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2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirkten auf Anguela wie ein exotischer Tanz.
    In atemberaubendem Tempo flogen sie durch die Gänge. Wenn deren Durchmesser es erlaubte, bildeten sie einen Pulk und vereinten ihre Schutzschirme, um deren Abwehrleistung zu potenzieren.
    Rückten Wände und Decke hingegen so eng zusammen, dass dies unmöglich wurde, so fädelten sie sich hintereinander auf.
    Dann preschte Gangolf vor. Unaufhörlich erklang sein sonorer Singsang in Anguelas Helm. Die meisten der Buchstabenkombinationen sagten ihm nichts; doch verstand er, dass Gangolf die anderen darüber informierte, was seine Orter und Spionsonden anzeigten.
    Fast immer folgte Reca seinen Empfehlungen.
    Sie und Jattuja Jattu blieben stets so nahe bei Anguela wie möglich. Kraus Freedman bildete den Abschluss. Manchmal feuerte er, ohne dass Anguela im Qualm hätte erkennen können, worauf.
    Manchmal schleuderte er Sprengkörper. Der Lärm der Detonationen war ohrenbetäubend; dazu kam das grässliche Zischen der Strahlschüsse.
    Schließlich, als Anguela bereits glaubte, für immer und ewig in dieser Hölle gefangen zu sein, erreichten sie die Subzentrale. Sie befand sich tatsächlich dort, wo sie in seinen Plänen verzeichnet war.
    Doch die Zentrale war besetzt.
    Reca hatte furchtbare Angst, der sichtlich überforderte Verkünder könne das Bewusstsein verlieren.
    Schlaff wie ein nasser Fetzen hing er in seinem SERUN, stierte mit glasigen Augen durch die Helmscheibe, scheinbar völlig weggetreten.
    Das wäre eine tolle Pointe: Wir kommen wider Erwarten durch, und dann fällt unsere Geheimwaffe in Ohnmacht!
    Mit den Valentern in der Subzentrale machten sie kurzen Prozess. Es handelte sich überwiegend um Techniker, die Gangolf und Kraus schneller paralysierten, als sie sich von ihren Sitzen erheben konnten. Die wenigen Soldaten erledigten Jattuja und Reca selbst. „Anguela! Verkünder!", brüllte sie, während sie seinen SERUN aus der Fernsteuerung entließ. „Jetzt bist du dran. Aber mach schnell, hörst du? Wir haben höchstens ein paar Sekunden, nicht mehr!"
    Zuerst glaubte sie, der Guyar verstünde sie nicht. Er schwankte, kippte vornüber. Sie fing ihn auf, hob ihn hoch, rüttelte ihn. „Anguela! Verdammt, Anguela, wir sind da!"
    Er glotzte sie an, als sähe er ein Gespenst. Dann gab er sich einen Ruck, bedeutete ihr, ihn abzusetzen, und taumelte zu einer der Konsolen.
    Er stocherte mit seinem seltsam aussehenden Gehstock an einer Buchse herum. Erst beim dritten Versuch gelang es ihm, eine Verbindung herzustellen. Der bereits bekannte Holokubus baute sich auf.
    Anguelas Spinnenfinger huschten über die Eingabefelder, zögernd, dann sicherer und rasanter. „Die Kampfroboter!", rief Reca für den Fall, der Guyar könnte das Nächstliegende übersehen. „Die schwarzen Tonnen. Kriegst du sie unter Kontrolle?"
    „Ja. Ja, ich glaube schon." Er glaubt es!
    Wut stieg in ihr auf. Sie hätte die dürre Mumie am liebsten geohrfeigt.
    Jattuja Jattu, die zu spüren schien, was in Reca vorging, boxte ihr beruhigend an den Oberschenkel.
    Reca atmete tief durch, zwang sich, vom Adrenalin-Hoch des Kampfes herunterzukommen, obwohl das Blut immer noch in ihren Ohren rauschte.
    Ruhig, Reca, ganz ruhig. Mach ihn nicht verrückt, schärfte sie sich ein. Er ist so etwas nicht gewohnt und schon gestresst genug. „Valenter aus West und Nordnordost", meldete Gangolf. „Jetzt auch aus Südwest ... Ach was, sie kommen von allen Seiten. Sieben Sekunden bis Feindkontakt, maximal acht."
    „Anguela! Hast du das gehört?" Der Guyar gab keine Antwort. „Anguela ..." Langsam drehte er den Kopf, sah zu ihr hoch. „Es tut mir Leid", sagte er. „Für die Kampfroboter benötige ich noch etwa eine Minute."
    Das war's also. Knapp vorbei ist auch daneben. Eine Minute lang können wir uns hier zu viert unmöglich halten. Ade, du schnöde Welt. Vielleicht hätte ich Jallons Antrag ja doch annehmen sollen und ... „Daher habe ich der Absicherung unserer Position vorerst höhere Priorität eingeräumt."
    Sie hörte gar nicht mehr hin. Die Valenter waren heran und eröffneten das Feuer.
    Ihre Schüsse verpufften wirkungslos in dem Paradimpanzer, der sich um die Subzentrale aufgebaut hatte.
    Jallon Hypt dachte schon, alles sei vergebens gewesen, als der grüne Lichtpunkt, der Recas Position markierte, plötzlich erlosch, wie wenn es ihn nie gegeben hätte. Auch in der Vergrößerung zeigte sich keine Spur von ihrer Fünfergruppe.
    Doch dann sagte er sich, dass gar kein Signal besser war als ein

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