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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschüttete Schleuse in seinem Unterbewusstsein geöffnet, strömten die Erinnerungen in seinen Geist zurück. Sie waren ein Tsunami, eine gigantische Woge, die sich auf dem Meer aufbaute und über den Kontinent seines Geistes, seiner Erinnerungen hinwegfegte, alles mitriss, was sich ihr widersetzen wollte.
    Er erinnerte sich. Er war einmal ein Mensch gewesen. Er hatte Raye Corona geliebt, und er hatte sie getötet.
    Er erinnerte sich.
    An alles! An alles, was er, der Souverän der Vernunft, der Unterdrücker vieler Galaxien über Ewigkeiten, vergessen hatte.
    An alles.
    An das, was er einmal gewesen war. Was die Genetiker von Kaaf mit ihm angestellt hatten,.
    Hauptsächlich aber an Raye Corona, die er mehr als sein Leben geliebt hatte ...
    ... und dann getötet.
    Er dachte an die Gräuel, die er über Tradom und die anderen Galaxien gebracht hatte, und daran, dass sie allem widersprachen, was sein Leben früher einmal definiert hatte.
    Und er schrie.
    Der Souverän der Vernunft riss die Arme hoch und torkelte zurück, und Rhodan richtete sich mühsam auf. Sein Zellaktivator hämmerte heftig, doch das neue Leben, das ihn durchströmte, war nur ein Abklatsch des alten, das man ihm geraubt hatte.
    Er sah seinem Widersacher in die roten, blutunterlaufenen Augen und suchte nach etwas, das ihm vertraut vorkam. Nichts darin erinnerte an einen Menschen, und doch ... und doch ...
    Konnte das wirklich Zim November sein? Der junge Emotionaut, der mit der JOURNEE in der Vergangenheit zurückgeblieben war?
    160.000 Jahre ... Wie hatte er überlebt? Wie war er zu dem geworden, was er nun war?
    Aber dieser November war ein Monstrum, ein Geschöpf, das anderen Wesen die Vitalenergie aussaugen konnte, und er hatte versucht, ihn zu töten. Nein ... er hatte ihn getötet, und nur der Aktivatorchip hatte verhindert, dass dieser Tod endgültig war.
    Vielleicht hatte er ihn auch nur verzögert, ein wenig hinausgeschoben. Vielleicht sorgte eine grausame Laune des. Schicksals dafür, dass ihm noch ein paar Stunden blieben, bevor er endgültig starb, oder auch nur Minuten ...
    Rhodan musste eine Entscheidung treffen, in den wenigen Sekundenbruchteilen, die ihm vielleicht bis zur nächsten Attacke des Ungetüms blieben - oder dem endgültigen Tod. Alles in ihm drängte danach, November zu helfen, an seine gute Seite zu appellieren, ihn wieder zu dem zu machen, was er einmal gewesen war.
    Doch November hatte ihn schon einmal getötet!
    Der Resident aktivierte die Scheinwerfer des Galornenanzugs. Die starken Lichtstrahlen erfassten den Souverän.
    Einen Augenblick lang glaubte Rhodan zu sehen, dass Rauch von der totenbleichen, lichtempfindlichen Gesichtshaut Novembers emporkräuselte, wie bei einem Vampir aus terranischen Schauergeschichten, der der Sonne ausgesetzt wurde, doch das war nur Einbildung.
    Der Souverän schrie auf, warf sich zurück, um dem grellen Licht auszuweichen, prallte gegen die scharfe Kante eines der nun schwer beschädigten Schaltpulte, an denen die Dhyraba'Katabe gearbeitet hatten.
    Etwas knackte laut und hässlich, und November krümmte den sowieso schon verkrümmten Körper noch mehr zusammen.
    Rhodan taumelte vorwärts, griff nach dem Monstrum, bekam es zu fassen. Seine Hand schloss sich fast kraftlos um einen dürren Oberarm. Trotzdem knirschten und brachen spröde Knochen. Der Souverän heulte laut auf.
    So mächtig Novembers Geist geworden sein mochte, so furchtbar dessen mentalvampirische Fähigkeit, so schwach war sein Körper.
    Langsam rutschte das Wesen, das einmal Zim November gewesen war, an dem Pult hinab zu Boden. Aus weit aufgerissenen Augen starrte es Rhodan an.
    „Perry?", fragte der Souverän.
    Nein,. korrigierte Rhodan sich: Zim November.
    „Perry?"
    Rhodan bereitete sich auf einen weiteren geistigen Angriff vor. Er bezweifelte, dass er ihn trotz des Zellaktivators, der noch immer heftig hämmerte, überstehen würde.
    Aber dazu musste es nicht kommen. Ein gezielter Hieb von ihm, und Novembers Genick war zerschmettert.
    Doch der Angriff blieb aus. „Perry", fragte der Souverän erneut, „bist du es wirklich?"
    Rhodan hielt, zum tödlichen Schlag bereit, die Hand gehoben.
    November schien ihn nur undeutlich auszumachen, musste immer wieder den Blick fokussieren. „Sie haben mir die Erinnerungen genommen", sagte er. „Sie haben mich zu dem gemacht, was ich bin ..."
    Versucht Zim, seine Taten zu entschuldigen?", fragte sich Rhodan. Erhofft er von mir ... Vergebung?
    Er schwieg.
    „Nachdem wir

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