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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hyperkristallfolien zu Staub zerfallen, aber sobald das geschieht Die Modulbauweise der neuen Konvertergeneration ermöglicht sogar einen raschen Austausch der Hohlkugeln. Immerhin konnte Tangens der Falke seine Erfahrungen mit dem Hypertakt-Triebwerk der SOL in den Neubau einfließen lassen. Und nicht umsonst führen wir zwei Austauschsätze mit uns.
    Trotzdem bin ich der Ansicht, dass es nicht Aufgabe zweier SATURN-Raumer mit mehr als 14.000 Besatzungsmitgliedern sein kann, die Grenzen des gerade noch Machbaren auszuloten.
    Das bedingt den Einsatz spezieller Forschungsschiffe.
    Ist das alles? Tifflors Stimme klang gereizt. Ich kenne meine Verantwortung, sagte er. Aber unser Flug soll auch eine mögliche Eskalation im Gebiet des Pfeifennebels untersuchen.
    Hätten umgerüstete Schiffe nicht längst das Sonnensystem verlassen können?
    Noch benötigen wir diese Schiffe für Hilfseinsätze innerhalb des Systems. Davon abgesehen sind die ersten Einheiten schon bis zu zwanzig Lichtjahre weit nach außen vorgestoßen - ich sehe ein, das ist zu wenig, um solche Erscheinungen wie den Zerfall von Hyperkristallen zu dokumentieren.
    Anderson nickte knapp. Ein Aktivatorträger sieht die Dinge nicht mit der Ungeduld eines einfachen Offiziers.
    Die Anzeigen veränderten sich kontinuierlich. Nach der Erneuerung etlicher Schwingquarze und der Beseitigung des - hyperphysikalisch tauben - Kristallstaubs hatte Julian Tifflor auf eine längere Überlichtetappe gehofft. Er wurde enttäuscht. Noch vor Erreichen der 50-Lichtjahre-Grenze fiel die RICHARD BURTON in den Normalraum zurück.
    Die GEORGE EVEREST lag diesmal nur wenige Millionen Kilometer voraus. Das Schwesterschiff meldete den Ausfall mehrerer Transformgeschütze, deren Steuerkristalle sich zersetzt hatten. Die Sensoren der Atmosphärenüberwachung hatten den Feinstaub jedoch erkannt und die betreffenden Räume abgeschottet. Auf der RICHARD BURTON gab es keine Fehlermeldungen, und das war beinahe schon unheimlich.
    Wir empfangen einen schwachen Notruf!, meldete die Kommunikationszentrale.
    Nur noch achteinhalb Minuten waren es bis zum nächsten geplanten Linearmanöver.
    Wortlaut!, verlangte der Kommandant.
    Ein automatisches System - kein gesprochener Hilferuf. Außerdem auf einer ungewöhnlichen Frequenz.
    Oberst Pragesh kniff die Brauen zusammen. Seine dunkle Hautfarbe und das schwarze Haar verliehen ihm eine düstere Ausstrahlung. Zweifellos trugen auch die seit einigen Tagen sprießenden Bartstoppeln dazu bei.
    Charakteristika?, fragte er und fügte laut hinzu: Wenn schon so gut wie nichts mehr funktioniert, darf ich doch wenigstens eine ordentliche Meldung erwarten! In sieben Minuten sind wir hier weg. Handelt es sich um ein eigenes Schiff?
    Keine Kennung. Nur diese eigenartige Frequenz. Distanz zwischen drei und vier Lichtjahren.
    Ist das alles?
    Schwache Ausgangsleistung. Lässt darauf schließen, dass die Energievorräte Geschenkt. Funkspruch an die EVEREST: Brechen Vorbereitungen für nächste Linearetappe ab. Neues Ziel. Wer immer da im Raum rumhängt, hat vermutlich Hilfe bitter nötig.
    Der Notruf kam aus der Nähe eines Roten Riesensterns. Fünf Planeten umkreisten die Sonne.
    Das unbekannte Schiff stand noch Lichtmonate von der äußeren Welt entfernt, war also allem Anschein nicht mehr in der Lage, die kurze Distanz aus eigener Kraft zu überwinden. Zumal die Sternkarten zwei der Planeten als Sauerstoffwelten mit erträglichen Umweltbedingungen auswiesen.
    Wir haben schon zu viel Zeit verloren, sagte Julian Tifflor. Aber falls jemand wirklich unsere Hilfe benötigt, werden wir sie ihm nicht verwehren. Der Rote Riese wurde zum Zielstern im Zentrum der paraoptischen Erfassung. Für die Normaloptik blieb er ein etwas größerer Stern unter Tausenden, als die RICHARD BURTON in den Einsteinraum zurückfiel.
    Trotz der geringen Entfernung von viereinhalb Lichtminuten blieb das Ortungsbild verschwommen.
    Schwache Masse- und Energiewerte. Eine eindeutige Aussage ist nicht möglich. Gründe dafür sind unbekannt. Warum schieben wir die schlechten Ortungsergebnisse nicht einfach auf die Hyperimpedanz?, fragte der Kommandant merklich ungehalten.
    In dem Fall wohl nicht, kam die spontane Antwort.
    Mit dem nächsten kurzen Überlichtflug näherte sich der Kugelraumer dem unbekannten Objekt bis auf vier Millionen Kilometer.
    Funkempfang wird deutlicher, aber keine Reaktion auf unsere Anfrage.
    Masse- und Energiewerte bleiben diffus.
    Aber nicht mehr auf diese Entfernung.

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