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221 - Feindliche Übernahme

221 - Feindliche Übernahme

Titel: 221 - Feindliche Übernahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Strafe erteilen. Was, weiß ich noch nicht.«
    General Sango, der das Geschehen mitverfolgt hatte, fühlte Erregung in sich aufsteigen. Jetzt würde sich Mombassa den Kerl greifen und ihn vielleicht sogar töten.
    Stattdessen sank der Hüne plötzlich auf die Knie. Sein und Daa’tans Gesicht befanden sich nun auf der ungefähr gleichen Höhe. »Ich freue mich, dich als neuen Herrscher von den Huutsi begrüßen zu dürfen, König Daa’tan. Und ich schwöre dir, dass ich dir immer treu folgen tu.«
    Die Huutsi verstanden zwar kein Wort, aber die Geste sprach für sich. Sango, sich seiner Sache gerade noch völlig sicher, wurde bleich. Er spürte bisher nicht gekannte Schwäche in seinen Beinen und wollte am liebsten nur noch schlafen.
    Niemandem fiel auf, dass Mombassas Kniefall viel mehr auf Grao’sil’aana als auf Daa’tan zeigte. Der Daa’mure erlaubte sich ein kurzes Grinsen.
    ***
    Vor Einbruch der Dämmerung versammelte Daa’tan, der sich Nuntimor und sein »Zepter« längst hatte bringen lassen, seine vier höchsten Offiziere samt Grao um sich. Mit Mombassa waren fast alle Kundschafter wieder zurück und der Huutsi-König ließ sich Bericht erstatten. Mombassa sollte beginnen.
    Als er gerade zum Reden ansetzte, ging Elloa an der Gruppe vorbei, die im Freien saß. Sie hatte frisch geduscht, was Daa’tan dank ausreichender Wasservorräte den höher gestellten Persönlichkeiten erlaubte, und das Wasser perlte noch an ihrem Körper. Ihre Brustwarzen stachen durch das dünne Tuch, in das sie sich gewickelt hatte und das nur bis knapp unter die Scham reichte.
    Daa’tan war sofort abgelenkt. Er sah Elloa hinterher, die im Vorbeigehen kurz den Kopf drehte und sich die Lippen mit der Zunge befeuchtete. Dabei rutschte er auf seinem Sitz hin und her, als sei dieser plötzlich unbequem geworden. Der junge Mann spürte Erregung beim Anblick dieser Frau. Sie gefiel ihm. Er wollte sie haben.
    »König Daa’tan.«
    »Was?« Verwirrt wandte er den Kopf. »Ach ja. Du wolltest etwas sagen, Mombassa. Also los, tu dir keinen Zwang an.«
    Der Hüne erläuterte, dass es für die schweren Kriegsgeräte keinen Weg durch den tückischen Sumpf gebe und dass man daher an ihm entlang nach Süden ziehen müsse. So lange eben, bis er aufhöre. »Ich hab ‘n paar Einwohner von diesem Landstrich getroffen, König Daa’tan«, sagte er. »So richtige Sumpftaratzen. Die ham mir gesagt, dass im Süden von de Akaaga-Sümpfe das Gelände wieder besser wird. Aber dort fließt der Akaaga-Fluss, den ‘mer auf jeden Fall überqueren müssen, wenn ‘mer weiter nach Südosten wollen. Sie haben zudem gesagt, dass der riesige Victoora-See nicht mehr so weit ist und dass es dort tatsächlich die Fliegenden Städte gibt. Hunderte, haben die gesagt. Einer hat sogar schon mal mit eigenen Augen eine gesehen.«
    Daa’tan starrte Mombassa an. »Dann ist es bald so weit«, sagte er und seine Augen glänzten. »Nicht mehr lange und ich bin am Ziel. Hunderte Fliegende Städte – damit kann ich locker die ganze Welt erobern. Wir brechen gleich am nächsten Morgen auf.« Er wandte sich an Grao. »Und wenn’s so weit ist, dann hauen wir auch gleich noch Prinz Victorius eine aufs Maul. Dafür, dass er dich aus der Roziere geworfen und Verrat an uns begangen hat.«
    Nachts lag Daa’tan wach auf seinem Lager aus feinsten Lepaadenfellen. In seinem Bauch flogen Schmetterlinge, als er an Elloa dachte. Was sie wohl gerade tat? Ob sie sich abtrocknete und dabei keine Stelle ihres Körpers vergaß? Oder lag sie so nackt auf dem Lager wie er? Salbte sie sich mit allerhand Duftölen ein? Dachte sie vielleicht gar an ihn? Es kribbelte im ganzen Körper, als er daran dachte, wie sie ihre Zunge über die Lippen hatte tanzen lassen.
    Soll ich sie einfach zu mir bringen lassen? Nein, nicht so schnell. Ich habe Zeit. Sie soll ruhig eine Weile zappeln, denn Frauen, denen man zu schnell nachgibt, wickeln einen um den Finger und machen mit einem, was sie wollen… Er erinnerte sich noch ganz genau an diese Worte seiner Mutter und fand zu den bereits genannten eine ganze Reihe weiterer Ausreden.
    Denn Daa’tan traute sich schlicht und einfach nicht, Elloa zu sich zu holen, weil er nicht wusste, wie er mit einer erfahrenen Frau umgehen sollte. Er hatte Angst davor, ausgelacht zu werden, wenn es nicht so klappte, wie die wunderschöne Frau das ganz sicher von ihm erwartete.
    ***
    In der Zwischenzeit schlenderte Grao durch das Lager. Er traf Mombassa im Kreise anderer Wawaas.

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