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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können wir fast nichts anderes erwarten.
    Mal beschäftigt sich mit der Analyse. Was er mir dann mitteilt, gefällt mir nicht besonders. „In den technischen Daten ist ein Überlicht-Faktor von 59 Millionen angegeben. Das sollten wir locker erreichen. Faktisch haben wir aber nur einen Wert von rund 55,2 Millionen erreicht. Das sind 6,5 Prozent Differenz."
    Ich habe noch gar nicht über diese Aussage nachgedacht, als wir plötzlich in den Sitzen herumgeschleudert werden, als ob das Schiff Bocksprünge machte. Dann sehe ich auf einmal Sterne und begreife, dass wir vor der Zeit in den Normalraum zurückgeworfen wurden. „Verdammt", sage ich. „Es stimmt also wirklich. Perry Rhodan hat mit seiner Prophezeiung Recht gehabt.
    Diese Hyperprobleme treten immer öfter auf, und die bisherigen Ereignisse passen zu den Vorhersagen."
    „Davon war in diesen terranischen Nachrichten die Rede", brummt mein rothaariger Freund. „Hyperkontinentale Penetranz oder so."
    „Hyperphysikalische Impedanz", korrigiere ich automatisch. „So nennen es die terranischen Wissenschaftler neuerdings. Man braucht für ein neues Phänomen einen wichtig klingenden Begriff."
    „Schon klar. Und ich kann's nicht aussprechen."
    Mal kann solche Worte sehr wohl aussprechen, und er kennt den Begriff bereits. Er stellt sich nur manchmal dumm, wenn ihn etwas nervt. Und ich glaube, das nervt ihn jetzt allmählich gewaltig.
    Und mich auch, als er gleich darauf feststellt: „Übrigens sitzen wir fest."
    Wir sehen uns den Schaden an. Fest steht, dass die kleine alte Dame nichts dafür kann. Es sind zwar mehrere Hyperkristalle durchgebrannt, aber sie hätten ohne diese Veränderung jahrelang gehalten.
    Ich vermute mal, dass die DROSO-PHILA dasselbe Problem hatte. Bei diesem Schiff waren aber nicht alle Kristalle ausgeglüht; so konnte das Schiff noch mit Notversorgung bis Reno fliegen - und das ohne Zeitverzögerung. In einer Space-Jet ist nicht genug Platz für Redundanzen. „Das fängt ja schon gut an!", be- schwert Mal sich. „In so einer Flohkiste kommt man an die Kristalle so gut wie gar nicht heran! Sind denn wenigstens ausreichend Ersatzteile an Bord?"
    Ich nicke. Das habe ich vor Abflug überprüft. Wir sind also nicht verloren im Weltraum. Andernfalls wäre ich doch für immer frei geblieben ...
    Ich schaffe Ersatzteile und Werkzeuge herbei, dann ziehen wir Raumanzüge an und verlassen das Schiff, um im freien Raum die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Zum Glück besitzt der Computer ausführliche Anleitungen in seinen Speichern, sogar für blutige Anfänger, sonst wären wir ganz schön aufgeschmissen.
    An den modernen Schiffen kann man fast gar nichts mehr selbst machen, und wie die Kleinreparatur bei den älteren Typen funktioniert, weiß keiner mehr. Und man hat damit nicht unbedingt täglichen Umgang - weder als Studierender an der Paragetha noch als Tierheiler.
    Deshalb stellen wir uns, während wir frei im Weltraum schweben, zuerst ziemlich ungeschickt an, um nicht zu sagen dämlich, bis wir den Dreh heraushaben. Es bleibt uns nichts anderes übrig - egal, wie lange wir brauchen, wir müssen es hinkriegen, wenn wir jemals wieder irgendwohin wollen.
    Wir sind noch nicht mal dazu gekommen, unsere Masken wieder abzunehmen. Fünf Minuten Ruhepause waren uns vergönnt, nicht mehr. Obwohl, diese Situation regt mich nicht im mindesten auf. Ganz im Gegenteil! „Kant", dröhnt Mals Walrossstimme in meinem Empfänger, „Maske hin oder her, ich kann genau sehen, wie du grinst, wie glücklich du bist, wie ein kleines Kind, dem man gefährliches Spielzeug in die Hand gedrückt hat.
    Entweder du gehst jetzt mit dem nötigen Ernst an die Sache heran, oder ich verpasse dir eine gehörige Tracht Prügel, sobald wir wieder an Bord sind!"
    „Aye, aye, Käpt'n", sage ich ironisch und fange dann an zu pfeifen, weil mir ganz einfach danach zumute ist. „So, wir können weiter." Mal Detair kommt zu mir in die Zentrale, er hat geduscht, seinen Zopf ordentlich geflochten und sich umgezogen. „Diese neuen Klamotten stehen mir gut, findest du nicht?"
    Ich nicke. Ich habe mich ebenfalls neu ausstaffiert: wie gewohnt eine enge schwarze Hose, dazu ein weit geschnittenes, gut sitzendes Hemd in derselben Farbe wie meine Augen und natürlich meine Lieblingsjacke, Theremes Geschenk, das sie mir auf den Leib geschneidert hat. Die Jacke ist aus dunkelbraunem Leder und sieht abgetragen aus, aber sie ist unverwüstlich und zusätzlich im Innenfutter mit einem

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