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2218 - Die Epha-Matrix

Titel: 2218 - Die Epha-Matrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jemand zu sehen war. Raphid-Kybb-Karter trat ins Licht. Er war an seinen beiden metallenen Armen zu erkennen. Er trat in die Mitte des Podestes und blickte auf die elf in der ersten Reihe hockenden Motana-Frauen herab. Sein stechender Blick glitt prüfend über sie hinweg, dann verharrte er auf Aicha. Sie fühlte sich wie von einem Raubtier hypnotisiert. Nach einer Weile ließ er den Blick seiner kleinen schwarzen Augen zu Careve wandern.
    Diese widerstand seinem durchdringenden Blick und erwiderte ihn geradezu herausfordernd. Aicha war sicher, dass Careve absichtlich Raphid-Kybb-Karters Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, zu welchem Zweck auch immer. Aicha war es dagegen lieber, im Hintergrund zu bleiben. Raphid-Kybb-Karter streckte seine Rechte aus, die im selben Moment zu blinken begann. Er machte damit eine Bewegung über ihre Köpfe und eröffnete ihnen: „Ihr besitzt etwas, das ich brauche. Und das werdet ihr mir geben." Der Klang seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er sich mit allen Mitteln von ihnen holen würde, was er haben wollte. „Ihr besitzt gewisse Talente, die mir in meiner Situation helfen können. Glaubt aber nicht, dass ihr deswegen besondere Privilegien zu erwarten habt. Ihr seid Sklaven wie alle Motana. Das Einzige, was ihr erwarten könnt, ist, dass ich euch, so gut es geht, am Leben erhalten werde." Sein durchdringender Blick spießte eine nach der anderen von ihnen förmlich auf. „Dies zur Einleitung, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Ihr habt es erlebt, dass ich keine Gnade gegen jene kenne, die meinen Erfordernissen nicht entsprechen. Jetzt muss ich euch, zu eurem besseren Verständnis, etwas Unterricht in Geschichte geben." Er machte wieder eine Pause. Seltsamerweise spürte Aicha, dass ihr anfängliches Missbehagen mit jedem Wort Raphid-Kybb-Karters schwand. Auch wenn er das Gegenteil behauptete, erkannte sie, dass er auf seine Weise bereit war, ihnen Zugeständnisse zu machen. Das musste er in jedem Fall, wenn er wollte, dass sie ihre Talente für ihn einsetzten. Ihre Angst legte sich, sie fühlte sich etwas sicherer. Sie hatten von Raphid-Kybb-Karter absolut nichts zu befürchten. „In den alten Zeiten, vor der Blutnacht von Barinx, vor der Errettung der Zivilisationen im Sternenozean von Jamondi durch die Kybernetische Allianz", begann Raphid-Kybb-Karter, „beruhte alle Raumfahrt auf den geistigen Kräften der Motana. Es war euer Volk, das mit seinen Bionischen Kreuzern die Sternenräume im Namen seiner Schutzherren beherrschte. Die Motana sangen damals spezielle Choräle, die ihnen halfen, die ihnen innewohnenden übernatürlichen Kräfte zur Fortbewegung von Raumschiffen zu nutzen. Wir bezeichnen diese übersinnlichen Fähigkeiten heute als paranormale Kräfte oder auch Parakräfte. Es war nicht der Gesang der Motana, der Parakräfte besaß.
    Der Gesang diente den Motana nur als eine Art Schlüssel zu ihren inneren Gaben. Mit dem Gesang konnten sie gewissermaßen Schleusen öffnen, um die aus ihnen strömenden Parakräfte fließen zu lassen. Es gab dabei immer zwei Arten von Motana. Jene, die die Energien lieferten. Das waren die Quellen. Und jene, die den unermesslichen Kraftfluss steuerten. Das waren die Epha-Motana. Ihr, die ich zu mir befohlen habe, ihr seid Epha-Motana. Was das genauer zu bedeuten hat und welche Verantwortung euch das gibt, werdet ihr in einem Schnelllehrgang erfahren." Aicha glaubte, Raphid-Kybb-Karter auch ohne nähere Erklärungen zu verstehen. Sie hatte es bereits gespürt, dass die Energien aus Quellen, die ihre Sänger und Sängerinnen waren, auf sie einströmten und sie diese verteilte. Sie hatte nur nicht gewusst, dass sie das zu einer „Epha-Motana" machte. „Nach der Blutnacht von Barinx", fuhr Raphid-Kybb-Karter fort, „mit der die Herrschaft der Schutzherren zu Ende ging, wurde die Para-Kunst der Motana verboten. Ihre Choräle wurden zu den Verfemten Gesängen. Die Technik hielt wieder Einzug in die Raumfahrt. Und sämtliche Bionischen Kreuzer wurden zerstört. Damit war das Monopol der Schutzherren endgültig gebrochen. Der Sternenozean von Jamondi war wieder frei und konnte unter dem Kybernetischen Kommando ungeahnte zivilisatorische Höhen erklimmen. Mit den technischen Möglichkeiten der Kybb-Cranar wurde endlich die freie Weltraumfahrt möglich. Es war das verdiente Ende einer Glorifizierung und Mystifizierung sich gottgleich fühlender Diktatoren - und das Ende des Wunderglaubens. Über diesen Fortschritt,

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