2214 - Am Sternenriff
Pfeifennebels unmöglich gemacht. Rund 100 Lichtjahre maß die lang gestreckte Dunkelwolke, die in weiteren gedrungenen Wolken eine scheinbare Fortsetzung fand.
Wir registrieren Störungen im Schwerkraftgefüge! Starke Gravitationsstöße erschüttern den Leerraum jenseits des Sternhaufens.
Wie detailliert sind die Messungen? Oberflächlich. Für genauere Daten müssten wir den Sternhaufen durchqueren.
Was ist mit Funkkontakt?, wollte Julian Tifflor wissen.
Die GEORGE EVEREST hat den Linearraum nahe dem vorausberechneten Zielpunkt verlassen. Distanz zu uns acht Lichtmonate. Unsere Position weist ebenfalls Abweichungen auf Geschenkt. Tifflor winkte ab.
Von den Forschungsschiffen liegt bislang keine Reaktion auf unsere permanente Anfrage vor.
Auch die Ortungen geben noch keinen Hinweis auf ihre Positionen.
Dreißig Forschungsschiffe der LFT, frühzeitig auf alte Technik umgerüstete Raumer, die schon vor dem Höhepunkt des Hyperimpedanz-Schocks vor Ort eingetroffen waren, operierten in diesem Sektor. Der Notruf der THUMPER hatte klar gemacht, dass die Geschehnisse im Bereich von SXG-1317 wie vor sechs Wochen im Hayok-Sternenarchipel einem Höhepunkt entgegenstrebten.
Mit kurzen Überlichtflügen von jeweils zwei bis drei Lichtjahren drangen beide Raumer tiefer in den Sternhaufen vor. Die gravomechanischen Störungen des Raum-Zeit-Gefüges wurden deutlicher, die Stoßfronten hatten ihren Ausgangspunkt rund 45 Lichtjahre vom Pfeifenkopf-Zentrum entfernt, jenseits des Sternhaufens.
Dann der erste Funkempfang, ein gerafftes Dossier mit aktuellen Messdaten. Es erschien fraglich, ob die Nachricht ihr Ziel, das Solsystem, jemals erreicht hätte. Schon jetzt gab es genügend Verzerrungen, die sich indes noch korrigieren ließen. Die MARS QUEEN, ein 100-Meter-Spezialkreuzer, hatte die gesammelten Ergebnisse abgeschickt.
Vierzig Minuten vergingen, bis endlich ein Kontakt mit der MARS QUEEN zustande kam.
Kurz darauf erreichten die RICHARD BURTON und die GEORGE EVEREST eine kleine gelbe Sonne am Westrand des Sternhaufens.
Nachricht aus der Heimat? Der Kommandant des Forschungskreuzers strahlte übers ganze Gesicht. Ihr könnt gar nicht ermessen, wie sehr wir darauf gewartet haben. Seit jener schrecklichen Nacht, als plötzlich alles verrückt spielte, haben wir nur noch verstümmelte Sendungen aufgefangen. Was ist los auf Terra? - Julian Tifflor Die Augen des Mannes weiteten sich in ungläubigem Erstaunen, als der Aktivatorträger die Optik auf sich richtete.
Das heißt also, unsere Messergebnisse sind angekommen?
Wohl nur ein Bruchteil, sagte der Residenz-Minister.
Das war zu befürchten. Wir rechnen damit, dass hier in Kürze Der Kommandant des Forschungskreuzers schwieg abrupt, als müsse er sich selbst erst über das klar werden, was er sagen wollte.
die Hölle losbricht? So jedenfalls hatte es die THUMPER verlauten lassen.
Dass hier ein Sternhaufen materialisieren wird, woher und weshalb auch immer. War es nicht im Hayok-Sektor ähnlich? Und was ist mit den anderen Gebieten? Außer Hayok und SXG-1317 noch acht, oder wurden inzwischen weitere Regionen ausfindig gemacht?
Ich weiß es nicht, gestand Tifflor. Sämtliche Nachrichtenverbindungen sind zusammengebrochen. Bis ein wieder halbwegs zuverlässiges Relaisnetz aufgebaut werden kann, vergehen Monate. Wahrscheinlich sogar Jahre. Definitiver Kenntnisstand in der LFT sind nach wie vor zehn Bebenzonen.
Es dauert nicht mehr lange!, behauptete der Kommandant des Forschungskreuzers. Unsere Physiker werden bald zwangsernährt werden müssen, falls die Materialisation weiter auf sich warten lässt. Seit zwei Tagen sind ihnen nur noch Vergleichsrechnungen wichtig. Heute, spätestens morgen in den ersten Stunden, behaupten sie, veränderte sich dieser Bereich der Galaxis.
Der Versammlungsraum neben der Offiziersmesse der RICHARD BURTON war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Führungscrew der beiden ENTDECKER II war ebenso versammelt wie das für die UHF-Giraffe verantwortliche Wissenschaftlerteam sowie Physiker und Astronomen von der MARS QUEEN.
Eine große holografische Darstellung vermittelte einen Eindruck von der Arbeit der Forschungsraumer während der vergangenen Wochen. Ein Raumwürfel von mehr als 100 Lichtjahren Kantenlänge wurde abgebildet.
Samuel Molcan, leitender Hyperphysiker auf dem Kreuzer, kommentierte die im Zeitraffer wiedergegebene Entwicklung.
Wir sehen hier das Gebiet, das von Anfang an starke Gravitationsschwankungen aufweist. Die
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