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2218 - Die Epha-Matrix

Titel: 2218 - Die Epha-Matrix
Autoren: Unbekannt
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auf gerodeten Flächen. Aicha erkannte ihren Irrtum, noch bevor jemand sagte: „Das sind Raumschiffe der Kybb-Cranar!
    Ich erkenne sie an ihrer Würfelform."
    „Es sieht aus, als seien sie förmlich vom Himmel gefallen", sagte jemand anders. Diesen Eindruck hatte auch Aicha. An den Raumschiffen selbst, von denen manche eine Seitenlänge von 300 Metern und mehr hatten, konnte sie keinerlei Schäden entdecken. Aber die Tatsache, dass sie inmitten der Wälder niedergegangen und wahllos verstreut waren, ließ den Schluss zu, dass ihre Landung alles andere als freiwillig erfolgt war. Das erschien ihr auch als die Bestätigung der Gerüchte über chaotische Zustände in Baikhalis. Ein Fluss tauchte auf, und es war zu sehen, dass eines der größeren Raumschiffe in einer Schräglage an einem Steilufer hing und zur Hälfte unter Wasser stand.
    Eine solche Landung konnte nicht mit Absicht geschehen sein. Sie flogen über eine Hügelkette hinweg, und dahinter eröffnete sich ihnen der eigentliche Raumhafen. Hier standen die Raumschiffe verschiedener Größe in geordneten Reihen, dicht an dicht. Und sie ruhten auf Landestützen hoch über dem Boden.
    Dreimal entdeckte Aicha Raumschiffe, die sich zwischen anderen verkeilt hatten. Sie mussten abgestürzt sein. Worauf waren solche Unfälle und das Chaos im Umland zurückzuführen?
    Hinter dem Raumhafen tauchten immer mehr Häuser auf, die sich bald zu ganzen Komplexen verdichteten. „Unter uns ist Baikhalis", sagte Muyna. „Die Stadt der fünf Ströme." Aus ihrer Höhe war deutlich zu sehen, dass sich im Hinterland fünf Wasserläufe vereinigten. An ihren Ufern erstreckten sich Gebäude, staffelten sich in die Tiefe und reichten von Ufer zu Ufer. Und das an allen fünf Flüssen. Aicha, die noch nie eine Stadt gesehen hatte, war von dem Anblick überwältigt, sie hätte sich Baikhalis nie so gewaltig vorgestellt. Die fünf Flüsse vereinigten sich zu einem breiten Strom, der sich schlammbraun und träge dahinwälzte. An seinen Ufern waren weniger Gebäude sehen und nur noch vereinzelt mächtige Raumschiff Würfel. „Wenn nicht Baikhalis unser Ziel ist", meldete sich wieder Muyna, „kann es nur die Festung Kybbur sein." Sie sagte das mit unheilschwangerem Unterton. Sie flogen nun etwas niedriger, als weit vor ihnen eine Insel auftauchte. Sie war durch vier Brücken mit dem Umland verbunden. Und sie wurde zur Gänze von einem trutzigen, halbkugeligen Gebäudekomplex eingenommen, aus dessen Zentrum ein hoher Turm wie der Stachel eines Untieres ragte. Der Gleiter hielt geradewegs darauf zu und landete auf einer versenkten Dachfläche, die von hohen Mauern umgeben war. Sie waren an ihrem Ziel angelangt. In der Festung Kybbur. Dem Zentrum der Macht von Baikhal Cain. Eine Eskorte aus zehn Kybb-Cranar mit ausgefahrenen Waffen erwartete sie. Die Igelwesen machten den Eindruck, als würden sie nicht zögern, sie einzusetzen. „Wen das Kybbur verschlingt", raunte Muyna düster, „den gibt es nie wieder frei." Niemand fragte, woher sie solche Weisheiten hatte, die Motana glaubten ihr auch so. Die Kybb-Cranar schleusten die Motana durch eine Schlüsselkammer. Danach wurden sie über steile, enge Stiegen und durch verwinkelte Korridore in die Tiefe des Kybbur geführt. Drei Kybb-Cranar gingen voran, vier in ihrer Mitte, und drei bildeten den Abschluss. Aicha verlor in dem Labyrinth der Gänge die Orientierung. Das irritierte sie, fiel aber nicht ins Gewicht, weil sie sowieso nicht in die Lage kommen würde, das Kybbur aus eigener Kraft verlassen zu können. Die Kybb-Cranar brachten sie in einen Raum mit einer Bühne und ansteigenden Sitzreihen, die im Halbkreis angeordnet waren. Aicha schätzte, dass an die hundert Sitzplätze vorhanden waren. Und natürlich handelte es sich um die für Motana unbequemen Schalensitze, die auf die Bedürfnisse der Kybb-Cranar ausgerichtet waren. Sie wurden zur ersten Reihe geführt und genötigt, dort Platz zu nehmen. Danach zogen sich die Kybb-Cranar in den Hintergrund zurück. Sie hatten kein einziges Wort mit ihnen gesprochen, gerade so als hielten sie die Motana des Sprechens nicht mächtig. Sie behandeln uns wie Tiere, dachte Aicha. Wie Schlachtvieh?
    Aber waren sie nicht Auserwählte?
    Eine geraume Weile passierte gar nichts. Es herrschte eine geradezu schmerzhafte Stille. Keine der Frauen wagte es, sich auch nur zu räuspern. Sie hielten den Atem. Plötzlich erklangen hinter der Bühne schwere Schritte. Sie wurden lauter und kamen näher, ohne dass
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