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2218 - Die Epha-Matrix

Titel: 2218 - Die Epha-Matrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie über den höchsten Baumwipfeln schwebte, hob sie die Arme über den Kopf, verstummte und ließ sich wie ein Stein in die Tiefe fallen. Und Aichas Triumph verwandelte sich in ein Desaster. Sie konnte die Plattform plötzlich nicht mehr in der Luft halten. Sie sank mit ihren Quellen beängstigend schnell. Aicha gelang es unter Aufbietung all ihrer Fähigkeiten, einen Absturz gerade noch zu verhindern. Die Plattform schlug knapp neben einem Gebäude auf dem Boden auf, und ihre Quellen schleuderten wie Puppen durch die Luft. Danach herrschte Stille.
    Keine Blitze mehr, kein Donner. Raphid-Kybb-Karter hatte sein Plansoll erfüllt. Soroa hatte den Tod dem Leben vorgezogen. Und Aicha hatte ihren ersten telekinetischen Flug hinter sich. Ein Woche später holten Mannschaftsgleiter die Gruppen von Aicha und Careve ab und flogen mit ihnen ins Flussdelta von Baikhalis. Obwohl Careve noch immer von ihrem nächtlichen Erlebnis mit Ansor-Kybb-Romal mitgenommen wirkte, war sie nach Aicha die erfolgreichste Epha-Motana. Aicha hatte versucht, mir ihr ins Gespräch zu kommen. Aber Careve blieb abweisend und unnahbar. Und je besser sie sich erholte, desto feindseliger verhielt sie sich zu Aicha. Aicha und ihre Quellen wurden an einem Würfelraumschiff abgesetzt, das eine Kantenlänge von etwa vierzig Metern hatte. Einige seiner Landestützen waren geknickt, und es war auf der einen Seite im Flussbett versunken. Ansor-Kybb-Romal, der in einem dritten Gleiter mitgeflogen war, kam zu Aicha. „An diesem Kleinraumer sollst du dein Können beweisen. Du brauchst ihn nur zu heben und an trockenes Land zu steuern. Im Prinzip ist es nicht anstrengender, ein solches Raumschiff zu fliegen als eine Plattform. Du musst dir nur seiner Dimension bewusst werden."
    „Das ist aber nicht die SHALAV-DRA", sagte Aicha. „Natürlich nicht. An die SHALAV-DRA lässt euch Raphid-Kybb-Karter erst ran, wenn ihr euch bewährt habt."
    „Sollen Careve und ich zusammenarbeiten?"
    „Übersteh erst einmal diese Bewährungsprobe, Aicha", sagte Ansor-Kybb-Romal. „Um Careve kümmere ich mich." Dann bestieg er den Gleiter und flog davon. Eine Eskorte aus zehn Kybb-Cranar nahm Aicha und ihre Motana in Empfang. „Ich habe Befehl, euch durch das Raumschiff zu führen", sagte ihr Anführer. „Ihr müsst mir sagen, welcher Platz im Schiff der beste für euer Experiment ist." Der Kybb-Cranar begann mit seiner Exkursion. Er führte sie zuerst in den Maschinenraum und erklärte, was die Fusionsreaktoren und die Fusionstriebwerke waren. „Wir brauchen alle Energien für die Lebenserhaltungssysteme, darum können wir nicht einmal einen Atmosphäreflug zustande bringen", führte er weiter aus. „An einen Überlichtflug ist überhaupt nicht zu denken, weil die Hyperzapfer nicht die erforderliche Energie liefern." Der Kybb-Cranar zeigte ihr, was er mit Hyperzapfer und Überlichttriebwerk meinte. Aber Aicha achtete nicht darauf, weil sie sich unter diesen Begriffen sowieso nichts vorstellen konnte. Während der Führung durchs Schiff versuchte sie lediglich, ein Gefühl für dessen Größe zu bekommen. Sie würde es schließlich in ihre Matrix einbinden müssen, zusammen mit ihren Quellen. Die Mannschaft würde sie dagegen nicht berücksichtigen müssen, denn die sah sie als Bestandteil des Schiffes an. Sie kamen in einen Raum, der mit einer Fülle von technischen Geräten und Schirmen bestückt war. Der Kybb-Cranar warf mit Begriffen wie „Positroniken", „Hyperorter", „Hyperfunk" und „Andruckabsorber" nur so um sich, aber Aicha versuchte erst gar nicht, ihn zu verstehen. Sie war damit beschäftigt, das Volumen des Raumschiffs in ihrem Geist einzufangen, seine Masse war dagegen nicht von Bedeutung. Sie musste lediglich ein Muster erarbeiten, das eine Entsprechung für das Raumschiff war. Aber das ging ohnehin erst, wenn sie in den Verfemten Gesang verfielen. „Dieser Platz ist für unsere Zwecke gut geeignet", sagte Aicha, als sie inmitten der Batterien von Geräten stand. „Wir sollten möglichst nicht abgelenkt werden."
    „Gut", sagte der Kybb-Cranar nur. Er bedeutete den Anwesenden, sich in den Hintergrund zu begeben, stellte sich selbst an eine Bedienungskonsole und schaltete einen Panoramabildschirm ein, der verschiedene Ausschnitte der Umgebung des Raumschiffes zeigte. Aicha sammelte sich und stimmte den Choral für Freiheit und Gerechtigkeit an. Sie merkte bald, dass einige ihrer Quellen nicht besonders gut damit zurechtkamen. Sie hatte jedoch den

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