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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stellen oder ganz untergetaucht sein. Das weiß er aber nur, indem er jede Spur verfolgt, die wir gelegt haben. Eine davon könnte ja stimmen."
    Grinsend hob ich beide Hände und lachte trocken. „Wenn er annimmt, dass wir abgehauen sind, weiß er nicht, mit welchem Schiff. Selbst wenn er zu dem Verkaufsplatz geht, hat er keine äußerliche Beschreibung von uns, noch dazu, da wir getrennt vorgegangen sind.
    Nicht einmal deine Größe ist bei diesem Völkermischmasch dort unten ungewöhnlich. Zu guter Letzt sein größtes Problem: Er hat nicht die geringste Vorstellung, wohin unser Weg führt."
    Der rothaarige Hüne grinst bis zu den Ohren. „Das muss ihn ganz schön mitnehmen, dass ein kleiner Spitzbub wie du ihn ausgetrickst hat! Schade, dass ich nicht dabei bin, wenn er kapiert, dass er uns verloren hat."
    „Machen wir uns nichts vor, Mal, er wird uns finden, eines Tages. Er ist Shallowain der Hund, und er wird nicht lockerlassen, bisdie Spur ihn zu uns führt und er seinen Auftrag erledigt hat. Aber bis es so weit ist, wird er es nicht einfach haben. Vielleicht ist er dann sogar zu alt für eine Rache und selbst wegen Unfähigkeit verbannt."
    Ich beuge mich nach vorn zu den Kontrollen und beschleunige die DI-RICI, spüre voller Freude ihr leises Vibrieren, höre das Summen des Metagravs und sehe mich plötzlich als Seglerkapitän in einer der ur-, wirklich ganz alten Märchengeschichten, die ich als Knirps so gern gelesen habe, eine aus den uralten Archaischen Perioden der Arkoniden, die alle begannen mit Damals, es ist weit, weit her..., die Mütze schief auf dem Kopf, die Pfeife im Mundwinkel, aufrecht neben dem Rudergast, und der Wind bläht die Segel auf und fährt durch meine Haare, das Schiff gleitet geschmeidig durch das sanft rauschende Wasser ... ... und Mal haut mir zum dritten Mal auf den Arm. Morgen werde ich da wohl einen blauen Fleck haben. „Junge, jetzt komm aber mal wieder zu dir!", schnauzt er mich an. „Da hätten wir genauso gut auf Reno bleiben können und einen draufmachen, wenn du so weitertrödelst!"
    „Aber verstehst du denn nicht?", sage ich. „Ich bin frei. In diesem Moment; jetzt, bin ich absolut frei, und deshalb will ich ihn festhalten, solange es geht."
    Daraufhin ist er eine Weile ganz still und nachdenklich. Er lässt mich träumen Dann sagt er schließlich: „Manchmal bist du mir unheimlich, wenn du dich so reif gibst, Bürschlein. Aber jetzt im Ernst: Was wird dann sein?"
    Ich lehne mich zur Seite und stütze den Arm auf. „Dann ist es vorbei, Mal, wahrscheinlich für immer. Sobald wir ein Ziel gewählt haben, sobald aus dem Irgendwohin feste Koordinaten werden, ist die Entscheidung gefallen, so oder so, und ich muss mich dem stellen, was ich getan habe, die Verantwortung übernehmen. Ich werde mich dem Urteil 'anderer beugen müssen und mich ausliefern. So, wie es immer in meinem Leben war."
    „Tut mir Leid, Kant."
    „Schon gut, mein alter Freund. Das geht doch letztlich jedem so, oder nicht?"
    Wir haben annähernd Lichtgeschwindigkeit erreicht, teilt uns die altertümliche, fast schon primitive Positronik mit, und sollen uns auf die Hyperraum-Etappe vorbereiten. „Was für einen Kurs hast du berechnen lassen?", fragt mein Freund. „Ich bin noch nicht auf ein festes Ziel fixiert", antworte ich. „Das soll jetzt erst mal ein Testflug werden, und dann sehen wir weiter."
    „Aber die Richtung führt auf jeden Fall von Thantur-Lok weg, nicht wahr?"
    „Ja." Ich presse die Lippen zusammen. „Weit weg vom Kristallimperium."
    Mal spielt an seinem Zopf herum. „Es ist dir also wirklich ernst."
    „Es geht nicht anders, Mal", versuche ich ihm klar zu machen. „Ich werde unter Garantie schon im ganzen Kristallimperium gesucht. Um dort untertauchen zu können, müsste ich mein Aussehen für immer verändern.
    Aber was soll ich da überhaupt? Mein ganzes Leben lang werde ich mich selbst verleugnen müssen, weil Bostich nie aufhören wird, mich jagen zu lassen. Aber dafür bin ich einfach zu jung.
    Ich habe mein Leben noch vor, nicht hinter mir. Ich verstehe natürlich, wenn du jetzt aussteigen willst. Ich kann dir genug Geld mitgeben, um ..."
    „Hör schon auf mit dem Unfug!", unterbricht er mich barsch. „Ich will nur wissen, wohin es geht, das ist alles.
    Und jetzt sieh zu, dass wir von hier wegkommen."
     
    *
     
    Zunächst denken wir uns nichts dabei, als es uns ordentlich durchschüttelt. Erstens erleben wir das nicht als Premiere, und zweitens ist die DIRICI alt. Da

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