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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wahrheit werden könnte.
    Die letzte Überlichtetappe hat begonnen. Noch vor wenigen Stunden hätte ich nicht geglaubt, dass wir es tatsächlich schaffen würden. Ich habe meine^ Befürchtungen nicht ausgesprochen, aber den anderen angesehen, dass sie ähnlich dachten.
    Rund zwei Tage Flugzeit liegen hinter uns. Für die lächerliche Distanz von 500 Lichtjahren.
    Knapp fünf Stunden konnte ich schlafen. Ausgeruht fühle ich mich deshalb nicht, wohl aber innerlich ruhiger. Meine Anspannung ist gewichen. Die Bedrohungen, die vor zwei Tagen noch nebulös im Raum standen, haben Gestalt angenommen und sind beherrschbar geworden.
    Das ist es, was mir die Gewissheit gibt, dass wir den Rückweg schaffen können. Lester. Eine müde klingende Stimme kommt aus meinem Armband. Paratronkonverter drei zeigt Unregelmäßigkeiten im Betrieb. Noch keine gravierende Schwankung, aber Lieber rechtzeitig austauschen. Ich nicke, obwohl das der andere nicht sehen kann.
    Wir sind hier dreizehn Mann, die vor Müdigkeit gleich umfallen. Und du Ja, natürlich, ich habe mich ausgeruht. Weißt du, wie munter Albträume machen?
    Der andere lacht heiser und stockend. Ich werd's wahrscheinlich bald erfahren.
    Ich haste im Laufschritt weiter, vertraue mich dem nächsten Antigravschacht an und hoffe, dass nicht gerade jetzt die Schwerkraftregelung versagt. Gleich darauf erreiche ich zusammen mit anderen Maschinisten, die ebenfalls eine kurze Ruhepause hinter sich haben, den Paratronkonverter.
    Die Unregelmäßigkeiten scheinen schon schlimmer geworden zu sein. Fahles Flackern aus der Höhe überschüttet die Halle mit einem eigentümlichen Licht. Es ist, als verzerrten sich die gewohnten Proportionen.
    Wir vermuten Nachwirkungen des Hypersturms im Bereich der Gleichrichter. Ich starre den Mann an, der das sagt. Sein Gesicht ist dreckverschmiert; sogar der schmutzabweisende Overall wirkt, als wäre er mit klebrigem Öl überzogen.
    Er grinst schräg. Eine ganz banale Hydraulik, sagt er, als sei damit alles erklärt. Vor ein paar Minuten standen wir noch bis zur Hüfte im heißen Dreck.
    Das heißt, sie hatten während der Betriebsphase versucht, die beschädigten Elemente auszutauschen. Verrückt.
    Wir müssen den Konverter aus dem Verbund nehmen, stelle ich fest.
    Mein Gegenüber nickt und schaut an sich hinunter. Ein Grinsen huscht über sein verkrustetes Gesicht. Das glaubt kein Mensch. Wenn das so weitergeht, werden wir bald Flaschenzüge anbringen müssen. Abrupt schaut er wieder auf. Die Vorbereitungen für das Abtrennen des Konverters sind getroffen. Er versucht, den Dreck von den Händen 'zu streifen, macht aber alles nur noch schlimmer. Alles, worauf ich mich jetzt noch freue, ist eine Ultraschalldusche. Er schüttelt den Kopf. Die Arbeit ist ein Rückfall in die Steinzeit. Wie war das damals? Haben die wirklich ihre Kessel mit Kohle angeheizt?
    Keine Ahnung, wovon er redet. Ich will es auch gar nicht wissen. Ich schiebe die Datenbrille nach vorne und rufe die Paratrondaten ab. Wenigstens funktioniert die Überspielung des aktuellen Zustands, die ein nahtloses Fortführen der begonnenen Arbeiten ermöglicht.
    Den nötigen Modulaustausch hydraulisch zu bewältigen, weil auf diese Weise energetische Störfelder vermieden werden, war angesichts des reduzierten technischen Niveaus kein schlechter Gedanke, aber eben auch mit Tücken behaftet. Was die Hydraulik beschädigt hat, interessiert mich vorerst herzlich wenig. Wir haben den Dreck wegzuräumen. Und letztlich wird der Paratron eben doch aus dem Verbund herausgelöst werden.
    Eine schöne neue Welt! Ein verschmutztes Gesicht grinst mich an. Wir haben nur noch die Drecksarbeit zu verrichten.
    Der Zielstern, erst während der letzten Etappe der RICHARD BURTON von den Ortungen erfasst, verschwand aus der Wiedergabe. Zugleich erschienen wieder die Sterne und der Weltraum.
    Es waren nur wenige Sonnen, hinter denen ein lichtloser Bereich begann. Dunkelwolken im weiteren Umfeld verschleierten zudem den Blick auf die Milchstraßenhauptebene.
    SXG-1317!, kam die Meldung. Dem Sprecher war die Erleichterung anzuhören.
    Im Solar Fleet Star Catalogue war der kleine, aus lediglich 23 Sonnen bestehende Sternhaufen unter dieser Bezeichnung eingetragen. Seine Ausdehnung erstreckte sich über einen Kubus von fünf mal sieben mal zehn Lichtjahren, dessen Zentrum 517 Lichtjahre von Sol entfernt lag. Jedoch wurde eine direkte optische Beobachtung von der Erde aus durch den Kopfbereich des vorgelagerten

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