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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Feindbeobachtung". Die untersetzte Statur und das kurze, feuerrote Haar des Terraners, der von vielen „Bully" genannt wird, sind unverwechselbar.
    Neben ihm steht eine große Frau mit blasser Haut und schulterlangen, ebenfalls roten, gelockten Haaren.
    Ihre blauen Augen leuchten. Der hautenge türkisfarbene Anzug zeichnet jede Linie ihres durchtrainierten Körpers perfekt nach. „Unser Hochzeitspaar des Jahrhun- derts", klärt uns die Reporterin auf, „Reginald Bull und Fran Imith, unser Traumpaar, man kann es nicht anders sagen. Sind sie nicht schön? Repräsentieren sie nicht eine positive Zukunft, Glück und Harmonie? Für alle, die gerade zum ersten Mal auf unseren Kanal wechseln: Über Reginald Bull brauche ich nichts zu erzählen. Wechselt einfach auf unsere Infofrequenz, holt euch die Daten über ihn live in euer Zuhause."
    Sie strahlt, wirft einen kleinen Kristall in die Luft, der im Licht schillert und flirrt. „Oder ihr geht einfach in die nächste öffentliche Bibliothek, wenn ihr es konventionell und altmodisch möchtet. Dort findet ihr vermutlich ein Regal mit Datenwürfeln nur über ihn.
    Aber Fran Imith ist noch nicht so lange im Scheinwerferlicht der galaktischen Bühne. Wer hätte das gedacht, dass sie unseren einst so begehrten und gleichermaßen beliebten Dauer-Junggesellen vom Fleck weg für sich beansprucht!"
    Kurzzeitig wirkt die Reporterin, als würde sie das ernsthaft bedauern, doch dann strahlt sie wieder genauso künstlich wie zuvor. „Kennen gelernt haben die beiden sich 1329 NGZ, als Fran als Leibwächterin des Terranischen Liga-Dienstes fungierte. Was soll ich sagen, der Funke sprang wohl sofort über, zumindest hat man uns das so erzählt. Nun wollen die beiden sich nach nur zwei Jahren Probezeit tatsächlich das Jawort geben. Unglaublich, vor den. Augen der ganzen Galaxis! Ich weiß wirklich nicht, ob ich gerührt oder eifersüchtig sein soll!"
    Gespielt theatralisch nestelt die Klatschreporterin ein Taschentuch hervor und tupft sich an den Augenrändern. „Solange meine geschätzte Kollegin Sansu sich dem Kummer hingibt, nicht selbst auf dem Balkon stehen und den Fans zuwinken zu dürfen, übernehme ich besser den Kommentar", meldet sich der Reporter am rechten Bildrand zu Wort. „Wobei Sansu sich völlig überflüssigen Hoffnungen hingibt, denn Fran Imith ist erst zarte einunddreißig Jahre alt, wohingegen meine hochwerte Kollegin sich im Jahr der absoluten Antwort befindet und damit vermutlich viel zu alt für einen Unsterblichen ist."
    „Spooner, aus dir spricht nichts als der Neid. Dir treten ja förmlich die Augen aus den Höhlen, wenn du Fran anschaust. „Sind wir nicht ein herziges Paar?
    So klingt nur die wahre Liebe. Aber nun ernsthaft, liebe Zuschauer: Wir sind natürlich alle sehr gespannt, wie das Ereignis ablaufen wird, und selbstverständlich werden wir live und vor allem exklusiv dabei sein! Als einziger Sender haben wir sozusagen den Rundumdie-Uhr-Status erhalten. Wir wollen unseren Programmchef aber lieber nicht fragen, was ihn das gekostet hat."
    „>Wahrscheinlich deinen Job, Spooner", bemerkt Sansu bissig, „dein astronomisches Gehalt reicht sicher."
    „Möglich, wenn wir deines noch drauflegen, liebe Sansu. Aber vielleicht sollten wir die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf ein anderes Thema lenken: Nach den Erfahrungen bei der letzten Pressekonferenz dürfen wir wohl auch einen Auftritt desÜberallzugleich-TötersaufderHochzeiterwarten!"
    Das Bild eines seltsamen grauen Tieres mit großen dünnen Ohren und langer runzliger Rüsselnase wird eingeblendet. „Was soll das denn sein?", frage ich Mal. Der Mann ist Tierexperte, er müsste es wissen.
    Der zuckt die Achseln. „Irgendwas Hässliches, Graues, Verschrumpeltes.
    Wahrscheinlich ein Gen-Unfall, sieh doch mal, da passt nichts zusammen.
    Einfach lächerlich. Soll ich weiterschalten?"
    „Nie im Leben!", rufe ich. „Das will ich jetzt schon genau wissen."
    Sansu plappert munter weiter: „Ich will doch schwer hoffen, dass unser Norman dabei ist! Ich liebe diesen wandelnden Bananenkuchenvernichter. Er ist schon richtig schön rund und fett geworden und sicher bald reif für den Grill, außen knusprig, innen saftig und zart. Mhmm ... Aber ich schweife schon wieder ab. Spooner, warst du auf der legendären Konferenz überhaupt mit dabei?"
    Spooner macht eine ausbreitende Geste. „Natürlich, Sansu! Ich habe den Auftritt dieses wunderbaren kleinen Geschöpfes miterlebt, das aus unserer Sendezeit gar

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