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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftler. „Na, wenn du satt bist..."
    Er hob den kleinen Körper hoch und trug ihn zum weichen Lager. Er hatte es noch nicht ganz erreicht, als Snaussenid zu würgen begann und den verzehrten Quark wieder erbrach.
    Das Experiment war gescheitert. Sam winselte gequält, so als teile er die Qualen des Aliens. Skargue aber wusste, dass ihm der Weg in die Welt der modernen Menschen jetzt nicht mehr erspart bleiben konnte. „Morgen", knurrte der Einsiedler, nachdem er Snaussenid auf das Bett gelegt hatte, ganz nahe an die Wand, damit für ihn selbst Platz blieb. „Morgen früh brechen wir auf. Hätte ich dich nur nicht gefunden! Und du, du bist an allem schuld! Verschwinde!
    Ab in deine Ecke!"
    Die letzten zornigen Worte waren an Sam gerichtet, der vor dem Bett kauerte, mit bettelndem Blick.
    Dann sprang der Huskie auf das Bett, über seinen Herrn hinweg, und rollte sich zu Orren Snaussenids Füßen zusammen.
    Am anderen Morgen sah alles wieder etwas freundlicher aus. Skargue war zwar ein bisschen benommen, denn er hatte schlecht geträumt: von einem Moloch, der ihn zu verschlingen drohte, und von tausend kleinen Außerirdischen, die ihm im Nacken saßen und ihn piesackten. Aber das war vorbei. Er öffnete eine Dose mit fertigem Kaffee, der sich automatisch erhitzte, und goss sich eine Tasse voll ein - mit einem Schuss Selbstgebranntem geschmacklich aufgewertet, wie immer.
    Bald waren seine Lebensgeister wieder da. Er fühlte sich stark genug, um die Herausforderung anzunehmen, die die Welt des 14. Jahrhunderts NGZ für ihn bereithielt. Hätte er ein Funkgerät besessen, wäre ihm der Ausflug erspart geblieben.
    Er schielte hinüber zum Bett. Orren Snaussenids Kopf lag auf der Seite. Seine großen Augen starrten ihn an, wie immer. Mittlerweile litt Skargue schon fast Unter Verfolgungswahn. Dabei war doch er es, der etwas von dem anderen wollte.
    Sam lag immer noch zusammengerollt zu den Füßen des Außerirdischen, wie ein treuer Wachhund. Er schien Snaussenid wahrhaftig als seinen Schützling zu betrachten und rührte sich erst, als sein Herrchen mit einem großen Fleischknochen winkte. Kaum hatte er ihn sich abgeholt, sprang er mit ihm aber schon wieder aufs Bett.
    Alexander Skargue stand auf und zog sich die Felljacke über und die hohen Stiefel an. „Ich gehe jetzt den Gleiter startklar machen", verkündete er. „In wenigen Minuten bin ich zurück."
    Damit öffnete er die Tür des Containers, ging hinaus und ließ sie hinter sich wieder zufahren. Es regnete tatsächlich, der Wind trieb ihm die kalten Tropfen ins bärtige Gesicht. Eisregen. Skargue schnaubte, zog die Kapuze über und schloss sie. Nur seine Augen und die Nase waren noch frei.
    Zum Glück machte sie der Gleiter unabhängig von der Witterung. Das Fahrzeug war hinter dem Container geparkt. Skargue wusste kaum noch, wann er es zum letzten Mal benutzt hatte. Hinunter nach Mol ging er normalerweise zu Fuß. Das Vehikel war ein Kompromiss, den er widerwillig eingegangen war. In strengen Wintern war er auf ein flugfähiges Fahrzeug angewiesen. Von Technik verstand er nicht viel. Der Gleiter war ein älteres Modell, das schon viele Jahre auf dem Buckel hatte, robust und wartungsfrei und selbst für einen technischen Laien wie ihn zu bedienen.
    Es gab keine Türen. Der Sturm hatte Schnee ins Innere des Fahrzeugs geweht. Er stieg ein und nahm im Pilotensitz hinter den Kontrollen Platz. Mit einem Blick überflog der Biologe die Knöpfe, Tasten und Sensoren, die Steuerung und die Navigationssysteme. Alles schien in Ordnung zu sein, bis er die Bordsyntronik aufrief, das „Herz" der Maschine.
    Er bekam keine Antwort. Keine farbigen Lichter leuchteten auf. Nichts tat sich. „Nun mach keine Scherze mit mir!", rief der Wissenschaftler. „Aktiviere dich endlich, Daniel! Ich bin nicht in der Laune für Spaße!"
    Daniel war der Name, mit dem der Syntron angesprochen werden konnte, wenigstens unter normalen Umständen. Bisher hatte es auch immer geklappt. Dann meldete sich Daniel mit angenehmer Stimme und fragte nach den Wünschen seines Besitzers. „Daniel, starte den Gleiter! Auf der Stelle!" Nichts. Skargue schlug mit der Faust auf das Instrumentenpult, aber auch das brachte ihn nicht weiter. Daniel streikte oder hatte einfach den Geist aufgegeben.
    Skargue konnte sich zwar vorstellen, dass der Gleiter für solche Fälle auch manuell zu fliegen war, aber er hatte keine Ahnung, wie. Er hatte sich nie darum zu kümmern brauchen.
    Nun saß er da und starrte

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