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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großen Teil gar nicht oder nur stoßweise funktionieren. Wie um seine Worte zu unterstreichen, erlosch die Blitzkugel über dem Mast. Das können Alterserscheinungen sein. Alter und fehlende Wartung. Oder ...
    Oder?
    Oder Auswirkungen der Raumbeben, derselben Phänomene, die den Kybb-Cranar die Raumfahrt derzeit unmöglich machten.
    Sie setzten den Flug fort. Die Flugscheibe schlug einen neuen Kurs ein, der sie jetzt beinahe exakt nach Westen führte. Die moosbewachsene Ebene ging langsam in eine karge Geröllwüste über. Brauntöne bestimmten das Bild. Zum ersten Mal, seit sie in die Lufthülle von Shoz eingedrungen waren, konnte Zephyda nirgendwo Wasser sehen, auch nicht in gefrorener Form.
    Wohin führte sie Rorkhete? Der Shozide ließ sich keine Regung anmerken. Der Flug verlief offenbar zu seiner Zufriedenheit - doch was suchten sie in dieser öden Wüste? Als Rorkhete vorgeschlagen hatte, die SHALAVDRA zurückzulassen, war Zephyda davon ausgegangen, dass der Shozide ein Ziel vor Augen hatte.
    Eines, zu dem es ihn mit aller Macht zog, so dass er den direkten Weg zu ihm einschlagen würde.
    Was sie aber jetzt vollführten, erinnerte Zephyda eher an einen Rundflug. Als habe Rorkhete eine Liste von Orten im Kopf, die er besuchen wollte. Doch zu welchem Zweck? Was erhoffte sich der Shozide davon?
    Ungeduld stieg in der Motana auf. Die Enge in der Kanzel, die sie anfangs als wohlig empfunden hatte, wurde ihr unangenehm. Die Luft wurde stickiger, und der Gedanke, sich wieder dem kalten Wind von Shoz auszusetzen, gewann zusehends an Attraktivität. Hier drinnen war sie nur eine Zuschauerin; alles in ihr drängte danach, endlich wieder zu handeln.
    Da vorn!, rief Rhodan. Neue Hyperzapfer.
    Der Terraner irrte sich, wie sich herausstellte, als sie sich dem Punkt näherten, den er bezeichnet hatte. In der Nachbarschaft der allgegenwärtigen Pyramiden ragten tatsächlich Masten in den Himmel. Nur waren sie viel größer als die Hyperzapfer.
    Jetzt bekomme ich sie auf den Instrumenten rein, sagte Rhodan. Grundfläche 60 mal 60 Meter, Höhe über 300 Meter. Die Flugscheibe hatte sich dem ersten der Objekte bis auf nächste Nähe genähert. Seine Spitze mündete in eine Pyramide. Seine Beschaffenheit - Zephyda kniff die Augen zusammen, um ihren ersten Eindruck zu überprüfen. Es bestand nicht aus Metall oder einem anderen künstlichen Material, sondern aus Gestein. Zephyda mutete es an, als ob jemand das Objekt mit einem riesigen Strahler aus einer Felswand geschnitten hätte. Die mehr oder weniger horizontal verlaufenden Linien der verschiedenen Gesteinsschichten waren klar erkennbar.
    Neben ihr flüsterte Atlan ein Wort, wie im Selbstgespräch: Obelisken.
    Was sind >Obelisken    Atlan schüttelte den Kopf. Nein, >Obelisk< ist ein alter terranischer Begriff. Vor Jahrtausenden, lange bevor die Menschen die Raumfahrt beherrschten, errichtete man sie in einem Land namens Ägypten.
    Und wozu?
    Zur Ehre des Sonnengottes Ra. Die Spitze des Obelisken war das Erste, was seine Strahlen am Morgen berührten, und am Abend das Letzte. Diese Pfeiler erinnern in ihrer Form an Obelisken. Aber in ihrer Funktion?
    Vielleicht stellen sie ja einen anderen Typ von Hyperzapfer dar.
    Zum ersten Mal, seit sie den Flug angetreten hatten, meldete sich Rorkhete zu Wort. Es sind Dozaan-Pfeiler.
    Du weißt, was es mit ihnen auf sich hat? Ich wünschte, ich täte es. Aber ich kenne nur ihren Namen.
    Wieso hast du uns dann hierher geführt? Weil ... weil es keinen anderen Weg gibt. Bitte habt Geduld, wir werden bald dort sein. Niemand antwortete auf Rorkhetes Bitte. Was blieb ihnen anderes, als ihn gewähren zu lassen?
    Sie wussten nicht, wie man die Flugscheibe steuerte. Sie hatten sich ganz in die Hand des Shoziden begeben.
    Ich hoffe nur, dachte Zephyda, dass er unter bald dasselbe versteht wie wir!
     
    *
     
    ' Du spürst die Unruhe deiner Begleiter. Das Vertrauen der Motana, die zu dir aufgesehen haben wie Kinder zu einem unfehlbaren Übervater, schwindet dahin. Nicht mehr lange, und von deiner Legende ist nichts mehr übrig, und sie werden beginnen, sich deinem Willen zu widersetzen.
    Du verlangst ihnen vieles ab - und dach nur einen Bruchteil dessen, was du von dir selbst forderst.
    Etwas ist beim Anblick von Harathorm in dir erstorben. Als sei der eisige Wind, der deine Heimat im Griff hält, durch die Hülle der SHALAVDRA gedrungen und hätte dein Herz gepackt. Du hattest gehofft, auf Shoz Leben zu

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