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221 - Feindliche Übernahme

221 - Feindliche Übernahme

Titel: 221 - Feindliche Übernahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Geschehen mit entsetzten Blicken verfolgte.
    »Kindchen, was hast du getan?«, flüsterte sie.
    Zwei gazellenartige Sätze brachten Nefertari zu Sülayka.
    Tief senkte sie den Dolch in ihren Hals. Mit einem Gurgeln und einem unendlich erstaunten Blick, in dem das Nichtbegreifen stand, sank die Heilerin zusammen.
    Nefertari ignorierte Aruulas empörten Aufschrei, zog deren Schwert aus Rüstüs Gürtel und betrachtete kurz das Blutbad, das sie angerichtet hatte. Dann legte sie den Kaftaan ab und stattdessen Aruulas Kleidung an, die frisch gewaschen neben dem Bett lag. Sie war zum Reisen bequemer. Schließlich stieg sie über Sülaykas leblosen Körper hinweg. Durch die Gänge floh sie nach draußen.
    Der halb volle Mond schien und tauchte die nur scheinbar friedliche Szenerie in geheimnisvolles silbernes Licht.
    Nefertari suchte das Lager mit Blicken ab. Sie wusste, dass immer fünf Wächter gleichzeitig patrouillierten. Zwei im Lager, zwei auf dem Dünenwall und einer bei den Pferden. Die konnte sie unmöglich alle ausschalten.
    Im Schatten der Zelte huschte Nefertari zum Pferdegatter hinüber. Der Wächter war wohl müde. Er stand mit dem Rücken zur Einzäunung und hatte sich auf seine Flinte gelehnt.
    Die Königin kauerte sich in den Schatten eines nahen Busches.
    Sie legte das Schwert ab. Dann legte sie sich auf den Bauch und kroch wie eine Schlange durch das Gatter. Die Pferde schnaubten zwar, blieben aber ruhig. Jetzt machte es sich bezahlt, dass sie Nefertaris Geruch bereits kannten. Trotzdem: Wäre der Mann wacher gewesen, er hätte sicher auf das plötzliche Schnauben der Tiere reagiert.
    Nefertari schaffte es, bis knapp hinter den Wächter zu kommen, ohne dass der etwas bemerkte. Erst als sie hinter ihm hoch wuchs, drehte er sich halb. Ein überraschter Laut stieg aus seiner Kehle. Es war sein letzter. Nefertari umfasste seine Stirn und zog den Kopf ruckartig nach hinten. Es knackte trocken, als das Genick des Mannes brach. Lautlos sank er in ihren Armen zusammen.
    Nefertari ließ ihn zu Boden gleiten. Sichernd sah sie sich um. Hatte jemand etwas bemerkt?
    Nein. Es blieb ruhig.
    Sie holte ihr Schwert. Dann nahm sie eines der bunten Geschirre, die in der Nähe des Gatters auf einer Haltestange hingen, und näherte sich einem großen schwarzen Zarak, mit dem sie sich in den letzten Tagen eingehend bekannt gemacht hatte. So sträubte er sich nicht über Gebühr, als sie ihm das Kopfgeschirr anlegte.
    Danach öffnete sie das Gatter weit und nahm das Gewehr des Getöteten auf. Bei der Fantasa hatte sie gesehen, wie das Ding funktionierte. Sie hielt den Lauf in die Luft und zog den Stecher durch. Es knallte ohrenbetäubend. Dazu brüllte sie laut und fuchtelte mit den Armen.
    Die Pferde, durchaus an den Schusslärm gewöhnt, gerieten trotzdem in Panik. Wiehernd stiegen sie hoch, galoppierten umher und drängten durch das offene Tor. Nefertari schwang sich derweil elegant auf den Rücken des Schwarzen. Auch er stieg, aber sie fiel nicht herunter. Durch Vorbeugen glich sie die Bewegung aus. Mit ihren Schenkeln und Fersen klammerte sie sich an. Während der Zarak in Schwung kam, lenkte sie ihn über Schenkeldruck und Zügel. Sie bekam ihn ziemlich schnell in den Griff. Aruula musste zugeben, dass Nefertari eine glänzende Reiterin war. Selbst ohne Sattel schien sie wie mit dem Tier verwachsen.
    Während die Pferde kreuz und quer durch das Lager galoppierten, taumelten ein paar Betrunkene aus ihren Zelten.
    Einer lief direkt vor ein Pferd und wurde niedergetrampelt.
    Laute Rufe ertönten. Die beiden Lagerwächter versuchten den Leithengst einzufangen, um die Tiere zu beruhigen.
    Nefertari trieb den Zarak die steile Düne hoch. Sie legte sich weit nach vorne über den Hals, um ihn zu entlasten.
    Schnaubend und prustend arbeitete er sich nach oben. Eine der Dünenwallwachen kam gelaufen, um den Zarak zu halten. Erst im letzten Moment sah der Mann, dass jemand darauf saß. Wie ein Geist erhob sich Nefertaris Oberkörper vom Pferdehals.
    Blitzschnell zog die Königin ihr Schwert. Mit einem waagrecht geführten Schlag erwischte sie den Wächter an der Wange.
    Der Beduun schrie, schlug die Hände vors Gesicht und taumelte die Düne hinab. Er stolperte und schlug der Länge nach hin. Nefertari stieß einen triumphierenden Schrei aus. Sie trieb den Zarak auf der anderen Seite des Walles wieder hinab und galoppierte in die Wüste hinaus. Kurz darauf lenkte sie den Zarak nach Süden.
    Sie gönnte ihm viele Stunden lang keine

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