2192 - Wider den Seelenvampir
haben werden."
Postal stimmte ihm zu. Beinahe hätten sie es schon dieses Mal geschafft, einen weiteren Fehlschlag würde es nicht geben.
Er ging an seinem Stab vorbei. „Es beginnt", sagte er
9.
LEIF ERIKSSON 16. Mai 1312 NGZ Es ging sehr schnell: Kaum beendete die LEIF ERIKSSON ihren Metagrav-Flug auf die andere Seite der Glutzone, nahm Lauter Broch'ts Funkabteilung bereits Kontakt zu dem Posbi-Raumer auf. In rasender Geschwindigkeit wurden Datensätze ausgetauscht, nahmen die Rechnersysteme beider Schiffe miteinander Kontakt auf und passten sich gegenseitig an. „Gibt es etwas Neues?", fragte Perry Rhodan. „Nein." Lauter Broch't schüttelte den Kopf. „In den letzten eineinhalb Stunden haben die Posbis nichts mehr geortet."
Auf Rhodans Anweisung blieben beide Raumschiffe außerhalb der eigentlichen Glutzone. So waren sie nahe genug an Anguelas Auge, konnten aber nicht die eigene Ortung behindern. In dieser Position blieben sie rund eine halbe Stunde. „Eine zweite Entladung!", meldete Broch't aufgeregt. Hektisch kommunizierte er mit dem Kommandanten der BOX-133.298. „Sie ist extrem schwach, höchstwahrscheinlich sehr tief innerhalb des Glutkessels." Er fluchte leise. „Sie ist der ersten verdammt ähnlich, aber wir können trotzdem nichts Genaues erkennen."
„Bleibt bitte dran", sagte Rhodan leise. Kurz überlegte der Terraner, ob er mit beiden Raumschiffen in die eigentliche Glutzone einfliegen sollte. Möglicherweise konnten sie weiter im Innern von Anguelas Auge weitere Hinweise finden. „Wir bleiben hier", sagte er zu Pearl TenWafer. „Es wäre sinnlos, wenn wir einen Vorstoß unternehmen würden. Zwei Schiffe sind zu wenig, und auch mit den Beibooten können wir einer so unkonkreten Ortung nicht sinnvoll nachspüren."
„Die Glutzone funktioniert wie der Ortungsschutz einer Sonne", ergänzte der plophosische Cheforter „In dieser Region können sich Zigtausende von Raumschiffen verstecken, ohne dass wir sie bemerken. Bei einem Gefecht hätten wir keine Chance."
Rhodan dachte kurz nach. „Wir setzen alles auf eine Karte", entschied er sich. „Rundruf an die Mobile Flotte Tradom: Wir beordern 200.000 Raumschiffe hierher, zwanzigtausend bleiben auf ihren Positionen. Falls der KATAPULT-Hort an einer anderen Stelle auftauchen sollte, finden die ihn dann - und wir haben hier an der entscheidenden Stelle eine entsprechend starke Flotte."
Er wandte sich an Critta Lohffeld, die Leiterin der Abteilung Positroniken und Syntroniken. „Lass die Rechner feststellen, welche Schiffe am schnellsten hier sein können - mit allen Beibooten natürlich.
Und wie wir mit 20.000 Schiffen trotzdem Anguelas Auge absichern können." Er lächelte kurz. „Und es ist mir egal, ob wir jetzt von arkonidischen, terranischen oder von Posbi-Raumschiffen sprechen."
„Alles klar." Die rothaarige Terranerin hob die schmalen Schultern. „Keine Extrawürste für Rotaugen und Roboter ..."
10.
KATAPULT-Hort 16. Mai 1312 NGZ Die Aufregung machte Postal Evvy fahrig und ungeschickt. Der 6-D-Mathematiker benötigte vier Versuche, bevor er eine Antigravplattform an die dritte Kapsel angedockt hatte und sich von den Arbeiten zurückziehen konnte.
Der Hort war ohnehin ein gefährlicher Ort für eine Verschwörung. Ein Treffen der Verschwörer unmittelbar unter den Augen des Souveräns der Vernunft grenzte an Irrsinn. Nie hätte ein Ehrwürdiger Wissenschaftler einen solchen Plan für gut befunden.
Und doch taten die Verschwörer genau das, weil sie keine andere Wahl hatten. Und weil Postal nach wie vor voller Hass und Erbitterung auf den Souverän der Vernunft steckte.
Navra ... Allein der Gedanke an seine tote Gefährtin trieb den 6-D-Mathematiker immer wieder dazu an, die Verschwörung weiterzubetreiben. Manchmal stellte er sich ihr bisheriges Beisammensein vor, manchmal dachte er an die mögliche Zukunft mit Navra Tayreic, dann aber verdrängte er all diese Gedanken wieder und kümmerte sich um die Arbeit.
An Schlaf war nicht zu denken, aber da ging es ihm nicht anders als den anderen Dhyraba'Katabe an Bord des KATAPULT-Hortes. Die Arbeiten an den Kapseln und die zahlreichen Zuliefertätigkeiten ließen ihnen keine Ruhe.
Postal schob sich an Transportbändern voller Maschinenteile vorbei. Hektische Wissenschaftler mit schwebenden Hologrammen waren überall, diskutierten und arbeiteten.
Fast jeder in der großen Montagehalle war so erschöpft, dass er im Stehen hätte schlafen können. Die Unfälle
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