2203 - Die neuen Sonnen
ein Springer. Aber er hatte mit den raubeinigen Angehörigen dieses Volkes nicht das Geringste zu tun. Mal Detair war Kolonialarkonide vom Planeten Fuerto - und der beste Freund, den ich jemals hatte.
Abgesehen von meiner Liebsten Thereme, die Ascari vor einigen Monaten hatte ermorden lassen.
Mal hatte einen vortrefflichen Instinkt.
Wenn er meinte, dass Rhodan sich um Entspannung bemühte, konnte ich es glauben.
Dennoch fiel es mir schwer, meinem leiblichen Vater so viel Vertrauen entgegenzubringen. Selbst dann noch, als das Hologramm von Mascant Kraschyn vor ihm auf dem Kommandopodest wieder erlosch. „Jetzt wissen wir so viel oder so wenig wie vorher auch", hörte ich Rhodan sagen.
Ich hatte nur bruchstückhaft mitbekommen, was er und der Mascant besprochen hatten. Es war ein diplomatisches Gespräch gewesen, das fast ausnahmslos unter einem Abschirmfeld geführt worden war.
Aber sie schienen ein Stillhalteabkommen vereinbart zu haben.
Vernünftig, dachte ich. Warum sich in einer solchen Situation bekriegen? Arkoniden und Terraner sollten zusammenrücken. Einigkeit macht stark. „Die Imperialen Flotten sind hierher beordert worden, kaum dass Bostichs Leute den Sternhaufen geortet hatten", sagte Atlan.
„Genau." Rhodan schüttelte den Kopf. „Sie wissen auch nicht mehr als wir."
„Ich mische mich nur ungern ein", sagte ich, „aber was wissen wir bisher überhaupt?" Über Rhodans Schulter hinweg sah ich, wie Mal Detair entsetzt die Augen verdrehte.
Mein Vater schien ein Schmunzeln zu unterdrücken. Er gab Myles Kantor ein Zeichen. Der schmächtige Wissenschaftler mit den auffallend dichten Brauen verließ seinen Platz am Analysepult und gesellte sich zu uns. „Myles", forderte ihn Rhodan auf. „Was wissen wir?"
Der Wissenschaftler lächelte ihn ein wenig irritiert an, dann sagte er: „Ich überprüfe gerade die Möglichkeit, ob der Sternhaufen künstlich an diesen Ort transferiert wurde."
Rhodan nickte. „Das habe ich mir auch schon überlegt. Wie sieht deine Einschatzung aus?"
„Der Bordrechner", betonte Kantor, „hält diese Wahrscheinlichkeit für sehr gering. Zumindest auf der Grundlage der bisher gewonnenen Daten. Und wenn du mich fragst, ich neige zum gleichen Befund."
„Von irgendwoher muss der Sternhaufen aber kommen", wandte Atlan ein. „Kann seine Versetzung natürlichen Ursprungs sein?"
„Ich habe eine Theorie", bekannte der Wissenschaftler. „Es hängt mit der Hyperimpedanz zusammen. Die Konstanten verändern sich, und diese Veränderung scheint sich zu beschleunigen."
Ich wechselte einen erstaunten Blick mit Mal, der aufmerksam zuhörte. „Auf unserem Flug nach Terra vor drei Tagen wurden wir lange vor dem eigentlichen Ende unserer Überlicht-Etappe aus dem Hyperraum geworfen", schilderte ich unsere eigene Erfahrung. „Mehrere Hyperkristalle der Space-Jet waren durchgebrannt, was eigentlich gar nicht hätte passieren dürfen."
Myles Kantor nickte, als bestätige dieses Ereignis seine Theorie.
Ich fuhr fort: „Nach der Reparatur konnten wir unsere Höchstgeschwindigkeit nicht mehr erreichen."
„Genau davon rede ich." Kantor wirkte beinahe dankbar für unsere Beobachtung. „Solche Anomalien grassieren derzeit. Ich fürchte, es wird immer stärkere Auswirkungen bei der Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstandes geben."
Ich war erstaunt über seine Vorsicht bei der Interpretation des Phänomens.
Seit fast zwanzig Jahren ließen die Terraner keine Gelegenheit aus, vor einer bevorstehenden „Modifikation des Hyperphysikalischen Widerstandes" zu warnen. Rhodans Leute nahmen dieses Thema ausgesprochen ernst.
Schon als ich Perry Rhodan vor etwa eineinhalb Jahren das erste Mal persönlich begegnet war, hatte er von diesem seltsamen Hyperwiderstand gesprochen.
Das war bei einer Sitzung im Galaktikum von Mirkandol gewesen, an der ich durch Vermittlung meiner leiblichen Mutter dem Residenten persönlich vorgestellt worden war.
Rhodan hatte im Sternhaufen Thoregon eine Warnung erhalten. Die Kosmokraten, also die Hohen Mächte des Kosmos, hatten über ihren Roboter Cairol verkünden lassen, dass sie den Hyperphysikalischen Widerstand erhöhen wollten. Damit sollte die weitere Ausbreitung des Lebens eingedämmt werden.
Es gab so viele Legenden im Universum, dass niemand das richtig ernst genommen hatte - außer den Terranern selbst.
Myles Kantor blickte mich direkt an. „Die Ankündigung Cairols wird zur Wahrheit. Seine Prophezeiungen bewahrheiten sich jetzt. Es kommt
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