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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht von der Schulter rutschte. Mit der anderen betätigte er einen Schalter, den er im Licht der Taschenlampe fand. Sofort wurde es hell im Haus. Skargue befand sich in einem Korridor, von dem aus Türen in die angrenzenden Räume führten. Einige von ihnen standen offen. „Ist da jemand?", rief der Wissenschaftler. „Was soll das Versteckspiel?"
    Er bekam keine Antwort. Die Stille wurde ihm immer unheimlicher. Skargue legte Orren Snaussenid im Korridor ab und folgte Sam in eines der Zimmer. Es wirkte aufgeräumt und roch muffig. Manche Geräte waren mit Plastikplanen abgedeckt. Es hatte nicht den Anschein, als sei das Haus überstürzt aufgegeben worden.
    Sam schnupperte an den Möbeln.. Dann lief er wieder hinaus auf den Flur und hinein in einen anderen Raum. Skargue folgte ihm. Wie erwartet war auch dieses Zimmer leer.
    Skargue öffnete die verschlossenen Türen. Das Schlafzimmer, die Küche, das Bad - alles verlassen. „Verstehst du das, Sam?", fragte der Biologe. „Was, zum Teufel, ist hier passiert?"
    Alexander Skargue verließ das Haus und wandte sich dem Nachbargebäude zu. Es war einmal eine Absteige für Abenteurer gewesen, die es in diese verlassene Gegend verschlagen hatte. Die Tür war nur angelehnt. Skargue öffnete sie und leuchtete hinein.
    Das Licht flammte auf, ohne dass er einen Schalter betätigt hatte. Sam knurrte, und im nächsten Moment wusste Skargue, warum.
    Wenige Meter vor ihm stand ein Mann mit einem Handstrahler im Anschlag. Er zielte genau auf den Kopf des Eindringlings.
    Alexander Skargue hob die Hände. Er kannte den Mann und wusste, dass er unberechenbar war. In Mol hatten sie ihn immer nur den „verrückten Ole" genannt. Ole Stromsud war weit über 150 Jahre alt und nicht ganz richtig im Kopf. Als Dorfnarren duldeten ihn die Leute. Er war fast immer betrunken und hatte einen Narren aus sich machen lassen. Alle anderen lachten ihn aus und hänselten ihn, und er hatte alle Sticheleien erduldet. Er hatte als harmlos gegolten, aber das schien sich jetzt geändert zu haben. Die Waffe in seiner Hand und der irre Blick sprachen eine deutliche Sprache. „Gib mir den Strahler, Ole", sagte Skargue ruhig. Er nahm die Hände herunter und streckte die rechte aus. „Du kennst mich doch. Ich bin's, Alexander Skargue."
    „Du lügst!", krächzte der Alte, der nur Lumpen am Leib trug. „Alexander Skargue kommt nicht nach Mol. Keiner kommt mehr hierher. Ich bin der Letzte von allen. Ich lasse nicht zu, dass ihr mich fortbringt."
    „Fortbringen?", fragte Skargue verständnislos. „Aber wohin? Wo sind denn alle hin?"
    Die Hand mit dem Strahler zitterte leicht. Sam kauerte neben seinem Herrn. Er war zum Sprung bereit. „Du weißt es doch", sagte Ole. „Du bist einer von ihnen. Sie haben dich geschickt, um mich zu holen. Aber eher töte ich dich! Mich kriegt ihr nicht von hier fort!"
    Skargue machte einen Shritt auf ihn zu. Sofort zuckte ein Thermostrahl an ihm vorbei. Er streifte ihn nur knapp und versengte einen Teil seiner Haare. „Hör auf, Ole!", rief der Biologe. „Ich will überhaupt nichts von dir! Ich brauche nur einen Gleiter oder ein Funkgerät! An dir habe ich überhaupt kein Interesse!"
    Ole Stromsud kicherte. „Gleiter? Funkgerät? Da kommst du zu spät. Die Gleiter haben sie alle genommen, als sie in die Stadt aufbrachen. Das heißt, die wenigen, die noch funktionierten - durch alte Batterien betrieben. Alle anderen sind Schrott.
    Und die Funkgeräte habe ich unbrauchbar gemacht, damit sie mich nicht rufen können. Sie wollten mich mitnehmen, aber Ole Stromsud ist nicht dumm. Er hat sich gut versteckt und gewartet, bis sie alle fort waren."
    „Nach Otta?", fragte der Wissenschaftler. „Nach Otta oder nach Lillehammer oder nach Lom. Ist ja auch egal. Aber warum erzähle ich dir das eigentlich alles? Nimm deinen Hund und verschwinde wieder.
    Oder der nächste Schuss trifft!"
    „Sam!", sagte Skargue nur.
    Der Huskie nahm Anlauf und sprang. Stromsud schrie auf und wollte die Waffe auf Sam richten, aber der Hund war schneller. Er landete auf dem alten Mann und warf ihn zu Boden. Der Strahler fiel auf den Boden. Mit wenigen Schritten war Skargue zur Stelle und hob ihn auf. „Es ist gut, Sam", sagte er. „Komm zu mir."
    Der Huskie gehorchte und ließ von Stromsud ab. Skargue strich ihm durch das noch nasse Fell und redete beruhigend auf ihn ein. Den Strahler steckte er sich in eine Tasche seiner Jacke.
    Der verrückte Ole blieb auf dem Rücken liegen. Er starrte den Biologen

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