2217 - Die FemesÀnger
deine Anwesenheit machte es möglich, und das in so kurzer Zeit."
„Ich will schlafen."
„Wenn wir diese' Felsbrocken in die Luft bringen können, warum nicht auch ein Raumschiff?" Zephyda hörte die Worte der alten Frau wie von weit her. Warum nicht?, stimmte sie in Gedanken zu. Wir fliegen einen jener Bionischen Kreuzer, von denen Rorkhete sprach! „Unsere Chancen stehen trotz allem schlecht", sagte Atlan. „Über Jahrtausende oder sogar Jahrzehntausende wurden die Motana unterdrückt. Sie wissen längst nicht mehr, wie man kämpft. Ob sie ihre Entschlusskraft behalten, wenn wir nicht mehr da sind, werden wir nicht mehr erfahren." Perry forschte im Gesicht des Freundes. „Du resignierst nicht, oder?"
„Nein. Aber es dauert vielleicht nur ein paar Tage, bis wir heimkehren. Wir fliegen allein, Perry!" Er hatte also richtig vermutet. Atlan dachte an Zephyda, die in genau die Rolle hineinwuchs, die ihrem Rachegedanken am nächsten kam. Selbst wenn er wollte, würde der Arkonide sie nicht dazu bewegen können, mit in die Milchstraße zu fliegen." Sie warteten auf den Shoziden. Bisher hatten sie kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Perrys Ungeduld wuchs. Je länger sie untätig herumsaßen, desto größer wurde die Gefahr einer Entdeckung. In Biliend saßen die Motana inzwischen vermutlich wie auf Nadeln. Nach fünf Stunden traf Rorkhete endlich ein. „In der Festung hat sich etwas verändert", berichtete er. „Die Kybb-Cranar setzen jetzt transportable Energiespeicher ein. In wichtigen Sektionen der Festung arbeiten Überwachungsanlagen. Die Besatzer rechnen mit Aktionen der Motana. Im Normalfall könnte das Waffenarsenal des Crythumo den halben Planeten in Schutt und Asche legen. Zur Zeit reicht es höchstens für eine Vernichtung Biliends und seiner Umgebung."
„Wir ziehen uns zurück", entschied Perry. Die Chance, weitere Informationen zu erhalten, schätzte er als sehr gering ein. „Der nächste Zug trifft in zwei Stunden ein. Den nehmen wir." Rorkhete schlug den übernächsten vor. „In drei Stunden findet in einem Saal der fünften Ebene eine Konferenz statt. Die Kybb-Cranar wollen über ihr weiteres Vorgehen beraten."
„Gut, wir bleiben." Es erhöhte zwar die Gefahr, entdeckt zu werden. Dem stand aber eine hohe Wahrscheinlichkeit gegenüber, dass sie bei dieser Besprechung wichtige Informationen erhielten. Ein paar Sabotageakte im Innern, die den Angriff von außen unterstützten, wäre das Höchste gewesen. Sie verbrachten die nächsten beiden Stunden damit, alle ihnen bekannten Wege durchzuchecken. Gab es irgendwo Mikrokameras, die sie bisher übersehen hatten? Wenn ja, welchen Weg mussten sie nehmen, um ungesehen ans Ziel zu gelangen? Die fünfte Ebene unterschied sich von der vierten vermutlich genauso wie diese von der dritten, zweiten und ersten. Eine Stunde vor der Konferenz brachen Perry und Atlan auf. Rorkhete blieb im Versteck zurück. Seine wuchtige Gestalt hinderte beim Anschleichen eher, als sie nützte. Dafür mussten sie auf die Sicherheit verzichten, die ihnen die shozidische Technik bot. Auf den Korridoren lagerten Gegenstände, die wie Möbel aussahen. Dazwischen bewegten sich Stachelige ohne Waffen. Statt der Stiefel gingen sie barfuß. Die spitzen Krallen ihrer Füße erzeugten ein scharrendes Geräusch. Die fünfte Ebene strotzte nur so von Leben. Der Geräuschkulisse nach hätte Perry auf mindestens hundert Kybb-Cranar getippt, wenn er es nicht besser gewusst hätte. Die beiden Männer kauerten in einer Nische, durch eine Klappe vor neugierigen Blicken geschützt. Die Wand hinter ihrem Rücken war offen. Lange durften sie hier nicht bleiben. Dem Geruch nach, der durch das Loch heraufzog, handelte es sich bei der Klappe um einen Müllschlucker. „Dort!" Atlan deutete auf einen Durchgang. Sie warteten, bis sich kein Kybb-Cranar mehr im Korridor sehen ließ. Dann schnellten sie sich vorwärts, warfen sich durch die Öffnung und lehnten sich gegen die Wand. Alles blieb ruhig. Dennoch ... Perry spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten, ein deutliches Zeichen für Gefahr. Mit einer schnellen Handbewegung gab er Atlan Zeichen, dass sie verschwinden mussten. Sie eilten den kurzen Korridor entlang, gelangten auf eine Balustrade und von dort zu einer Innenterrasse. Das war kein guter Weg. Die Terrasse ließ sich von allen umliegenden Räumen einsehen. Sie wandten sich in die andere Richtung. Dort endete die Balustrade in einem Depot für Wartungsmaschinen. Die
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