Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Die Languren haben ihn in den Büschen gesehen und schlagen nun Alarm. Damit warnen sie die Axishirsche. Kein Grund zur Sorge."
    Während Mondra besorgt den Rückzug antrat, klatschte er einige Male in die Hände, um den Tiger zu vertreiben.
    Ihr lief es kalt über den Rücken. Sie musste an den Nashorntiger denken, der über sie hergefallen war. Gaurs Sorglosigkeit konnte sie nicht verstehen. Doch der junge Mann lächelte nur und führte sie in aller Ruhe zu ihrem Gleiter. „Ich fliege mit dir nach Terrania." Er grinste sie verschwörerisch an. „Es wird Zeit, einmal ein ernstes Wörtchen mit Mutter zu reden."
    Clarian blickte auf sein Chronometer. Enttäuscht, aber nicht beunruhigt stellte er fest, dass Gliol und Ammakon sich verspätet hatten. Mit ihnen hatte er ein Konzert vereinbart, das direkt an der Baustelle zwischen Gobi-Park und Zoo stattfinden sollte. Längst war es dunkel geworden. Ein eisiger Wind aus Nordost ließ ihn trotz seiner wärmenden Kleidung erschauern.
    Die beiden Künstler hatten ihm versprochen, pünktlich zu sein, aber vielleicht waren sie aufgehalten worden.
    Ungeachtet der sich lautlos auf Antigravfeldern bewegenden Baumaschinen baute er seine Gerätschaften auf.
    Dazu pflanzte er eine Lanze als zentrale Steuereinheit in den Boden. Dann schritt er am Fabrikgebäude entlang und schleuderte Lautsprecherzellen hoch zu den Wänden. Sie blieben dort haften, winzig klein, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Dabei waren sie jedoch beeindruckend in ihrer Leistung. Clarian war entschlossen, sich dieses Mal nicht nur auf seine Stimme zu verlassen, sondern sich mit den Mitteln der Technik durchzusetzen.
    In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte er immer wieder versucht, seine Eltern zu erreichen. Vergeblich. Es war ihm weder gelungen, in die Villa einzudringen, noch über Interkom mit ihnen zu sprechen. Die Sekte hatte sie offenbar fest in der Hand. Sein Misserfolg hatte ihn nicht entmutigt, sondern seinen Zorn gegen die Sekte nur noch mehr angefacht.
    Auch Mondra Diamonds Worte hatten daran nichts geändert. Sie wusste ja überhaupt nicht, was in ihm vorging!
    Er hatte sich entschlossen, die Bauarbeiten an der Fabrik und auf dem Gelände daneben nachhaltig zu stören.
    Gliol und Ammakon hatten ihm fest versprochen, dabei zu helfen.
    Während er den Aufbau seiner Anlage beendete, fiel ihm auf, dass sich zahlreiche Besucher eingefunden hatten.
    Zunächst waren es nur wenige Neugierige gewesen, die den Bauarbeiten zugesehen hatten. Mittlerweile aber waren es mehr geworden. Er schätzte, dass sich einige hundert Männer und Frauen eingefunden hatten. Und es kamen immer mehr. Von allen Seiten strömten sie heran, erst weit gestreut, dann in immer dichterem Strom.
    Sie waren ihm willkommen. Obwohl er publik gemacht hatte, dass er zu dieser Stunde und an dieser Stelle singen wollte und dass Gliol und Ammakon ihm zur Seite stehen würden, war er nicht so vermessen zu glauben, dass sie seinetwegen erschienen waren. Sie mussten einen anderen Grund haben. Vielleicht wollten sie den Beginn des Bauwerks feiern, das neben der Fabrik entstehen sollte. Doch das interessierte ihn nicht. Er war sicher, dass er die Massen mit seinem Gesang an sich fesseln würde. „Ich werde Gon-Orbhon kräftig in die Suppe spucken", schwor er sich. „Egal, was passiert."
    Erleichtert bemerkte er, dass Gliol und Ammakon sich ihm auf einer schwebenden Plattform näherten. Beide winkten ihm aufgeregt zu, als könnten sie nicht erwarten, bei ihm zu sein. Er antwortete, indem er beide Arme schwenkte.
    Gliol legte die Hände an den Mund und schrie etwas, und plötzlich begriff er, dass sie ihn warnen wollten.
    Erschrocken fuhr er herum, und jetzt sah er, dass sich ihm drei große Baumaschinen näherten. Lautlos waren sie auf ihren Antigravfeldern herangeglitten. Sie kamen von drei Seiten heran. Sie waren ebenso hoch wie breit und schirmten ihn gegen die Menge ab.
    Clarian flüchtete vor ihnen, blieb jedoch mit dem Fuß an herumliegendem Baumaterial hängen. Er stürzte zu Boden. Von panischer Angst erfasst, richtete er sich auf. Unerbittlich und beängstigend schnell kamen die Maschinen heran. Reflexhaft streckte er die Arme aus - eine Geste der Hilflosigkeit, da er mit seinen schwachen Kräften niemals derartige Kolosse aufhalten konnten.
    Plötzlich verharrten die Maschinen auf der Stelle. Keine von ihnen war weiter als vier Meter von ihm entfernt. In einer Lücke erschien die schwarz gekleidete Gestalt einer jungen Frau.

Weitere Kostenlose Bücher