Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2218 - Die Epha-Matrix

Titel: 2218 - Die Epha-Matrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wurden die elf Epha-Motana von einem Kybb-Cranar in Empfang genommen, der sich als Ansor-Kybb-Romal vorstellte. Ein ungewöhnlicher Vorgang, normalerweise ließen sich die Igelwesen nie dazu herab, ihre Namen zu nennen „Ich wurde dazu bestimmt, euch den Feinschliff zu geben, den eine Epha-Motana braucht", sagte der Kybb-Cranar. „Als Erstes werde ich euch die zu euch passenden Sänger zuteilen. Es ist wichtig, dass eine Epha mit ihren Quellen harmoniert."
    „Wir haben uns bereits Partner ausgesucht, mit denen wir gut harmonieren", wagte Soroa einzuwenden. Der Kybb-Cranar drehte sich blitzschnell in ihre Richtung. Plötzlich zuckte die Peitsche aus seiner Linken und zerfetzte Soroas Jacke über der Brust. Der Schlag war so präzise abgestimmt, dass ihre Haut von den Peitschenkrallen nicht einmal geritzt wurde. Soroa bedeckte erschrocken ihre Blößen. „Wir können nur miteinander auskommen, wenn ihr meine Gutmütigkeit nicht auszunutzen versucht!", schrie Ansor-Kybb-Romal mit sich überschlagender Stimme. Er fixierte Soroa mit seinen dunklen, kalten Augen. „Ich erwarte, dass meine Befehle widerspruchslos befolgt werden. Beim nächsten Widerspruch werde ich dir sehr wehtun." Wieder musste Aicha es geschehen lassen, dass man ihre Gruppe auseinander riss. Aicha war zutiefst bestürzt, dass sie von Gorlin getrennt wurde. Schlimmer noch, ihr Zwillingsbruder gehörte nun zu Careves Gruppe. Es stimmte sie auch nicht versöhnlicher, dass Careve ihrerseits auf Aaraxon verzichten musste, der nun zu Soroa gehörte. Die neue Konstellation ließ Aicha befürchten, dass sie die geforderten Leistungen nicht würde erbringen können. Aber sie wagte es noch nicht, Ansor-Kybb-Romal darum zu bitten, Gorlin gegen einen anderen auszutauschen. Sie musste erst abschätzen, wie weit man bei Ansor-Kybb-Romal gehen durfte und zu welchen Zugeständnissen er bereit war. Der Kybb-Cranar erwies sich insgesamt als erstaunlich umgänglich. „Euer Parasinn macht euch zu etwas Besonderem", erklärte er den verblüfften Motana, die ähnliche Worte noch nie aus dem Mund eines Kybb-Cranar gehört hatten. „Egal, wie sehr ihr gedemütigt worden seid und welche Verachtung ihr in Zukunft noch hinnehmen müsst. Ohne eure speziellen Fähigkeiten wird es so bald keine Raumfahrt geben. Aber damit ihr eure Parakräf te richtig einsetzen könnt, müsst ihr lernen, sie zu schulen." Ansor-Kybb-Romal suchte mit den Motana-Gruppen eine eigens für sie abgegrenzte Zone des Lagers auf, wo sie auch Quartier beziehen sollten, und ließ sie nacheinander ihre Choräle anstimmen.
    Keine der Gruppen brachte bei diesem ersten Versuch paranormale Phänomene zustande. Careve und vier andere Epha-Motana verausgabten sich so sehr, dass sie noch vor dem Übergang zu den Verfemten Gesängen das Bewusstsein verloren. Aicha schaffte es zwar, die Schwelle zu überschreiten, aber in ihr war ein solches Bilderchaos, dass sie nichts damit anfangen konnte. Die Kräfte, die von ihren Quellen auf sie überflössen, verpufften wirkungslos. Das Einzige, was sie erreichte, war, sich selbst und ihre Quellen zur totalen Erschöpfung zu treiben. Ansor-Kybb-Romal scharte die Motana um sich und diskutierte das abgelaufene Geschehen mit ihnen in aller Ruhe. „Woran kann es liegen, dass ihr diesmal nichts bewegen konntet?", fragte er in die Runde. Aicha fasste sich ein Herz und entschloss sich, ihr Anliegen vorzubringen. „Von mir kann ich sagen, dass ich versagt habe, weil ich meinen Bruder Gorlin nicht mehr an meiner Seite weiß. Mit ihm habe ich immer ausgezeichnete Ergebnisse erzielt."
    „Ich weiß, dass du eine außerordentlich begabte Epha-Motana bist, Aicha", erwiderte Ansor-Kybb-Romal. „Das belegen die Messwerte. Die Quellen, die dir zugeteilt wurden, sind ideal auf deine Veranlagung abgestimmt. Du wirst schon noch mit ihnen harmonieren. Unsere Geräte lügen nicht." Aicha wollte ihm widersprechen, ihm erklären, dass sie und Gorlin eins waren und sie zusammen mit ihm zu einer unglaublichen Steigerung fähig wäre. Aber dann sah sie in seine kalten, abweisenden Augen, und aller Mut verließ sie. „Ich sage dir, warum du versagt hast, Aicha, und das gilt für euch alle", sagte Ansor-Kybb-Romal. „Du bist zu temperamentvoll, du neigst dazu, dich zu verausgaben und deine Quellen ungehemmt auszusaugen. Du vermagst dann nicht mehr, die entstandenen Ströme mentaler Energie zu kontrollieren. In der Regel führt das zu desorientierenden Effekten, zu unbändigen Psi-Stürmen, wie wir

Weitere Kostenlose Bücher