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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber bei einiger Tierliebe ließ er die Krabbler gewähren. Wenn dann weitere Hügel rund um das Haus aus dem Boden wuchsen, versuchte er vielleicht noch, die Insekten umzusetzen, aber sobald erst ein Heerzug von Ameisen unter Türen hindurch und durch Fensterritzen einmarschierte, griff er zweifellos zum Gift, um der Plage Herr zu werden. Die Kosmokraten, schien es, hatten sich darauf beschränkt, Gräben auszuheben.
    Müssen wir ihnen am Ende noch dankbar sein, dass sie nicht sofort Giß einsetzen?, dachte Julian Tifflor bedrückt, ohne den Gedanken jedoch weiterzuverf olgen. Er hatte die Zentrale der RICHARD BURTON seit dem überwundenen Hypersturm nicht mehr verlassen, gleichwohl fast eine Stunde lang in seinem Kontursessel geschlafen. Geweckt hatte ihn nicht nur der Traum von den Ameisen, sondern eine zunehmende Anspannung. Ein rascher Blick auf die Kontrollen zeigte ihm, dass bis zum normalen Ende der aktuellen Überlichtetappe gut zwanzig Minuten fehlten. Trotzdem stand der Abbruch bevor.
    Wie bedrohlich ist die Situation?, hörte Tifflor den Kommandanten fragen.
    Zwei weitere Strukturfeldringspulen lassen Anzeichen von Instabilität erkennen!, meldete ein Techniker.
    Austausch nach dem Etappenende?
    Falls die Spulen durchbrennen, haben wir größere Proble Der heisere Aufschrei des Technikers vermischte sich mit dem Schrillen des Alarms im Triebwerkssektor.
    Rücksturz! .Du schläfst unruhig und wälzt dich von einer Seite auf die andere. Obwohl du den Schlaf brauchst, um deine Leistungskraft zu erhalten, sträubst du dich dagegen. Dein Unbehagen ist seit dem Hypersturm gewachsen, und zum ersten Mal kannst du nicht einschätzen, was die Zukunft bringen wird. Auf Terra war das anders, der Handelshafen Point Surfat war überschaubar Du bist sofort wach, als das schrille Summen erklingt. Im Unterbewusstsein hast du vielleicht sogar darauf gewartet.
    Gedämpftes Licht flammt auf, als du dich aufrichtest. Lester Truyen, deine Anwesenheit im Triebwerkssektor Delta/3 ist dringend erforderlich!, verkündet eine künstliche Stimme.
    Was ist los?, willst du wissen. Der Linearflug wurde aus Sicherheitsgründen abgebrochen.
    Details? Dein Overall liegt griffbereit, du benötigst nur Sekunden, um ihn überzustreifen und die Stiefel zu schließen. Ein Notfall in Delta/3!, drängt die Stimme. Kein Vorgriff auf Fakten.
    Für einen Moment spürst du Benommenheit und schüttelst den Kopf. Aber das vertreibt den Druck im Schädel nicht.
    Auf der Konsole liegt der Speicherwürfel, die Projektion ist auf Standbild konstant justiert.- Sie zeigt den kleinen Kopf und die Schultern mit dem Babyspeck nur von hinten, aber das nasse schwarze Haar hat es dir angetan. So behaart, hast du irgendwann gehört, wurdest du auch geboren. Aber davon hast du keine Aufzeichnung, die eingepflanzten Mikrooptiken sind erst einige Jahre später in Mode gekommen.
    Du zögerst einen Lidschlag lang, dann greifst du nach dem Würfel, und während du auf den Korridor hinauseilst, steckst du ihn ein.
    Atemlos schaue ich von einem zum anderen. Die ungeheure Anspannung prägt ihre Gesichter.
    Sie wissen mehr!, durchfährt es mich. Aber sie erwarten von mir eine Bestätigung.
    Mein Blick schweift hinüber zu den Kompensationskonvertern, dann schaue ich wieder auf die Spuren, die meine Stiefelsohlen hinterlassen haben. Das ist ein Unding, auf das ich mir keinen Reim machen kann. Knapp zwei Quadratmeter sind mit dieser dünnen grauen Schicht bedeckt. Staub, dachte ich im ersten Moment, aber was ich zwischen den Fingern zerreibe, ist körniger. Feinster Sand?
    Deshalb?, will ich wissen. Mehr muss ich nicht fragen, ein bedeutungsvolles Nicken beweist mir, dass der Verdacht gerechtfertigt ist. Ich lasse mich in die Hocke nieder und streife mit den Fingern durch die zentimeterhoch angehäufte Masse. Der Staub auf der Konsole des Krans fällt mir ein. Aber das hier ist anders, gröber. Trotzdem haftet es überall. Ich strecke die Hand aus und halte sie gegen einen hellen Hintergrund. Alle Hautfalten und Poren wirken wie mit feinem Puder bestäubt. Dieses Puder glitzert und funkelt, zum Teil scheint es prismatische Wirkung zu haben.
    Kristallstaub? Der Verdacht ist urplötzlich da. Ich schlucke krampfhaft. Woher ?Nein, ich will es nicht wissen, ich weigere mich, die Wahrheit zu hören. Das kann doch nur ein Zufall sein.
    Es ist Kristallstaub, sagt Brenkha. Seinen zung'enbrecherischen Nachnamen werde ich mir vermutlich nie merken können. Er legt die Fingerspitzen

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