Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2220 - Tote leben länger

Titel: 2220 - Tote leben länger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatten sich die Milchstraße unterworfen, und der Rest der freien Menschheit hatte in der Dunkelwolke Provcon-Faust das Neue Einsteinsche Imperium gegründet. In jene Epoche fiel aber auch die Suche nach den Kosmischen Burgen, wie überhaupt das kosmische Verständnis der Menschen eine neue Dimension hinzugewonnen hatte. „Wir nehmen nicht alles mit, aber wohl das meiste! - Ich beordere unsere Transportgleiter zum Innenhof."
    In dem Moment flammte die Beleuchtung auf. Ein schriller Befehl erklang: „Stehen bleiben! Ich alarmiere den Sicherheitsdienst!"
    Eine schmale Treppe führte zu einer kleinen Penthousewohnung hinauf. Die altertümliche hölzerne Tür dort oben war unbemerkt geöffnet worden, eine Frau stand bereits mehrere Stufen unterhalb. Sie schien aus dem ersten Schlaf aufgeschreckt zu sein und hatte sich einen Bademantel übergeworfen, die dickrandige Brille saß schief auf der Nase, und ihr Haar hing in losen Strähnen bis auf die Schulter. In der rechten Hand hielt sie jedoch einen kleinen Paralysator, in der linken einen einfachen Kodegeber.
    Ihr Blick huschte von einer Seite zur anderen. „Ich weiß, dass jemand hier ist! Ich zähle bis drei, dann ..."
    Aus dem Schutz der Unsichtbarkeit löste sich die Gestalt eines Mannes. Er spreizte langsam die Arme ab. „Es tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt..."
    „Bleib stehen, wo du bist!"
    Der Mann hatte einen Schritt nach vorn gemacht, ein zweiter folgte. Zugleich traf ihn die volle Paralysatorladung und schickte ihn zu Boden.
    Das war aber auch der Moment, in dem der „Sarg" sichtbar wurde. Die Frau ließ einen überraschten Aufschrei vernehmen, riss die Waffe herum und löste sie erneut aus. Doch gleichzeitig ruckte ihr Arm zur Seite, und der Schuss verfehlte den Medotank.
    Der Paralysator löste sich aus ihrem Griff und schwebte davon. Das Gleiche galt für den Kodegeber. „Bleib ruhig!", sagte eine markante Stimme. „Selbst wenn du schreist, wird dir niemand helfen!"
    Die Augen weit aufgerissen, starrte sie den „Sarg" an. „Ich kenne den Kasten. Natürlich. Der Direktor der Akademie ..." Sie schien nicht fassen zu können, was sie sah. „Ich werde euch anzeigen, ich..."
    „Das tust du nicht! Du hast sogar Verständnis für unsere Situation! Wir wollen nur einige besonders wichtige Exponate ausleihen."
    „Nein, nein, das ist völlig unmöglich." Ihr Blick pendelte zwischen der jungen Frau, die ihr die Waffe und den Kodegeber abgenommen hatte, und dem Medotank. „Daellian! Du bist doch dieser Daellian! Ich beginne zu verstehen ..." Sie wollte sich herumwerfen und die Treppe nach oben hetzen, aber mitten in der Bewegung hielt sie inne.
    Malcolm Daellian hatte ein Armglied zu einer dreifingrigen Hand umgewandelt. Zwischen den verdrillten Mikrofasern schimmerte ein silberner Stab, der nicht größer als ein Schreibstift war. „Du bist damit einverstanden, dass wir einige Aggregate abholen!", stellte Daellian fest. „Das ist doch so. Du bist damit einverstanden?"
    „Ja, das bin ich", antwortete die Frau zögernd. „Du sagst mir jetzt auch, weshalb Hert Korman Terra verlassen hat. Es geht um ein Ausstellungsstück?"
    „Um ein uraltes Lineartriebwerk."
    „Weißt du mehr darüber?"
    „Hert war sehr aufgeregt, als ihm das Exponat angeboten wurde. Er sprach von einem unverschämt hohen Preis, aber er wollte es erst besichtigen."
    „Ist das alles? Rede weiter!"
    „Die Konstruktionspläne sind angeblich im Original vorhanden. Sie gehen auf die Entwicklung eines Fremdvolks zurück. Nein, den Namen weiß ich nicht mehr."
    „Aber du weißt, für welches Raumschiff die Anlage gebaut wurde?"
    „FANTASY, glaube ich. Ja, den Namen hat Hert genannt. Er sprach jedoch von einer Zweitkonstruktion, die nie wirklich eingesetzt wurde."
    „Du bist sicher, dass das alles ist?"
    „Ja."
    „Gehe jetzt in deine Wohnung zurück und schlafe! Wenn du morgen aufwachst, hast du vergessen, was hier geschehen ist. Du wirst dich nicht erinnern! Du wirst auch nicht bemerken, dass Ausstellungsstücke verschwunden sind. Geh jetzt!"
    Wortlos wandte sich die Frau um und schritt die Treppe hinauf. Ihre Bewegungen wirkten wie die einer Schlafwandlerin.
    Fünf Menschen, die mittlerweile den Schutz ihrer Deflektorfelder abgeschaltet hatten, blickten ihr aufmerksam hinterher. „Sind Sie wirklich sicher, Sir ...?"
    „Auf den Psychostrahler ist Verlass", sagte Malcolm Daellian. „Zumindest, wenn man es mit Leuten geringer geistiger Widerstandskraft zu tun hat."
    „Anstatt

Weitere Kostenlose Bücher