2217 - Die FemesÀnger
„Atlan und Perry stecken noch im Crythumo", sagte er auf ihre diesbezügliche Frage. „Als Gefangene."
„Gef..." Zephyda rannte los. Sie stürmte auf das Haus Garombes zu und rief schon von weitem nach den Wegweiserinnen. Garombe schlief, aber Zephyda fand, dass es nicht der Zeitpunkt zum Ausruhen war. Sie trommelte die Planetare Majestät aus ihrem Haus. „Die Kybb-Cranar haben Atlan und Perry gefangen. Wir dürfen nicht länger zögern." In hastigen Worten setzte sie Garombe über die Erfolge der Femesänger in Kenntnis. Die Planetare Majestät schüttelte ihre Schlaftrunkenheit ab und schickte Boten zu den Wegweiserinnen. Anthlozas Erscheinen nahm sie mit Genugtuung zur Kenntnis. „Verstehst du jetzt, warum ich keine andere Wahl hatte?", fragte sie ihre Zwillingsschwester. „Ich verstehe es und gebe dir Recht." Die ersten Wegweiserinnen erschienen. Zephyda folgte ihnen auf die Terrasse. Dort ging sie unruhig hin und her, bis sich alle versammelt hatten. „Die Kybb-Cranar werden nicht lange brauchen, um Atlan und Perry auszuquetschen wie reife Früchte", sagte sie. „Wenn sie erst wissen, was wir planen, ist es zu spät. Deshalb verlange ich von euch, dass ihr mir jede Unterstützung gewährt. Mit dem nächsten Zug brechen wir auf."
„Wie willst du vorgehen?" Garombe stellte keine Frage nach dem Sinn eines Angriffs. Sie machte auch keinen eigenen Vorschlag. In diesem Moment richteten sich alle Augen der Motana auf die Wegweiserin von Baikhal Cain, auf die Fremde. Zephyda nahm es gar nicht richtig wahr. Ihre Gedanken weilten bei Atlan. Wenn die Kybb-Cranar ihm auch nur eines seiner silberweißen Haare krümmten, würde sie keinen von ihnen am Leben lassen. „Zephyda, antworte bitte!", fuhr die Planetare Majestät fort. „Wie? Natürlich, wir brechen mit dem nächsten Zug ins Crythumo auf. Die Kybb-Cranar dürfen keine Gelegenheit erhalten, umfassende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen."
„Das haben sie nach der Entdeckung der beiden Eindringlinge schon getan", sagte die Anführerin der Femesänger. Unter Anthlozas durchdringendem Blick kam sich Zephyda übergangslos klein und unerfahren vor. Sie überlegte krampfhaft, wie sie das Problem lösen konnten. „Die Kybb-Cranar kontrollieren die Züge stärker, das ist richtig. Aber sie lassen sie dennoch in die Festung. Die Quote bedeutet ihnen mehr als alles andere. Wenn wir erst drin sind, hält uns keiner auf."
„Du willst ...", ächzte Garombe. „Bist du dir im Klaren, was es bedeutet?"
„Den Beginn einer neuen Zeit. Nie wieder wird eine Frau ihr Ungeborenes verlieren, abgesaugt und gestohlen von den Unterdrückern, tiefgekühlt für einen Zweck, den wir nicht kennen." Sie stockte.
Bestimmt war es besser, wenn sie nie erfuhren, was die Kybb-Cranar mit den Embryos anstellten. „Und außerdem müssen wir Atlan und Perry Rhodan retten. Die Kybb-Cranar werden keine Gelegenheit erhalten, ihre Waffen auf uns zu richten. Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Volkes übertreten wir sämtliche Verbote und schlagen die Unterdrücker mit der einzigen Waffe, die wir besitzen." .Jetzt erst nahm sie bewusst wahr, dass alle anwesenden Motana auf sie blickten, nicht auf Garombe. Macht euch keine falschen Hoffnungen, dachte sie. Auf Ore konnte ich nicht bleiben, und auch Curhafe hält mich nur so lange, bis das erste Schiff fliegt. „Es soll geschehen, wie du es gesagt, hast", beendete Anthloza das Schweigen. „Wir setzen dieselben Effekte gegen die Kybb-Cranar ein, die uns in der Schlucht zu schaffen machten."
Zephyda wandte sich an die Planetare Majestät. „Bist du damit einverstanden? Gibt es Einwände von Seiten deiner Wegweiserinnen?"
„Wenn es sie gäbe, wüsstest du sie längst. Und warum fragst du mich nach meinem Einverständnis?"
„Ich verstehe .nicht, was ..."
„Begreif es endlich, Zephyda!", flüsterte Anthloza hinter ihrem Rücken. „Es ist deine Entscheidung, nicht mehr ihre." Zephydas Nervosität stieg. Der Zug verlangsamte, erreichte wenig später das Ende der Kurve. Ash schien zum Fenster herein. Der gelbe Stern stand dicht über dem Horizont und ging bald unter. Ihr Schutzherren! Lasst es kein schlechtes Omen sein!, flehte die junge Motana. Anthloza sprang auf. „Da stimmt etwas nicht! Etwas hebt den Zug gewöhnlich an und befördert ihn sanft und ohne Lärm in die Festung." Diesmal kreischten die Räder weiter auf den Schienen. Holpernd und ratternd fuhr der Zug in den Bahnhof der Festung ein, wo er mit lautem Gekreische
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