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2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die an der Paragetha scheinbar standardmäßig angewandt wurden, überraschte mich.
    Mein Körper war allerdings nicht das Problem - sondern ausgerechnet der Geist.
    Die Hirnforschung erbrachte ein Resultat, das für einigen Aufruhr sorgte. Meine Psi-Werte bewegten sich in der Region eines schwachen Mutanten. Allerdings nur in der Theorie, denn der Praxistest, eine Psi-Reflexmessung, brachte keine ungewöhnlichen Werte. Was ich den Medizinern auch gleich gesagt hätte, hätten sie mich danach gefragt.
    Ein Spezialist, ein Mediker mit einer wichtigen Amtskette aus Cholitt, checkte die Messgeräte und grübelte hin und her. Am Ende entschied er: „Wir rufen den Has'athor."
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Ich wollte alles Mögliche, nur keine Begegnung mit Keiphos. „Ich glaube nicht, dass das ..."
    Der Mediker zog ein Mikro vor seinen Mund. „... notwendig sein wird!", vollendete ich den Satz.
    Leider zu spät.
    Eine Vierteltonta später flog der Leiter der Paragetha in seinem Schwebesessel in das Zimmer. „Erhabener", begann der Mediker, während ich stumm daneben lag, „die Psi-Werte dieses Kadetten sind gegen die Norm um das Siebzigfache überhöht.
    Wir können nicht allein entscheiden, was mit ihm geschieht."
    „Mutantentest?"
    „Verlauf negativ."
    Keiphos fragte unterschwellig drohend: „Wie erklären sich die Fachleute solche Werte?"
    „Wir glauben, es steht mit seiner Mischlingsherkunft in Zusammenhang. Aber damit beginnen die Probleme erst."
    Keiphos hob die Augenbrauen. „Angenommen", begann der Mediker fahrig, in der Hand seine Amtskette, „der Kadett besteht die Ausbildung der Schule. Seine Intelligenzstufe gemäß Epetran-Skala liegt bei 82,04 Lerc. Das sollte reichen, es ist in der Paragetha der höchste gemessene Wert seit drei Jahren. Angenommen, er besteht die Prüfung. Dann wird man seinen Extrasinn aktivieren, damit er mit dem zusätzlichen Hirnteil seine Aufgaben besser erfüllen kann. Es scheint uns jedoch beinahe unmöglich, dass er die Aktivierungsprozedur überstehen kann."
    „Weshalb?"
    „Er ist ein Mischling. Und er hat diese Psi-Werte."
    „Was wollt ihr mir sagen?"
    „Wir empfehlen, ihn von der Schule zu nehmen. Die Aktivierung seines Extrasinns wäre lebensgefährlich."
    Keiphos lachte leise und sarkastisch. „Diese Dinge zu entscheiden, liegt nicht in unserer Hand. Es liegt eine höhere Weisung vor."
     
    *
     
    Am Morgen des sechsten Tages, ich vermochte kein Glied mehr zu regen, starteten sie die Dagor-Schule.
    Dagor war die waffenlose Kampfkunst der Arkoniden, entwickelt vom legendären Heroen Tran-Atlan - was mir ungefähr so wichtig vorkam wie ein Regenguss in Andromeda. Mein Körper verwandelte sich danach in eine Art biologisches Trümmerfeld.
    Man stopfte unsere Schädel voll mit Lektionen und mit Hypnoschulung. Ein allgegenwärtiger Geruch von Schweiß und Angst, von übersäuerten Muskeln und Tränensekret erfüllte die Korridore der Paragetha.
    Das Schlimmste aber waren nicht die Lehrer, nicht die Lektionen. Es waren die Schüler.
    Die Nachkommen der Adelsschar erkoren mich zum Freiwild. Mehr noch als auf Creiff, wo Valizon nach einem Schlag auf die Nase immerhin seine Ansicht geändert hatte. In der Paragetha war dergleichen auszuschließen. Hier war und blieb ich Dreck.
    Ich selbst galt als Mischling unbestimmter Herkunft - während die anderen Abende damit zubrachten, ihre Stammbäume zu vergleichen. „In meiner Heimat bewertet man auf diese Weise Zuchtvieh", raunte ich abfällig zu Thartem. „Wie heißt der Planet noch mal?"
    „Creiff."
    „In der Paragetha weiß keiner, wo Creiff liegt. Aber sie kennen alle die großen Familien. Das ist der Unterschied."
    In gewisser Weise waren die anderen jedoch schlechter dran als ich. Ich hatte täglich das lebendige Beispiel vor Augen, Mondgesicht Thartem, der morgens wimmernd erwachte und abends keuchend einschlief. Sie waren alle in fabelhaftem Luxus aufgewachsen, als wahre Prinzen und Prinzessinen. Ich dagegen kannte den Alltag in einer Farm, und ich kannte den Druck, mich als Außenseiter zu behaupten.
    Im Grunde war ich ihnen über. Auf Angriffe reagierte ich fortan kompromisslos. Nasen wurden so was wie meine Spezialität; insbesondere, nachdem ich Dagor weitaus schneller lernte als die anderen. „Verfluchter Bastard!", brüllte mich ein Sechzehnjähriger mit Blut besudeltem Gesicht an. „Was hat einer wie du an der Paragetha verloren! Was für eine seltsame Protektion ist das?"
    Sie hatten Recht. Ich

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