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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein Herz geschlossen haben.
    Ich vermute, die DIRICI hat ihm selbst gehört, denn zwischendurch hat seine Stimme mal gezittert, als er mir das eine oder andere über sie erzählte.
    Und er wusste einige Macken, die Händler normalerweise nicht feststellen, weil sie sich mit ihrer Ware nicht so intensiv auseinander setzen. Daher wird er auch die höhere Liegegebühr akzeptiert haben, um Ausschau nach dem „Richtigen" für seine alte Dame zu halten.
    Anscheinend bezahle ich einen ech- ten Liebhaberpreis. Sollte ich doch hereingelegt worden sein, kann ich sie mit derselben Masche wieder losschlagen. Aber ich glaube nicht, dass das der Fall ist.
    Eine halbe Stunde später ist die DI-RICI zu einer Startposition transportiert worden, und ich habe meine Einkäufe verstaut, damit wir es unterwegs ein wenig gemütlicher haben. Mal Detair trifft ein, mit einem Antigravkarren voller frischer Lebensmittel, die hoffentlich von der Robotküche richtig zubereitet werden.
    Mein Freund bleibt stehen und schaut mit großen Augen auf mein Schiff. „Mit diesem Schrotthaufen willst du fliegen?", fragt er entgeistert. „Das ist die DIRICI", erkläre ich stolz. „Mein erstes eigenes Schiff. Ich finde sie wunderschön."
    „Und was hast du dafür bezahlt?"
    Ich schwindle ein bisschen, aber er, regt sich trotzdem auf. „Kant, du bist von allen guten Geistern verlassen. Draußen auf dem Feld gibt es dieselben Schiffe für die Hälfte, ja, weniger noch."
    „Die uns wahrscheinlich ins nächstbeste Schwarze Loch transportiert hätten. Aber die DIRICI ist eine aufrechte alte Dame, deren beste Tage noch lange nicht vorbei sind. Du wirst es sehen."
    Er sieht mich an, als wäre ich ein armer Irrer. „Du hast dich in dieses ... hm ... Schiff verknallt?"
    Ich stelle mich aufrecht hin und presse die Hand auf meine Brust. „Wir gehören zusammen! Wohin sie geht, werde auch ich gehen, äh, umgekehrt natürlich, abgesehen davon habe ich eidesstattliche Gutachten für den guten technischen Zustand. Und jetzt lass uns endlich an Bord gehen und verschwinden."
    Auf die Startgenehmigung müssen wir ausnahmsweise nicht lange warten. Offensichtlich herrschen auf diesem Planeten nur scheinbar chaotische und unübersichtliche Zustände. „Da könnten sich eine Menge andere Systeme mal eine Scheibe davon abschneiden", murrt Mal.
    Das alte Raumschiff stöhnt, ächzt und seufzt ein wenig, als wir schließlich abheben. Es schüttelt sich geradezu, als wolle es die Taubheit aus den steifen Gliedern loswerden. „Deine alte Dame klingt, als ob sie Asthma hätte", bemerkt Mal. „Und sie bewegt sich, als hätte sie Rheuma."
    „Aber sie fliegt", antworte ich.
    Und wie sie das tut! Nachdem sie sich erst einmal freigeschüttelt und -gehustet hat, gibt die kleine alte Dame Gas und transportiert uns hinaus in den Orbit, und bald darauf sind wir vom tiefen Schwarz des Alls umgeben, mit einer grandiosen Aussicht auf drei in engem Radius stehende Riesensonnen, rotgelbrot, und einige der etwa sechzig Planeten des Systems. „Wir können natürlich noch lange hier herumhängen und gaffen", unterbricht Mal nüchtern meine Euphorie. „Oder wir können losfliegen."
    „Ja, schon gut", murmle ich vor mich hin.
    Ich kann mich nicht so schnell von dem Anblick losreißen. Zum ersten Mal seit meinem Angriff auf meine Mutter kann ich durchatmen, mich zurücklehnen und einfach entspannen.
    Denn hier bin ich fernab von allem, unbeobachtet, in meiner kleinen Burg, herum.
    Natürlich halte ich nach der LEO-TARD Ausschau, aber ich brauche mich nicht zu verstecken. Shallowain kann mich nicht finden. Im Gegensatz zu mir weiß er nicht, wonach er suchen muss.
    Und es ist mein eigenes Schiff, in dem ichsitze und die Aussicht genieße.
    Ich kann frei wählen, wohin ich gehen will. Ich habe genug Geld für eine sorgenfreie Zukunft, wenn ich sorgsam damit umgehe. „He!" Mal pikst mir ungehobelt den Finger in den Arm. „Was soll das?", fahre ich auf, schlage seine Hand weg und reibe meinen Arm. „Wollte nur mal feststellen, ob du noch körperlich oder schon ein Geist bist", spottet mein Freund. „Also ... dieses phänomenale Schiff scheint augenscheinlich tatsächlich das zu halten, was sein Verkäufer dir versprochen hat. Ich denke, unsere Chancen stehen gar nicht mal so schlecht."
    „Ich halte unsere Chancen sogar für ausgezeichnet", behaupte ich. „Shallowain hat ungefähr hundert Möglichkeiten zur Auswahl, wenn es reicht.
    Auf dem Planeten können wir an vielen verschiedenen

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