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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kam eine Bildsprechverbindung zustande.
    Wieso Verschlusszustand?, fuhr Pragesh auf.
    Hillermaier, zuständig für Logistik, Nachschub und Versorgung, platzte heraus: Öffnung der Hauptschotten in fünf Sektionen. Vakuumeinbruch mittschiffs sowie im Bereich der Linearkonverter. Da muss jemand verrückt geworden sein.
    Nur so werden wir den Staub schnell los!, rief der Chefingenieur. Er trug einen geschlossenen Schutzanzug. Jeder Versuch, den kristallinen Feinstaub auszufiltern, würde Stunden dauern.
    Ich höre!, sagte der Kommandant. Und ich hoffe auf eine verdammt gute Erklärung für die Eigenmächtigkeit. Zwanzig Minuten vorher: Ich setze jetzt den letzten Howalgoniumzylinder ein. Eine knappe Handspanne war der makellos geschliffene Kristall lang, bei einem Durchmesser von nur zwei Zentimetern. Von den sieben Kristalllinsen der Refraktorkammer waren drei ausgefallen. Zugangssperre ist geöffnet. He, die Hülse ist voll Staub. Der Kristall muss sich im Innenfeld aufgelöst haben.
    Bist du sicher, Macciar? Alle anderen haben eine Teleportation von wenigen Zentimetern bis zu drei Metern vollzogen.
    Der hier nicht, Oberstleutnant. Wo sollte sonst der Staub herkommen? Der Techniker hustete gepresst. Mit zwei Fingern räumte er das kristalline Pulver aus; scheinbar schwerelos schwebte der Staub vor ihm in der Kammer. Sein Husten wurde stärker, schließlich rang er qualvoll nach Luft. Der Howalgoniumzylinder fiel zu Boden, als Macciar sich mit beiden Händen an den Hals fasste. Der harte Aufprall, mit dem er gegen die Wand der Refraktorkammer taumelte, ließ endlose Warnanzeigen aufflammen.
    Was ist los? Macciar? Der Chefingenieur hörte nur noch ein halb ersticktes Keuchen. Morris, Lutz holt ihn da rausschnell!
    Die Genannten arbeiteten nahe an der Refraktorkammer. Nacheinander zwängten sie sich durch den schmalen Zugang. Macciar ist ohne Bewusstsein! Lutz' Meldung brach mit einem trockenen Husten ab.
    Hier stimmt was nicht, keuchte Morris. Ich bekomme kaum noch Luft Raus!, brüllte der Oberstleutnant Molm gleichzeitig. Sofort raus aus der Kammer und den Zugang abdichten! Instinktiv ahnte er, dass die Erstickungsanfälle mit dem Kristallstaub zusammenhängen mussten. Das Zeug hing in mikroskopisch feiner Verteilung in der Luft und trocknete die Schleimhäute aus.
    Kurze Zeit später lagen die ersten Messergebnisse vor. Sie waren nicht dazu angetan, Molm zu beruhigen. Die Aussage traf nicht auf alle Ansammlungen von Kristallstaub zu, aber das meiste zersetzte sich weiter. Die Sensoren wiesen einen rasch wachsenden Anteil von Schwebeteilchen nach, die kleiner als ein Mikrometer waren. Eine Abfrage über den Medikdienst legte zudem klar, dass diese Staubgröße von den Filtern der Atemwege nicht mehr zurückgehalten wurde. Das Kristallmehl gelangte demnach mit jedem Atemzug bis in die Lunge.
    Eine toxische Wirkung war nicht auszuschließen. Ebenso wenig, dass sich der tückische Staub über die Luftumwälzung im Schiff verteilte. In welcher Konzentration dies geschah, interessierte den Chefingenieur nicht. Die Bedrohung musste in der Anfangsphase gestoppt werden.
    Alle Lüftungssysteme abschalten! Sofort! - Die Schutzanzüge schließen! Ich habe die hermetische Abriegelung der Maschinenräume veranlasst; der gesamte Bereich wird zwangsentlüftet Von jetzt an in drei Minuten!
    Bislang hatten wir Glück, verdammtes Glück sogar, sagte der Zweite Offizier so leise, dass nur Julian Timor ihn verstehen konnte. Allerdings sollten wir das Schicksal nicht zu oft herausfordern.
    Nur langsam löste Timor den Blick vom wesenlosen Wogen des Linearraums und wandte sich zu Anderson um. Der Major hatte seine Station übergeben und war im Begriff, die Hauptzentrale zu verlassen. Neben Tifflors Platz war er jedoch stehen geblieben.
    Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst, sagte Tiff.
    Das Risiko ist nicht mehr kalkulierbar! Wir sollten die Expedition abbrechen und umkehren!
    Julian Timor musterte den Offizier aus zusammengekniffenen Augen. Ich glaube nicht, dass du das Risiko fürchtest, stellte er fest.
    Das gewiss nicht. Der Major schüttelte den Kopf. Die Auslaugung der Hyperkristalle beweist deutlich, wie sehr sich die Bedingungen verändert haben und dass wir damit noch nicht fertig werden. Was geschieht, falls der Hawk komplett ausfällt?
    Bislang haben wir nur einen geringen Teil der Schwingquarze eingebüßt.
    Bislang genau das ist der Punkt. Ich will den Augenblick nicht herbeireden, in dem möglicherweise sogar die

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