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2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Warst du schon einmal in der Nähe des Souveräns?", fragte der Besucher mit einem Ausdruck im Gesicht, der zeigte, wie sehr er von seiner eigenen Bedeutung überzeugt war.
    Wie einer der Sumpfgeister aus der Sage, die sich für Götter halten und in der trockenen Höhenluft sterben, dachte Jorvool. „Nein", log er und hoffte, dass seine Nervosität nicht zu sehr auffiel, „ich verwalte nur das Lager."
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er den Reinigungsroboter. Die Leiche war mit dem Fuß an einem Regal hängen geblieben und hatte sich verkantet.
    Der Roboter zog an ihr. Seine primitiven Rollen quietschten auf dem harten Bodenbelag. Ein zweiter Roboter, der die Antigravplattform mit der Energiekanone steuerte, tauchte hinter ihm auf. „Dein Roboter hängt irgendwie", sagte der Wissenschaftler gelangweilt. „Wo war ich? Ach so, der Souverän. Es ist schon was Besonderes, ihm so nahe zu sein. Man fühlt seine Macht und die Größe, mit der er über uns alle regiert. Wünschtest du nicht auch, in seiner Nähe zu sein und ..."
    Jorvool blendete die Stimme aus seinem Wachbewusstsein aus. Diesen Schwätzer konnte er nun wirklich nicht brauchen. Er überlegte, wie er ihn möglichst schnell losbekommen konnte.
    Jetzt kam auch der dritte Roboter mit seiner Plattform hinzu. Er versuchte an dem Reinigungsroboter vorbeizukommen, doch die Leiche blockierte den Weg. Die beiden Transportroboter reagierten mit einem Alarmton. „Oh", der Wissenschaftler unterbrach sich, „da gibt es wohl Probleme. Sogar bei dir passiert also etwas Aufregendes."
    „Einen Moment, darum muss ich mich kümmern." Jorvool wandte sich von ihm ab.
    Der Dhyraba'Katabe ging um den Tisch herum. „Ich kann dir helfen", behauptete er. „Ich habe Spezialprogramme für Roboter entwickelt, ich bin ein echter Spezialist. Vielleicht müssen sie einfach nur mit einem neuen Programm ausgestattet werden."
    „Nein!" Jorvool wollte nicht schreien, aber seine Stimme klang trotzdem lauter als beabsichtigt. „Es ist wirklich kein Problem. Ich mache das jeden Tag."
    Der Wissenschaftler neigte den Kopf, sah ihn mit erwachendem Misstrauen an. „Ich wollte nur helfen „„Schon gut." Jorvool wurde ruhiger. „Es ist nur so, dass meine Rolle hier im Hort so klein ist, dass ich sie mit niemandem teilen möchte."
    Die Erklärung klang sogar in seinen eigenen Ohren lahm und unglaubwürdig. Das glaubt der Kerl nie, dachte er.
    Hinter ihm erstarb der Alarmton. Das konnte nur bedeuten, dass sich die Leiche gelöst hatte und jetzt wieder auf ihn zugezogen wurde. „Hörst du?", sagte er lächelnd. „Alles in Ordnung."
    Er wagte es nicht, sich nach den Robotern und der Leiche umzudrehen. Hoffentlich ist das bald vorüber, dachte er.
    Und: Hoffentlich sieht der Kerl nicht, dass ich leichte Verletzungen habe. Ihm wurde bewusst, dass seine Hände überall kleine Wunden hatten, die ihm in dem trockenen Schacht zugefügt worden waren.
    Der Wissenschaftler blieb vor ihm stehen. '„Ich nehme meine Aufhängungen direkt mit. Das geht schneller, als wenn ich auf den Roboter warte. Wo stehen sie noch gleich?"
    Es war eine Fangfrage, und sie beide wussten es. Ein Lagerverwalter, der so pnichtbewusst war, wie Jorvool sich gab, hätte die Frage nach einem so gängigen Teil mühelos beantworten können.
    Jorvool versuchte den Blick auf den Gang zu blockieren. Gleichzeitig versuchte er nachzudenken.
    Eigentlich dürfte mich niemand verdächtigen, überlegte er. Noch nie gab es Verrat unter den Dhyraba'Katabe. Wir sind die treuesten Diener des Systems. Vielleicht geht der Kerl auch gleich wieder. „Hier um die Ecke", sagte er und wies zur Seite. „Dort dann der vierte Korridor links. Sie stehen ganz unten."
    Seine Antwort klang so ruhig und sachlich, dass es ihn selbst überraschte. „Danke." Der Wissenschaftler ging nach links, folgte offensichtlich seinen Anweisungen.
    Jorvool fand endlich die Gelegenheit, sich unbeobachtet umzudrehen. Die beiden Transportroboter navigierten noch aneinander vorbei, während die Reinigungsmaschine mit der Leiche fast zu ihm vorgestoßen war.
    Der Reinigungsroboter war so nah, dass Jorvool sich fragte, wieso der Wissenschaftler sie nicht gesehen hatte. Irgendwas stimmt da nicht, dachte er noch.
    Die Bewegung war nur ein Schatten am Rande seines Gesichtsfelds. Jorvool duckte sich instinktiv, und die Metallstange schlug gegen das Regal. Er hörte den Wissenschaftler aufschreien, als sie ihm aus den Händen geprellt wurde und auf dem Boden

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