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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bebt. Du bist unruhig und aufgewühlt. Zephyda, ich befürchte einen Kreislaufkollaps."
    Ein leises Trommeln erklang vom Rand des Plateaus her. Innerhalb weniger Sekunden schwoll es zu einem beharrlichen Hämmern an. Zephyda stieß einen Schrei aus. Sie ließ mich los, betastete ihren Körper, besah sich die Hände. „Etwas hat mich gestochen!"
    Wieder schrie sie unterdrückt auf. „Jemand sticht mir unsichtbare Messer in den Körper."
    Ich fasste sie an den Hüften, hob sie vorsichtig hoch und trug sie davon. Offensichtlich hielt eine der Nähte in ihrem Körper nicht. „Lass mich runter!", keuchte sie.
    In das Trommeln von Hölzern mischte sich ein Signal, das mich an das Tuten einer Schiffssirene erinnerte. Ich kannte diesen Klang. „Das klingt wie Muschelhörner", sagte ich zu Zephyda.
    Die Motana bliesen Alarm. Das Trommeln steigerte sich zu einem schnellen Stakkato.
    Zephyda krümmte sich. „Tau Carama!", erklangen laute Rufe. Am Rand des Plateaus tauchten erste Motana auf.
    Hastig brachten sie die letzten in das Felsmassiv gehauenen Stufen hinter sich. „Tau Carama!"
    „Die Welle!" Zephyda stöhnte. „Ich muss es sehen. Beeile dich."
    Plötzlich schien ihr das Gehen überhaupt keine Mühe mehr zu bereiten. Aber dann blieb sie ruckartig stehen, stöhnte und sank mit einem Wehlaut zu Boden. „Ich spüre es", keuchte sie. „Der Meeresgrund wölbt sich. Die Tau Carama macht sich auf den Weg."
    Ein lauter Schrei aus der Höhe jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ein anhaltendes Jammern folgte. Zephyda stützte sich auf mich. So schnell ihre Wunden es zuließen, wandte sie sich um. „Es besteht keine Gefahr!", rief sie laut.
    Droben im Nest trat Stille ein. Die Kapsel schaukelte. Ich sah, wie sich eines der Seile spannte. Intakes Begleiterin schob den Kopf und den Oberkörper ins Freie. „Das Beben hat die Lokale Majestät im Schlaf überrascht", rief sie herab. „Sie ist in Sorge um euren Freund und die Bootsbauer."
    „Beruhige Intake", riet ich ihr. „Perry Rhodan wird kein Risiko eingehen."
    Ganz sicher war ich mir nicht, dass sie es rechtzeitig schafften. Bis sie das Werftgebäude verschlossen und den Felsen erreichten hatten, verging gut und gerne eine Viertelstunde.
    Zephyda sank zu Boden. Sie stöhnte und seufzte in einem.
    Ich wischte ihr den Schweiß von der Stirn. „Kannst du erkennen, wie lange es dauert, bis die Welle eintrifft?"
    „Nein - das kann niemand."
    Ich musterte die Wegweiserin aus dem Wald von Pardahn. Sie lag im feuchten, kühlen Moos und hielt die Augen geschlossen. „Du also auch", sagte ich leise. „Du bist eine Irthumo-Lauscherin."
    Ein dumpfes Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Ich fragte mich, welche Auswirkungen die neu entdeckte Fähigkeit auf unsere Zukunft haben konnte.
    Noch immer gaben die Muschelhörner Signal. Immer mehr von ihnen stimmten ein. Ihr Chor klang dunkler und tiefer. „Die Antwort - da ist die Antwort!", hörte ich Intake in ihrem hängenden Nest rufen. „Sie kommen!"
    Immer mehr Motana erschienen auf dem Plateau. Die meisten kamen mit leeren Händen.
    Manche schleppten Körbe voller Beeren oder Fische an. „Ein Boot ist noch draußen", hörte ich einen der Männer sagen. „Es versucht, so schnell wie möglich den Strand zu erreichen."
    „Wir können ihm nicht helfen", erklang es aus der Höhe. Die Nestkapsel sank langsam tiefer, während das hölzerne Gegengewicht nach oben schwebte. Die Lokale Majestät stieg zu uns herab.
    Ich entdeckte Motana, denen der Aufstieg über die Treppen nicht schnell genug vor sich ging. Mit der Geschicklichkeit von Raubkatzen kletterten sie die Basaltwände hoch.
    Die Nestkapsel erreichte den Boden. Intake ließ sich von ihrer Begleiterin heraushelfen und zu Atlan führen. „Es ist die fünfte Welle seit der Regenzeit", murmelte sie. „Von Sommer zu Sommer wächst ihre Zahl. Irgendwann wird sie täglich kommen. Dann können wir keine Netze mehr auswerfen und keine Beeren mehr pflücken. Die Motana von Ore werden verhungern."
    „Still!", zischte Zephyda. „Die Tau Carama ist da!"
    Erst hörten wir nur ein allgegenwärtiges Rauschen, gleichmäßig und leise, fast an der Grenze zum Infraschall. Nach und nach steigerte es sich zu einem Brausen, das allmählich zu einem gewaltigen Donner anwuchs.
    Ich kannte Tsunamis aus eigener Anschauung. Erst rollten sie als dünne Oberflächenwelle, aber mit extrem hoher Geschwindigkeit über das Meer. Wo sie auf Land trafen, stauten sie sich in der

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