Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vor allem dann nicht, wenn sie gegen die Meinung seines Vorbilds Postal verstieß. „Welche Frage sollte das sein?", sagte er jetzt vorsichtig. „Du weißt genau, wovon ich rede. Die eine Frage, auf die du keine Antwort weißt." Postal Evvy tastete sich vor, versuchte aus Bennan herauszulocken, was dieser nicht preisgeben wollte. „Stell mir doch einfach diese Frage."
    Bennan hielt seinem Blick nach wie vor nicht stand, sondern sah erneut zu Boden. Eine Weile schien er zufrieden damit zu sein, die Schatten zu betrachten, die sein Körper warf, dann richtete er sich doch noch auf. „Wer soll auf den Inquisitor schießen?", fragte er ohne Umschweife. Es war ihm anzusehen, dass ihm schon die Frage unangenehm war. „Denkst du etwa, dass du es sein wirst?", fragte Postal.
    Der Verschwörer gab sich Mühe, sich seine Erleichterung nicht zu deutlich anmerken zu lassen. Er hatte befürchtet, dass Bennan den ganzen Plan ablehnen würde. Anscheinend ging es ihm nur um dieses eine Detail. „Es wäre logisch, wenn du mich vorschlagen würdest." Bennan wirkte jetzt ruhiger, nachdem er seine Sorge ausgesprochen hatte. „Ich habe als Einziger schon einmal eine Energiekanone bedient. Es war zwar nur in einer Simulation für Biologen-Einsätze auf Fremdwelten." Die Andeutung eines Grinsens huschte über sein Gesicht. „Das aber ist mehr, als ihr vorzuweisen habt."
    „Das ist richtig, aber du wirst nicht schießen. Keiner von uns wird das tun." Postal sah aus den Augenwinkeln, dass Maxxim ihm zunickte und damit das vereinbarte Zeichen gab.
    Der 6-D-Mathematiker hatte unvermittelt das Gefühl, jemand nähme ein Tonnengewicht von seinen Schultern. „Aber zuerst", sagte er und stand auf, „beschäftigen wir uns mit einem anderen Problem."
    Bennans Verwirrung ignorierend, wandte Postal sich ab. Maxxim schloss die Kontrollen und schaltete die Antigravplattform ein. Lautlos schwebte das Versorgungsmodul nach oben, bis es knapp über ihren Köpfen hing.
    Gemeinsam traten die drei Verschwörer auf den Gang hinaus. Aus den Augenwinkeln sah Postal Jorvool, der seine eigene Plattform steuerte und sich näherte.
    Die Kiste auf der Plattform neigte sich gefährlich zur Seite. Der Logistiker musste die Gleichgewichtskontrollen ausgeschaltet haben, um eine solche Schräglage zu erreichen.
    Postal bemerkte, dass er einen leicht beschädigten Tabe'ir trug. Woher hat er den?, fragte er sich, während er an Jorvools eigenen Anzug im Versteck dachte.
    Es war niemand auf dem Gang zu sehen, weder ein Dhyraba'Katabe noch ein Valenter. Nur eine Kamera beobachtete das Geschehen. Sie hing in Augenhöhe, und Postal wusste aus jahrelanger Erfahrung, welchen Bereich sie abdeckte.
    Jorvools Antigraveinheit stieg höher, während Maxxim die Einheit des Versorgungsmoduls drehte.
    Eine Sekunde lang blockierte dessen Wand den Blick der Kamera.
    Diesen Moment nutzte Jorvool. Seine Plattform neigte sich zur Seite, und die Kiste fiel mit einem dumpfen Laut in den Container im Inneren des Moduls. Die Antigraveinheit sackte um einige Zentimeter nach unten, fing sich dann jedoch wieder.
    Jorvool schloss zu Postal auf, achtete sorgsam darauf, dass seine leere Plattform außerhalb der Kamerareichweite blieb. „Hattest du Schwierigkeiten?", fragte Postal. Er sah, dass der Logistiker kleine Wunden an seinen Händen hatte. „Nein, keine", kam die Antwort schneller, als er erwartet hatte.
    Es war eine Lüge, wie Postal sofort spürte. Aber er hakte nicht nach. Es gab Wichtigeres zu tun.
    Bennan hatte in seinem ganzen Leben noch nie solche Angst gehabt. Sie hatten das Versorgungsmodul zurück in den Hangar geschafft, unmittelbar an den Kampfrobotern vorbei.
    Als Kind hatte man Bennan erzählt, der Souverän könne durch den Tabe'ir, durch die Haut und die Knochen hindurch direkt in die Seele blicken und jede Lüge erkennen. Die Geschichte fiel ihm wieder ein, als er die verspiegelte Scheibe sah. Er drehte sich weg. „Ich kann es einfach nicht", flüsterte der Biologe Postal zu. „Ich habe so etwas noch nie gemacht."
    „Du hast auch noch nie versucht, jemanden zu töten." Keiner bon uns, fügte er in Gedanken hinzu. „Und trotzdem wirst du es heute tun. Unser aller Mut wird heute auf eine Probe gestellt."
    Der ältere Dhyraba'Katabe schob ihn förmlich in das Versorgungsmodul hinein. Jorvool montierte einen Teil der Energiekanone darin, Maxxim einen anderen. Erst ganz zum Schluss würde man sie vollständig zusammensetzen und ausrichten.
    Und Bennan, so stellte

Weitere Kostenlose Bücher