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2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genug und lang genug für zwei Haluter war. Ich warf meinen Beutel auf das Bett. „Mein Name ist übrigens Thartem. Wenn du mit mir auskommen willst, hältst du am besten den Mund.
    Es sei denn, du wird gefragt."
    „Ich bin Kantiran. Und nur zur Information: Deine blöde Nase wäre nicht die erste, die ich breche."
    Thartem lachte. „Guter Konter. Aus welcher Familie stammst du?"
    „Meine was?"
    „Mit vollem Namen heiß ich Thartem da Ariga. Aus der Familie der Ariga, du weißt schon."
    „Wie die frühere Imperatrice?", fragte ich entgeistert.
    Thartem antwortete nicht ohne Stolz: „Dieselbe Familie! Wäre sie bloß damals nicht ermordet worden."
    „Na ja. So was ist bei mir nicht. Ich bin Waise. Halb Arkonide, halb Terraner."
    „Ein Halbblut?" Er nickte. „Ach, deshalb die Haare."
    „Normalerweise heißt es immer Bastard."
    „Was macht so einer an der Paragetha?" Thartem da Ariga lachte. „Na, du wirst jedenfalls mit den andern 'ne Menge Spaß haben."
    „Wieso?"
    „Schlaf jetzt lieber. Morgen ist unser erster Tag.
    Mein Vater war auch auf der Paragetha, und er sagt, am ersten Tag brechen sie einem immer die Knochen."
     
    *
     
    Das erste Morgenlicht: Automatisch standen die Läden der Fenster offen, ein Schwall kühle Luft presste mir die Decke weg. Eine Art Alarm gellte durch den Korridor, als wir im Trupp einer Ordonnanz folgten, die viel zu schnell Richtung Zentralgebäude düste.
    Ein Antigravschacht von zwei Dutzend Metern Querschnitt zog uns abwärts ... bis wir eine Aula erreichten, in der achtzig Stühle standen.
    Wir nahmen alle Platz. Keiner sagte ein Wort. Ich hatte achtzig Jungs und Mädchen nie so still erlebt.
    Die kostbaren Gewänder der Mitschüler fielen mir auf: kaum einer, der nicht seidige Stoffe mit gestickten Applikationen trug, gewagte Ausschnitte sah ich schon bei jungen Mädchen, Hyperkristalle wie an meiner Brille waren Standard.
    Mein eigenes Gewand stach durch Schlichtheit hervor. Positiv, wie ich fand, auf die anderen wirkte ich wahrscheinlich wie ein terranischer Hungerleider.
    Hinten flog eine Tür auf, und herein schnurrte in einem schwerelosen Sessel Keiphos da Quertamagin.
    Der Fokus seiner Augen ruhte eine Sekunde voll Abscheu auf mir. „Kadetten!" Seine dünne Stimme schnitt durch Mark und Bein; er benutzte einen Verstärker. „Ihr werdet von heute an dem laschen Leben entsagen, das ihr bei euren Ammen und euren Leibrobotern geführt habt. Dies sieht nicht aus wie eine Kaserne.
    Aber verlasst euch darauf, es ist eine."
    Keiphos lächelte dünn und mit einem seltsamen Ausdruck. „Manche sagen, ihr seid zu jung, um euch zu demütigen und zu brechen. Wir sagen, man beginnt am besten früh. Alles, was euch fehlt, sind Härte, Intelligenz, Ausbildung sowie die Fähigkeit, Schmerz zu bewältigen. Gewiss kann man diese Dinge lehren.
    Sie zu lernen verlangt Hingabe."
    Keiphos da Quertamagin, der Has'athor, genoss die entsetzten Blicke der Kadetten. Eingeschlossen meinen. „Wir benutzen den heutigen Tag nicht, um euch zu unterrichten. Heute ermitteln wir lediglich euren körperlichen Zustand. Die Prüfer vergeben nach einem erprobten System bis zu hundert Punkte. Wer mindestens vierzig erreicht, startet mit einer guten Voraussetzung."
    Keiphos musterte uns mit hochgezogenen Brauen. „Worauf wartet ihr, Kadetten? Auf eure Dienerschaft?"
    Wir sprangen auf, verließen geordnet die Reihen der Stühle und folgten den Robotern aus der Aula.
    Ich versuchte mit Thartem Blicke zu tauschen. Doch das Mondgesicht schaute weg und tat, als kenne es mich gar nicht.
    Die Prüfung fand einige Stockwerke tiefer im Untergrund statt. In einer Trainingshalle standen hundert Simulator-Tanks. Wir kletterten ins Innere der Boliden, ließen Arme, Beine und Schädel fixieren und fingen an, gegen die regelbaren Widerstände anzukämpfen.
    Vor meinen Augen tanzten nach einer halben Stunde Flecken. Mein Atem brannte wie Drachenfeuer. Wir tranken nicht und wir aßen nicht.
    Nach drei Stunden bliesen die Prüfer ein Gas in die Sim-Tanks, das auf biochemischem Weg Todesfurcht verursachte. Ich wollte in meinem Tank kein Glied mehr rühren. Ich konnte nicht. Doch ich rannte in der Maschine um mein Leben, bis mein Kreislauf zusammenbrach.
    Im selben Moment pressten Hochdruckspritzen Medikamente in meine Blutbahn. Die Furcht verebbte.
    Die Schmerzen ebenfalls.
    Von einem Medoroboter unterstützt, kletterte ich aus dem Tank ins eiskalte Freie. „Das ist ... einfach widerlich!" ,stammelte ich

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