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221 - Feindliche Übernahme

221 - Feindliche Übernahme

Titel: 221 - Feindliche Übernahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Mombassa übersetzt hatte.
    Er fühlte sich erneut lächerlich gemacht. Blitzartig zog er Nuntimor und wollte mit dem Schwert eine schnelle Entscheidung erzwingen. Geschmeidig sprang er in Richtung Thron – und fand sich gleich darauf auf dem Bauch wieder.
    Mit einer spielerisch anmutenden Handbewegung hatte ihn Mombassa im Sprung gepackt, herumgerissen und zu Boden geschleudert.
    »Mach kein Scheiß, Jüngelchen«, sagte er gemütlich und stellte den rechten Fuß auf Nuntimors Klinge. »Sonst muss ich dir noch den Arsch versohlen. Hat dir deine Mama nicht gesagt, dass du bei Sonnenuntergang lieber ins Bett sollst, als große, böse, erwachsene Krieger zu ärgern?«
    Yao war auf gesprungen. »So dankst du mir also meine Gastfreundschaft, du kleine Taratze.« Seine Augen versprühten Blitze. »Nun gut. Wenn das so ist, dann kommt ihr eben in den Käfig. Dort werden dir die Flausen schon vergehen.«
    Ein paar Wawaa-Krieger, die Yaos persönliche Leibwache bildeten, darunter Mombassas beste Freunde Bantu und Mongoo, kitzelten Daa’tan mit ihren Speeren am Hintern. Sie lachten, als er den Speerspitzen verzweifelt auszuweichen versuchte. Schließlich packte ihn Mombassa am Kragen, zog ihn hoch, warf ihn sich über die Schulter und trug ihn zu einem der Käfige mit Eisenstäben, die die Huutsi mitführten, um wilde Tiere darin einzusperren. Das gab ein noch gefährlicheres Bild ab, wie König Yao fand.
    Nun aber landete Daa’tan in dem noch freien Käfig. Unsanft schlidderte er über den Holzboden und trieb sich dabei ein paar Spleißen in die rechte Hand. Er stöhnte. Grao folgte ihm freiwillig. Mombassa rührte den Daa’muren kein einziges Mal an. Er trat sogar ein klein wenig zurück, damit Grao bequem in den Käfig steigen konnte, und blickte ihn mit gerunzelter Stirn an.
    Nachdem die Gittertür verriegelt war, rüttelte Daa’tan wie ein Irrer daran. »Lasst mich sofort wieder hier raus«, brüllte er.
    »Sonst werdet ihr euer blaues Wunder erleben!« Als Yao die Armee wieder in Bewegung setzte, ohne sich weiter um ihn zu kümmern, platzierte er sich im Schneidersitz auf den Boden und verschränkte die Arme. Schmollend starrte er nach draußen. Die Krieger, die neben dem Käfig gingen, grinsten ihn hin und wieder an.
    Daa’tans Hand schmerzte. Er sah sich die Spleißen an und ließ sie kraft seines Geistes ein wenig wachsen. Als sie sich aus der Haut bohrten, konnte er sie bequem abziehen.
    ***
    Grabkammer der Nefertari, Absimbal, Ende Februar 2524
    Starke Mentalenergien brandeten gegen Aruulas Geist. Sie empfand es wie eine mächtige Woge, die gierig schäumend einen winzigen, verloren dastehenden Felsen umspülte. Das Ziehen und Zerren an ihrem Bewusstsein war unangenehm, aber es stand so stark wie dieser winzige Fels. Aruula musste sich dafür nicht einmal übermäßig konzentrieren. Das höhnische, siegessichere Lachen Nefertaris verstummte abrupt.
    Was ist das, ihr Götter Kemets? Was passiert hier?
    (Kemet: so nannten die alten Ägypter ihr Land) Aruula spürte die einsetzende Verwirrung der Königin ganz deutlich. Nefertari verstärkte ihre Angriffe, biss sich aber trotzdem die Zähne aus. Ein Schrei, in dem unverhohlener Triumph mitschwang, erfüllte plötzlich den Mentalraum, in dem sich dieses bizarre Geschehen abspielte. Aruula hatte ihn ausgestoßen. Aus der Verwirrung Nefertaris entstand ganz allmählich Zorn und schließlich blanke Wut.
    Was erlaubst du dir, Elende? Wie kannst du es wagen, dich der mächtigsten Königin, die je über die schwarze Erde Kemets gewandelt ist, zu widersetzen? Ich befehle dir, mir deinen Geist zu öffnen. Oder ich lasse dich auspeitschen und den Krokodilen zum Fraß vorwerfen! Denn wisse, dass du nicht mehr als Mist zwischen meinen Zehen bist und ich dich zertreten kann, wann immer es mit beliebt.
    Du kannst es nicht, erwiderte Aruula. Sonst hättest du es längst getan.
    Strecke deine Hände in Kniehöhe vor, als Zeichen deiner Ehrerbietung!, wütete Nefertari. Oder ich verspreche dir, dass dich die schwarzen Schwingen des Todes auf tausend verschiedene Arten erschlagen werden. Die Stimme überschlug sich fast. Aruula spürte die momentane Ohnmacht der Mächtigen und bekam weiter Oberwasser.
    Das müsstest du schon selbst tun, Königin. Strecke also die Hände vor dir selbst in Kniehöhe aus. Ich bin gespannt, wie du das anstellst.
    Nefertari verschlug es die Sprache vor so viel Frechheit. Das war sie nicht gewohnt und wusste deswegen nicht, wie sie sich verhalten

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