Schulter. Dann wandte er sich an Trim Marath, der ihre „Reiseapotheke" im Brustkorbversteck trug. „Du hast es gehört", sagte er zu dem Mutanten.
Trim litt ganz offensichtlich stumm, genau wie Startac. Aber es ging ihnen besser als vor seinem Alleingang. Wahrscheinlich hatten sie sich auch schon etwas injiziert.
Nach einer Viertelstunde wirkte das Mittel. Trabzon Karett konnte aufstehen. Atlan stützte ihn noch und führte ihn zum Tisch, setzte ihn auf einen der Stühle. Noch war der Spezialist wacklig auf den Beinen, aber das kam vom Schwindel. Dann brach sein Kreislauf zusammen. „Trim, ein stabilisierendes Mittel!", rief der Arkonide. „Schnell!"
„Noch ein Medikament?", fragte der Mutant. „Das kann noch größere Schwierigkeiten geben."
„Es muss jetzt sein!", drängte Atlan. „Wir haben damit angefangen und müssen es zu Ende führen. Ich verantworte es."
Der Mutant gehorchte. Er reichte Atlan ein Injektionspflaster, und dieser wagte es, Karetts Maske im Nacken zu öffnen und das Pflaster auf seine Haut zu kleben. Darüber verschloss er die Verkleidung wieder sorgfältig.
Banges Warten begann, bis sich Karetts Gestalt langsam wieder entkrampfte. Der Schüttelfrost, unter dem er gelitten hatte, hörte auf.
Karett atmete tief und ruhig. Er sah seine Gefährten der
Weitere Kostenlose Bücher