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2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Krieg.
    Der Souverän der Vernunft ließ sich in einem Sessel nieder und wartete ab. Über Hologramme hielt er sich auf dem Laufenden, beobachtete die Arbeiten der Dhyraba'Katabe in den verschiedensten Bereichen des Hortes. Sie waren fleißig, die Ehrwürdigen Wissenschaftler. Aber das würde sie nicht davor bewahren, seinem grenzenlosen Appetit zum Opfer zu fallen. November freute sich schon jetzt darauf.
    Erneut machte er sich klar, was seine Befehle bedeuteten. Wenn es nicht anders ging, mussten seine Abgesandten im Innern der Glutzone den Körper VAIAS vernichten - egal, welche Konsequenzen daraus erwuchsen.
    Danach musste er einfach schnell handeln, das Reich Tradom erneut unter seine Kontrolle bringen und sich dann auf einen neuen Krieg vorbereiten. Dieser konnte möglicherweise einige tausend Jahre auf sich warten lassen. Dann aber, und das war November ganz klar, würden möglicherweise fremde Superintelligenzen versuchen, die nunmehr „herrenlos" gewordene Galaxis ihrer eigenen Mächtigkeitsballung anzugliedern ...
    Zwei Stunden später meldete sich erneut ein Dhyraba'Katabe bei ihm. „Wir haben alle Hinweise ausgewertet, Herr. Das KATAPULT wurde aufgund der Funkimpulse der ersten Kapsel komplett neu justiert."
    „Dann startet jetzt die Kapsel!"
    Niemand hatte sein Leben verloren. Außer den drei Besatzungsmitgliedern natürlich ...
    Postal Evvy konnte noch immer nicht recht glauben, wie gelassen der Souverän ihren Fehlschlag genommen hatte. Kein Wutausbruch, kein Massaker, nur die Anweisung, die zweite Kapsel vorzubereiten. Und das taten die Dhyraba'Katabe mit einer Geschäftigkeit, die fast schon an Hektik grenzte. Es war erstaunlich, dass eine so kleine Kugel ein Raumschiff von mehr als elf Kilometern Länge komplett beschäftigen konnte.
    Die zweite Kapsel hatte man schon längst in den Hangar gebracht. Antigravplattf ormen umschwärmten sie wie Insekten, während Wissenschaftler die Daten der ersten Kugel auswerteten und manchmal kaum wahrnehmbare, manchmal deutlich sichtbare Veränderungen vornahmen.
    Teile wurden zu den Fabriken des Hortes gebracht, um angepasst oder unter Hochdruck neu gebaut zu werden. Jeder Ehrwürdige Wissenschaftler an Bord war derzeit mit der Kapsel beschäftigt.
    Niemand von ihnen schlief, niemand aß, und niemand beschwerte sich, denn sie alle wussten, dass der Tod hinter einer verspiegelten Scheibe stand und sie beobachtete.
    Nur Postal und sein Stab waren unterbeschäftigt. Der erste Flug der Kapsel hatte keine Mängel in der Passagierversorgung gezeigt, und so hatten sie nichts weiter zu tun, als die Versorgungsmodule und ihre Inhalte zu überprüfen. Sie alle waren gleich aufgebaut. In ihnen gab es komprimierte Atemgase, Nahrung und Flüssigkeiten. Ein angegliederter Container erhielt technische Ausrüstungsgegenstände, die von den Passagieren vermutlich zur Erledigung ihres Auftrags eingesetzt werden sollten - wobei Postal bezweifelte, dass sie so weit kommen würden.
    Jorvool ging ihm aus dem Weg. Es war klar, dass er die Diskussion über seinen Spender nicht weiterführen wollte, und Postal befürchtete, dass es ihm nicht gelungen war, ihn zu überzeugen.
    Ist er denn so überzeugt von seinem eigenen Tod?, fragte er sich.
    Der 6-D-Mathematiker selbst hatte nicht vor, bei dem Attentat zu sterben oder einen anderen Dhyraba'Katabe zu verlieren. Nur der Inquisitor selbst sollte sterben, kein Unschuldiger. Das hatte er der Gruppe Lebendiges Rifa immer wieder erklärt. Er konnte nicht verstehen, weshalb Jorvool trotzdem seinen Tod als selbstverständlich betrachtete. Wenn sich eine Gelegenheit ergab, wollte er noch einmal mit ihm reden. „Die Zeit ist günstig", sagte Bennan. Seit er sich von Maxxim hatte überzeugen lassen, suchte er ständig Postals Nähe, als wolle er sich beweisen. „Niemand achtet auf uns, während die Kapsel vorbereitet wird."
    Den gleichen Gedanken hatte auch Postal bereits gehabt. „Du hast Recht. Wir sollten einen endgültigen Plan beschließen, damit wir ihn bei der Vorbereitung der nächsten Kapsel umsetzen können."
    „Der nächsten Kapsel?" Bennan wirkte irritiert. „Werden wir denn mit dieser keinen Erfolg haben?"
    „Du solltest hoffen, dass es so ist, sonst ist unser Plan zum Scheitern verurteilt."
    Postal wandte sich ab und sah zu den drei Passagieren, die neben dem Versorgungsmodul standen.
    Es waren Angehörige der gleichen Völker wie beim ersten Flug, nur dass die Wissenschaftlerin von einem Wissenschaftler ersetzt worden war.

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