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2201 - Der ArkonidenjÀger

Titel: 2201 - Der ArkonidenjÀger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dafür habt ihr korrekt bezahlt.
    Ich zwang mich zur Beherrschung. Ich bohrte meinen Blick in die alten, müden Augen des Patriarchen, die in einem grauen Netzwerk tiefer Falten lagen. Hundert sind genug, Vater der Unverschämtheit. Hundertneunundzwanzig. 100.000 Chronners bedeuteten auch für mich ein kleines Vermögen. Der Patriarch hatte nach meiner Schätzung ungefähr das Dreieinhalb- bis Fünffache der eigentlichen Strafsumme gefordert.
    Nach einer langen Unterbrechung, in der es schien, als ob der Walzenraumer durch ein kosmisches Trümmerfeld fegte, das ungehindert gegen die Außenhülle schlug, rief ich: Hundertfünf. Hundertzehn. Letztes Angebot. Und keinen Chronner weniger.
    Es gilt. Gleich vor der Landung auf der Freihandelswert hast du das Geld.
    Der Patriarch schüttelte den Kopf und zog einen Kreditchip in einer abgegriffenen Hülle aus Saurierleder aus der Brusttasche. Er knallte die Tasche auf das Pult und aktivierte das Display. Jetzt gleich, junger Fürst! Er grinste und verzog das Gesicht, als sich die Walze wieder dröhnend aufbäumte. Ich stehe zu meinem Versprechen.
    Ich auch. Eine Summe, die dich zum reichen Mann macht. Ich spürte, wie sich meine Gedanken klärten und sich wieder ein gewisses Maß an Überlegenheit einstellte. Unter dem misstrauischen Blick des Patriarchen buchte ich die Summe von meinem Kreditchip auf das andere Gerät um, achtete aber darauf, dass Geltan die Anzeige des noch immer stattlichen Restbetrags nicht sah, und wartete, bis der Patriarch die Transaktion bestätigte.
    Wir ändern den Kurs beim nächsten Orientierungspunkt, versprach Geltan. Fünfzehn ONI, 2735 Lichtjahre von Arkon entfernt. Einverstanden. Ich stemmte mich hoch und arbeitete mich bis zu meinem Platz neben Mal Detair zurück. Ich war sicher, dass ich viel zu viel gezahlt hatte. Unwichtig! Ich hatte mich und dem Freund eine bessere Chance zum Überleben erkauft. Mal schnallte sich los und deutete mit dem Daumen auf das Schott. Ich nickte. Wir müssen uns ausruhen.
    Als das Schott der Zentrale knarrend und quietschend aufglitt, beruhigte sich das Wüten des Hypersturms. Das metallische Ächzen aus den Wandungen des Schiffes brach ab. Erleichtert atmeten Mal und ich auf; auf dem Weg zu der Kabine spürten wir, wie aus den Düsen der Umwälzanlage unvermittelt kühle, frische Atemluft fauchte.
    Vielleicht haben wir das Gröbste hinter uns, brummte Detair.
    Ich lauschte unbewusst auf Geräusche, die einen erneuten Ansturm unkontrollierbarer Hyperenergien. ankündigten, zwang mich, nicht länger" über die Bestechungssumme nachzudenken, und hielt mit dem hünenhaften Detair Schritt. Allerdings ahnte ich, dass mein scheinbarer Reichtum die Habgier der Springer angestachelt hatte. Machen wir uns auf eine Reihe unangenehmer Stunden gefasst, Mal, antwortete ich. Wir sind unbewaffnet, nur zwei gegen die ganze Sippe.
    Für kurze Zeit beruhigte sich der Aufruhr in meinem Inneren. Wieder einmal musste ich begreifen, dass mich an Bord der GELTAN selbst meine einzigartig umfassende Ausbildung nur wenig gegen Verwirrtheit schützte. Gleichzeitig wusste ich, dass ich nur durch entschlossenes Handeln meine Selbstständigkeit wiedergewinnen konnte.
    Ich blieb hinter Detair stehen, der den Öffnungsmechanismus des Kabinenschotts betätigte, und sagte leise: Die Geltan-Sippe ist nur knapp vom Paria-Status entfernt. Jetzt glauben sie, dass ich reich bin.
    Sie werden sich den Rest meines Geldes holen wollen.
    Mal nickte schwer. Das Schott glitt auf. Mal wandte mir sein großflächiges Gesicht zu, grinste und schob sich widerspenstiges rotes Haar aus der Stirn. Es war schweißnass. Damit sollten wir fest rechnen, Kant.
    Das Licht flammte auf, das Schott schloss sich. Auch die Luft in der Doppelkabine war frisch und kühl; noch immer hielt die Stille an.
    Mal aktivierte die Musik aus den Speichern der GELTAN, kratzte sich gähnend im Nacken und brummte: Wir haben sicherlich ihre Begehrlichkeit geweckt. Etwas werden sie unternehmen. Ich bin bereit. Er ließ sich schwer auf die durchgelegene Matratze seiner Liege fallen. Aber was sollen wir tun? Was unternehmen wir? Selbst wenn sie uns nach Taloris bringen?
    An Schlaf ist nicht zu denken, antwortete ich und setzte mich. Im gleichen Augenblick erschütterten neue Stöße das Schiff. Ich packte zwei schmierige Haltegriffe und sagte: Versuchen wir in Ruhe unsere Lage zu klären.
    In Ruhe! Mal stieß ein sarkastisches Lachen aus. In der besinnlichen Ruhe eines

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