21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
neben dem Stadtpark gelegen war.
Im Vergleich zum Einlass bei der Polizei waren die ersten beiden Versuche, Brockmann und Kandake zu erreichen, noch äußerst unkompliziert gewesen.
Unten im Polizeipräsidium, wo ein Beamter in Polizeiuniform hinter einer Panzerglasscheibe saß, mussten die vier erst einmal ihre Ausweise abgeben. Da Benni seinen nicht dabeihatte, fiel er schon mal aus. Kein Ausweis, kein Einlass. Wie im Flugzeug.
D ann fragte der Polizist hinter dem Panzerglas natürlich, wen die Jugendlichen denn genau sprechen wollten und in welcher Angelegenheit.
Christoph konnte keinen Namen sagen, wusste nicht einmal die richtige Abteilung, und versuchte deshalb, in kurzen knappen Worten zu schildern, worum es ging.
„Also Mordzeugen?“, hakte der Polizist nach und hob beide Augenbrauen. „Alle vier?“
„Ja!“, antwortete Christoph, um dann sogleich einzuschränken: „Na ja, eigentlich …“
Der Beamte nutzte Christophs Unsicherheit und ging in die Offensive. Als Erstes nahm er sich Lukas vor: „Du hast also gesehen, wie eines der Opfer ermordet wurde?“
Lukas schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Nicht direkt.“
„Sondern?“
Lukas schaute unsicher zu den anderen, fasste sich ein wenig, brachte aber dennoch nicht mehr als ein Stottern heraus: „Na ja, ich weiß nur, was er …“
Er zeigte auf Christoph.
Der Blick des Beamten schoss sich jetzt auf Christoph ein. „Also du?“
Christoph ließ sich nicht so leicht einschüchtern. „Ja!“, sagte er. „Ich besitze wichtige Hinweise darauf, dass mein Nachbar umgebracht wurde!“
Selbst Benni staunte über die Courage, die Christoph gegenüber dem Polizisten aufbrachte. Und von „wichtigen Hinweisen“ konnte überhaupt keine Rede sein. Alles, was sie hatten, war ein Sammel s urium aus Vermutungen. Und eine Reihe von nicht zu beweisenden Erlebnissen. Lediglich die Einbrüche bei ihnen waren protokolliert, aber bei keinem war etwas gestohlen worden.
„Okay“, sagte der Beamte. Allerdings versuchte er gar nicht erst, seine Zweifel auch an Christophs Glaubwürdigkeit zu verbergen.
„Und sie?“ Der Polizist zeigte auf Laura, wobei er immer noch Christoph anschaute, als ob das Mädchen eine Person wäre, mit der man nicht direkt sprechen konnte.
Laura sagte vorwurfsvoll: „Ich wurde entführt!“
Erneut hoben sich die Augenbrauen des Polizisten. Lauras Antwort verschlug ihm für einen Augenblick die Sprache.
„Moment!“, sagte er dann, griff zum Telefon, wie es der Pförtner in der Zeitungsredaktion auch getan hatte, und rief offenbar in der zuständigen Abteilung an.
„Es holt Sie gleich jemand ab“, informierte er Christoph und Laura.
Der Beamte stellte zwei Besucherausweise aus und überreichte sie Laura und Christoph.
Lukas beschloss, gemeinsam mit Benni draußen vor dem Präsidium zu warten. Kurz darauf erschien ein Polizist in Zivil unten an der Tür, die sich von außen nur durch Knopfdruck des Pförtners öffnen ließ.
„Guten Tag“, stellte sich der Kriminalbeamte vor: „Mein Name ist Löns. Kriminalhauptkommissar des LK vier. Sie haben Angaben zu machen zum Tod von Thomas Gruber und …“ Für den zweiten Namen musste der Kommissar auf einen kleinen Zettel schauen: „Sebastian König?“
C hristoph begriff sofort, was der Zettel bedeutete: Sebastians Tod war in der Mordkommission noch immer nicht bekannt.
Wieso nicht? Christoph hob sich die Frage auf und nickte nur. Ebenso wie Laura.
Löns gab dem Pförtner ein Zeichen. Der drückte einen Knopf. Ein lautes Summen ertönte. Löns öffnete die Tür mit der rechten Hand und lud Christoph und Laura mit der linken ein hindurchzugehen.
K APITEL 33
C hristoph kam sich komisch vor, als Kommissar Löns ihn in ein Vernehmungszimmer führte. Das sah wirklich aus wie im Fernsehen, nur kleiner. Ein Tisch, vier Stühle, kein Fenster.
Christoph griff Lauras Hand, die sie ihm vertrauensvoll drückte: Es wird schon.
„Dann erzählt mal“, forderte Löns sie auf.
Und Christoph begann. Nachdem er Roman Kandake, dem Redakteur des Nachrichtenmagazins, auch schon alles so erzählt hatte, fiel es ihm nun vor dem Kriminalkommissar sehr viel leichter, die Geschehnisse in der richtigen Reihenfolge flüssig wiederzugeben.
Nachdem er seinen Bericht beendet hatte, schaute Löns ihn an: „Das war alles?“
Christoph nickte. Dem Tonfall des Kommissars konnte er nicht entnehmen, ob das eine rein informative Frage war oder ein Ausdruck der Enttäuschung.
„Und Sie?“
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