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2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kursanzeige wieder rapide ab. Nur noch 575 Galax – das lag weit unter dem Zehn-Jahres-Minimum.
    540 Galax ...
    Panik stieg in ihm auf. In diesem Moment zerstoben seine Träume. Dennoch zögerte Al. Aber das war nicht mehr als ein letztes Balancieren auf dem messerscharf gewordenen Grat zwischen Reichtum und Ruin.
    „Verkaufen!", keuchte er, als die Anzeige unter die 500er-Markierung fiel. „Limit vierhundert!" Doch die Automatik hatte seine Verfügungsberechtigung schon ausgeblendet. Die Übertragung brach ohnehin in einem grellen Funkenregen ab. „Die Verbindung wieder aufbauen! Schnell!"
    „Zur Zeit ist kein neuer Hyperfunk-Kontakt möglich", meldete der Zimmerservo.
    „Ich brauche die Börse von Olymp, bevor ich meinen letzten Galax verliere!"
    „Du hast mich falsch verstanden, Alex. Olymp ist auf überlichtschneller Basis vorübergehend nicht erreichbar." Kammerers Gesicht verzerrte sich zur Grimasse, er kämpfte mühsam um seine Fassung.
    Die Vorstellung, welche Kapriolen der FEBA-Kurs innerhalb Minutenfrist schlagen konnte, ließ ihn zittern.
    Er hatte sein gesamtes Vermögen investiert.
    „Ich brauche die Verbindung!", brachte er hervor. „Damit ich wenigstens ein paar Galax retten kann."
    Er stand nun dicht vor dem Fenster und blickte beinahe 300 Meter weit in die Tiefe. Mit beiden Händen stemmte er sich gegen die Verglasung – und für einen Augenblick glaubte er, einen unheimlichen Sog zu spüren, der ihn in die Tiefe zerren wollte. Er schloss die Augen und gab sich dem Gefühl hin, in wenigen Sekunden keine Sorgen mehr zu haben.
    Als er dann verwirrt blinzelte, erschien ihm Terrania dunkler als zuvor. Der Himmel ließ sogar einige wenige Sterne erkennen. Kaum noch ein Werbeholo trieb zwischen den Häusern dahin.
    „Die Verbindung nach Olymp stabilisiert sich!", meldete der Servo.
    „Die Börse?" Al Kammerer erschrak über den heiseren Klang der eigenen Stimme. „Kurseinbrüche auf breiter Front."
    „Das will ich nicht hören!"
    „FEBA haben sich stabilisiert."
    „Wenigstens das." Sein Aufschnaufen glich dem eines Ertrinkenden, dem jemand in letzter Sekunde einen dicken Ast entgegenstreckte. Alles würde sich in Wohlgefallen auflösen.
    „Welcher Kurs?"
    „Achtfünfzig!"
    „Acht...?" Ein irres Lachen schüttelte ihn. Er wiederholte die lächerliche Zahl. Das war nur ein Bruchteil dessen, was allein schon an Immobilienbesitz hinter dem Wert stand.
    „Brandheiße Informationen besagen, dass Hyperenergien nicht mehr in beliebigem Ausmaß gezapft und gespeichert werden können", fuhr der Zimmerservo fort. „Alle bisherigen Vermutungen und Gerüchte bestätigen sich. In Finanzkreisen wird von einem Erdbeben schlimmsten Ausmaßes gesprochen. Soll ich Details ...?"
    „Ich will das nicht hören!" Al Kammerer spürte, wie das Blut in seinen Adern versackte. Unter seiner Schädeldecke dröhnte eine Flotte startender Raumschiffe. Er hatte sein mühsam angespartes Kapital verloren. „Puff, weg!" Er lachte schrill.
    Und das nur, weil die kosmischen Mächte eine physikalische Konstante veränderten. Perry Rhodan hatte schon lange davor gewarnt, aber nichts war geschehen. Nur in der Vorahnung einer schärferen Auseinandersetzung mit Arkon und deshalb weiter steigender Kurse hatte er diese verfluchten Papiere gekauft. Al ließ sich in den nächsten Sessel fallen. Blicklos starrte er vor sich hin.
    Irgendwann bemerkte er die fast leere Flasche Vurguzz auf dem kleinen Tischchen und griff entschlossen zu. Obwohl er Alkohol, noch dazu von der harten Sorte, höchst selten trank.
    „Du verstehst mich, Solk, nicht wahr?" Wie Feuer tobte der Vurguzz durch seine Kehle. Nach Luft ringend, verschüttete Kammerer das meiste von dem grünen Rachenputzer.
    Solk Othaft, mit dem er sich die Wohnung teilte, hatte immer und für alles Verständnis. „Das hast du doch, oder?" Al hielt den Kopf schräg und lauschte. Niemand antwortete ihm. Der Vurguzz hatte die Panik leidlich vertrieben. Al Kammerer richtete sich schwankend auf. Er suchte eine zweite Flasche, die irgendwo stehen musste.
    Minuten später starrte er ins Nichts und trank hastig. Immer noch darauf zu hoffen, dass sich der Kurs wieder erholte, erschien ihm nun so unglaublich wie zuvor die Befürchtung einer Fehlspekulation.
    Mühsam hob er den Kopf. „Neue Nachrichten?", brachte er stockend hervor.
    Was der Servo antwortete, blieb ihm unverständlich.
    „Das Holo ... hierher, zu mir!" Kein neuer Chart baute sich auf. Al schüttelte sich. Tief in ihm

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