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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er das am besten gut durchgebraten erfüllen, stell dir nur dieses unendliche Glücksgefühl deiner Geschmacksnerven vor ...
    Aber ich schweife schon wieder ab.
    Schalten wir also um zu ..."
    „Genug!", ruft Mal und schaltet ab.
    Eine Weile sitzen wir schweigend da und grübeln darüber nach, was wir gerade gesehen haben. „Also, ich muss sagen", meine ich schließlich zögerlich, „das entspricht ganz und gar nicht dem Bild, das ich mir bisher von den Terranern gemacht habe."
    „Das", sagt Mal tief grollend, „das ist pervers. Und ich vermute peinlich berührt, dass sich Hunderte Millionen Zuschauer diese Show reinziehen, Tag für Tag. Ich meine, wie haben diese Leute ein so großes Reich erschaffen können? Sich mit Kosmokraten auseinander gesetzt? Invasoren in den Hintern getreten?"
    „Wahrscheinlich deshalb", murmle ich. „Ich finde das nicht pervers, Mal, ich finde das entsetzlich."
    „Wieso?"
    „Weil ... sich das im Grunde genommen nicht von Thantur-Lok unter. scheidet. Von den Arkoniden. Verstehst du, es ist schon von besonderer Bedeutung, wenn ein so wichtiger Politiker, eine Legende, sich als normaler Mann erweist. Klar, dass die Leute sich auf diesen privaten Teilstürzen, das zeigt ihnen, dass nicht nur Maschinen dort oben an der Spitze sind, sondern fast Leute wie ... Na ja, nicht gerade du und ich, aber du verstehst schon, was ich meine."
    „Du meinst... es sind alles Spinner?"
    „So sieht es aus. Diese Zurschaustellung ist nichts anderes als politisches Kalkül. Die beiden könnten sich genauso gut in aller Stille trauen lassen. Aber es lenkt von den größeren Problemen ab und erweckt gleichzeitig Sympathie." Auf einmal fühle ich mich zuversichtlich. „Das bedeutet, wir werden dort zurechtkommen, mein Freund, und 'Shallowain wird uns in tausend Jahren nicht finden."
    „Shallowain", wiederholt Mal düster. Das bringt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Dir ist ja wohl klar, dass wir nach der Landung sofort weitermüssen", macht mich mein Freund auf das Wichtigste aufmerksam. „Das' dürfte kein Problem sein." Ich halte den weißen Chip hoch. „Wir werden uns einfach ein Schiff kaufen. Was hältst du davon?"
    „Macht richtig Spaß, mit einem reichen Mann zu reisen", brummt Mal und lehnt sich zufrieden zurück. Er schließt die Augen, als ob er schlafen wolle.
    Aber nur für zehn, Sekunden. Dann reißt uns der Alarm hoch. „Shallowain!", ruft Mal. „Haben die uns schon?"
    Unser Schiff wird durchgeschüttelt wie ein Cocktail im Shaker. Mein Magen fängt sofort wieder an zu rebellieren, in Erinnerung an die schlechten Erfahrungen vor wenigen Stunden. „Das ist etwas anderes", behaupte ich. „Möglicherweise schlimmer."
    Ich aktiviere den Bordkanal und versuche, Kontakt zur Kommandantin aufzunehmen. Aber ich erhalte keine Antwort. Erst als ich mich hartnäckig zeige, sehe ich sie endlich auf dem kleinen Holo. „Werden wir angegriffen?", frage ich. „Nein", lautet die Antwort. „Macht euch keine Gedanken, wir haben alles im Griff."
    Warum klingt dann ihre Stimme so nervös?, frage ich mich. „Können wir helfen?", fahre ich fort. „Stecken wir etwa in einem Hypersturm?"
    „Es ist alles in Ordnung, das sagte ich bereits", schmettert sie mich ab. „Ich muss euch bitten, weiterhin auf dem Quartier zu bleib, en und abzuwarten. Wir werden Reno planmäßig erreichen."
    Ich will es hoffen, sage aber nichts, während sie die Verbindung unterbricht. „Sollen wir was unternehmen?", schlägt Mal vor.
    Ich schüttle den Kopf. „Warten wir erst mal ab. Solange es uns nur durchschüttelt, besteht keine größere Gefahr, und wir wissen jetzt, dass wirnicht angegriffen werden. Also verhalten wir uns ruhig. Sollen wir eine weitere Show im terranischen Trivid anschauen?"
    Mal Detair zieht ein entsetztes Gesicht, sagt jedoch: „Ich warte ja schon die ganze Zeit darauf!
     
    3.
     
    Die alte Dame Als wir in den Normalraum zurückkehren, erwartet uns dichter Verkehr.
    Wir brauchen über eine Stunde, um überhaupt den Orbit von Reno 25 zu erreichen.
    Die DROSOPHILA steuert den größten der acht Hauptkontinente an, der bis auf wenige künstlich angelegte Grünanlagen dicht bebaut ist. Riesige Fabriken und Lagerdepots ziehen sich wie ein grauer Gürtel um ein dicht besiedeltes Gebiet, das sich von oben wie ein Puzzle zu einer einzigen Stadt mit über vierhundert Millionen Einwohnern und etwa zweihundert Millionen Besuchern zusammensetzt.
    Ein ganzer Kontinent für eine einzige Stadt!

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